Credit Suisse Private Banking (CSPB): Den Kunden nicht richtig verstanden
Credit Suisse Private Banking: Paradeplatz 8, 8070 Zürich
www.credit-suisse.com/ch/de/privatkunden.html
Beratungsgespräch | Vermögensstrategie | Portfolioqualität | Transparenz | Gesamt |
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30,6 | 16,5 | 7,0 | 0,0 | 54,1 |
max. 45 Punkte | max. 30 Punkte | max. 9 Punkte | max. 16 Punkte | von 100 |
Viel Fachsprache erschwert das Verständnis
Die Bank leitet ihre Anlagestrategie her. Der “Disinflationsdruck dürfte Staatsanleihenrenditen begrenzen” und “am langen Ende sind die Spread-Bewertungen attraktiver”, heißt es da. Man muss sich schon recht gut in der Fachsprache auskennen, um da mitzukommen. Eine einfachere und kundengerechtete Sprache wäre deutlich hilfreicher. Ein Laie ist damit schnell überfordert. Wir lesen in der “Capital Market Assumption” den Kapitalmarktausblick und dort sehen wir, dass die Bank den Schwerpunkt auf aktiv gemanagte Fonds legt. Dadurch will sie eine erweiterte Risikodiversifizierung schaffen. Näher erläutert sie das aber nicht. In den beiden Vorschlägen Ausgewogen und Wachstum sind die Anleihen im Vergleich zu unserem jetzigen Depot deutlich reduziert. Nur noch 32,5% bzw. 12,5% sind darin enthalten. Das ausgewogene Portfolio, dessen Details wir in einer gesonderten Dokumentation sehen können, ist dann so aufgestellt: 4,54% Liquidität, 31,91% Obligationen, 44,31% Aktien und ähnliche, 16,74% Alternative Anlagen, 2,50% Gemischt Andere. Das Wachstums-Portfolio enthält knapp 65% Aktien, die Anleihen sind entsprechend reduziert. Die Kosten liegen am oberen Rand unserer diesjährigen Testreihe. Für das ausgewogene Portfolio 1,2% Funds (aktiv gemanagte Fonds) 1,6% All- Instruments (bei einer Kombination aus Einzelanlagen und Fonds). Für Wachstum fallen 1,4% für Funds und 1,8% für All Instruments an. Nebenkosten sind enthalten. Eine MwSt. wird nicht erhoben. Kickbacks fließen dem Kunden zu.Fazit Vermögensstrategie: Die Credit Suisse präsentiert gemischt. Individualität ist nur im Protokoll deutlich zu sehen. Die anderen Dokumente zeigen viel Standard. Erläuterungen sind unzureichend und die Fachsprache hemmt den Lesefluss. Auch fehlt ein finaler Zielabgleich zwischen den Eckdaten des Kunden und dem Anlagevorschlag. Dann wäre nochmals sichtbar geworden, dass sich Kunde und Bank auf der Risikoseite nicht richtig verstanden haben. Volatilität ist eben nicht maximaler Verlust. Das Wachstums-Portfolio passt aber zu den hohen Renditeerwartungen des Kunden. Auf der Kostenseite ist das Angebot eher abschreckend, denn neben den Kosten für die Bank kommen auch noch die Kosten für die aktiv gemanagten Fonds dazu.
Fazit Portfolioqualität: Die Portfolioqualität ist nach der Analyse von Quanvest durchaus erfreulich. Einen Zinsschock würde das Portfolio gut verpacken, die Renditeerwartung ist zudem hoch. Allerdings wird damit einem recht hohen möglichen maximalen Verlust bezahlt.