Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
2471
Regulatorischer Kostendruck setzt Privatbanken enorm zu

Traditionsbanken verlieren Eigenständigkeit

Eingang zur bethmann bank, © Verlag FUCHSBRIEFE, Thomas Pöhlsen
Im Privatbankenbereich läuft das große Aufräumen. (Ausländische) Großbanken, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten kleine renommierte deutsche Privatbanken zugelegt haben, ziehen unter dem regulatorischen Kostendruck die Reißleine: Die Traditionsbanken verlieren zunehmend ihre Eigenständigkeit. Das dürfte auch den Charakter des Private Bankings in Deutschland weiter verändern – zum Nachteil der Kunden.

Klammheimlich verabschieden sich immer mehr Privatbanken aus der Eigenständigkeit und verschwinden in großen, meist ausländischen Bankkonzernen. Nachdem die Privatbankiers von Trinkaus und Burkhardt inzwischen HSBC Deutschland heißen, Merck Finck bereits in der luxemburgischen Privatbankengruppe Quintet aufgegangen ist – die eigene Banklizenz wurde zurückgegeben, somit ist Merck Finck heute nur noch eine Niederlassung (branch) von Quintet – geht jetzt auch Bethmann diesen Weg und schlüpft endgültig unter die Fittiche der Großbank ABN Amro.

Zwar gehört die heutige Bethmann, die zwischenzeitlich Delbrück, Maffei, das Private Banking Geschäft der LGT und Crédit Suisse in Deutschland aufgesogen hatte, schon seit 2002 zur niederländischen ABN. Doch der jetzige Schritt lässt nicht nur viele Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber fremdeln; er ist auch das Signal, dass der Name Bethmann über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden dürfte. So erging es auch Sal. Oppenheim im Konzern der Deutsche Bank – trotz zuvor heftiger Dementis.

Kostendruck als Treiber der Entwicklung

Wir rechnen mit weiteren Fusionen und Eingliederungen im größeren und kleineren Maßstab. Hier z. B. die Fusion der Genossenschaftsbanken Bank für Kirche und Caritas mit der DKM Darlehnskasse Münster eG. Grund ist der enorme Kostendruck – der Wegfall einer Bank Lizenz reduziert den enormen Aufwand für Regulatorik.

Und auch die Indexfonds (ETF) machen dem aktiven Assetmanagement heftig Konkurrenz, denn sie sparen dem Kunden beinahe einen Prozentpunkt an Gebühren. Das ist kaum zu erwirtschaften, und wenn dann nur mit erhöhten Portfoliorisiken, die Dier Kunde tragen soll. Hier werden sich die Banken auch etwas einfallen lassen müssen – vielleicht ein „risk sharing“, wie sie es wohl selbst formulieren würden.

Unter dem Dach von Großbanken verändert sich der Charakter einer Privatbank. Alle gegenteilige Beteuerungen sind nicht ernst zu nehmen. Für den Kunden bedeutet das mehr Standard statt Individualität, die DNA des Private Bankings. Und zwar bei Produkten wie in der Beratung. Das Goldene Jahrzehnt des Private Bankings in Deutschland, die Nuller-Jahre mit vielen innovativen Ansätzen, sind endgültig Geschichte. Harsch formuliert könnte man sagen: Die Regulatorik macht das Private Banking kaputt.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Akkumulation vor dem nächsten Run

Bitcoin seltener als Gold

Die aktuelle Kurskorrektur des Bitcoin ist ein gute Kaufgelegenheit. Denn die Kryptowährung hat mit ihrem vierten „Halving“ einen Meilenstein erreicht. Das Netzwerk-Update dürfte den Kurs der Kryptowährung bald in Richtung Allzeithoch treiben. Denn derzeit ist der Bitcoin in einer Akkumulations-Phase vor dem nächsten Preis-Run.
  • Fuchs plus
  • Deutsche Industrie: Qualität rauf, Quantität runter

Wertschöpfung steigt trotz sinkender Produktion

Die deutsche Industrie hat den durch gestiegene Kosten in den letzten Jahren erzwungenen Strukturwandel bisher recht gut gemeistert. Sie konzentriert sich immer stärker auf Bereiche, die in Deutschland gewinnbringend hergestellt werden können. Unklar ist, wie sich die Strategie in den kommenden Monaten bis Jahre auf den Arbeitsmarkt auswirkt.
  • Fuchs plus
  • IT-Fachkräfte im EU-Ausland gewinnen

Recruiting-Hilfe für ausländische Fachkräfte

Flagge Europa © AB Visual Arts / stock.adobe.com
Unternehmen müssen IT-Fachkräfte im Ausland gewinnen. Da es in den anderen EU-Staaten ebenfalls an Softwareentwicklern, IT-Projektmanagern, Frontend- und Backend-Entwicklern mangelt, müssen die Firmen in Asien suchen. FUCHSBRIEFE haben sich angesehen, wie das Recruiting funktioniert und wer dabei hilft.
Zum Seitenanfang