Stiftungsgründer haben bei Auswahl des Vermögenspartners die Qual der Wahl
Stiftungsgründer in Deutschland können sich auf eine kleine, feine Riege an Banken und Vermögensverwaltern stützen, die sowohl über exzellente Stiftungs- als auch Investmentkompetenz verfügen. Wermutstropfen: Viele Anbieter scheuen den Aufwand, der sich mit der Beratung von Stiftungsgründern verbindet.
Fragestellungen
- Folgende Fragestellungen standen beim aktuellen Markttest der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz im Mittelpunkt:
- Auf welche Vermögensmanager können Stiftungsgründer in Deutschland guten Gewissens zurückgreifen?
- Wer versteht sein Handwerk, die stiftungsspezifische Geldanlage, die Pflicht also,
- und was darüber hinaus haben die Anbieter in der Kür zu bieten: bei Stiftungsservices wie Fundraising, in der konkreten Stifterberatung?
- Wie nutzen sie ihr Erfahrungswissen, wie ihre Kontakte in Politik und Gesellschaft zur Unterstützung der Stifter und ihrer Anliegen?
Sechs „sehr gute“ Gesamtleistungen
Der Markttest erfolgte in Zusammenarbeit mit den Gründern der Stiftung «Money Kids» und dem Analysehaus Quanvest. Insgesamt hoben sich sechs Anbieter mit herausragenden Gesamtleistungen heraus. Dies sind Bethmann Bank AG, BW-Bank, Capitell Vermögens-Management AG, Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, LGT Bank AG, Weberbank Aktiengesellschaft.
Die höchste Punktzahl erreichte die BW-Bank mit 86,6 von 100 möglichen Punkten. Dazu Ralf Vielhaber, Herausgeber des Stiftungsreports und Partner der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz:“ Die führenden Anbieter zeigten neben beachtlichen Leistungen in ihrer Kernkompetenz, der strategischen und taktischen Vermögensanlage, ein hohes Maß an stiftungsspezifischen Kenntnissen und sind in der Lage, einen Stifter bei der Gründung und späteren Führung der Geschäfte bis hin zur Mitteleinwerbung hervorragend zu beraten und unterstützen.“ Mit einer guten Gesamtbewertung schnitten Donner & Reuschel sowie M. M. Warburg & CO ab.
BW-Bank führt auch die Ewige Bestenliste an
Die Leistungskonstanz der Anbieter misst die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz in der Ewigen Bestenliste Stiftungsmanagement (seit 2008). Auch hier führt souverän die BW-Bank mit einem Score von 712 Punkten vor der Bank für Kirche und Caritas (665) sowie der Privatbank Donner & Reuschel (636). Dazu Ralf Vielhaber: „Die BW-Bank hat von den letzten zwölf Wettbewerben neun für sich entschieden. Das ist schon eine außerordentliche Leistung.“ Auf den weiteren Plätzen folgen die (4.) Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG (605), (5.) Weberbank Aktiengesellschaft (562), (6.) Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG (554), (6.) ODDO BHF Aktiengesellschaft (554), (8.) Deutsche Bank AG - Private Wealth Management (545), (9.) Bethmann Bank AG (532) und (10.) Deutsche Oppenheim Family Office AG (528).
Stiftung i.Gr. hat 3,5 Millionen Euro liquide Mittel zur Anlage zur Verfügung
Als Stiftungskapital der Stiftung i. Gr. «Money Kids» stehen 3,5 Millionen Euro liquide Mittel sowie eine Renditeimmobilie (frei von Belastungen) zur Verfügung. Die Stiftung will die Finanzbildung von Jugendlichen fördern. Auf die Ausschreibung gingen insgesamt 21 Bewerbungsschreiben ein. Verschiedene Anbieter zogen sich nach ersten Vorgesprächen zurück.
Bewertet wurden das Anlagekonzept, die Investmentkompetenz, das Serviceangebot, die Transparenz bezüglich Zahlen und Daten zum Anbieter sowie die mündliche Präsentation des Anlagekonzepts (Beauty Contest).
Die Anforderungen der Stifter
Angefragt worden waren u.a. die Darstellung von Chancen und Risiken, die Darstellung der erwartbaren Ausschüttungen, die Darstellung des Vorgehens beim Investieren, die Beschreibung des Investmentstils und eine international ausgerichtete, diversifizierte Anlage. P.a. sollten mindestens 50.000 Euro an ausschüttungsfähigen Erträgen zur Verfügung stehen. Die Stifter fragen zudem, ob die Stiftung zum Teil als Verbrauchsstiftung angelegt werden sollte und baten um einen Entwurf für eine Anlagerichtlinie.
Die Bewertung in den Kategorien
Platz 1 und ein sehr gut in der Investmentkompetenz erreichte lediglich die Capitell Vermögens-Management AG vor den mit gut benoteten Häusern BW-Bank, LGT Bank AG, Bethmann Bank AG und Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG (befriedigend). Grund für das durchwachsene Ergebnis: Nicht immer passen die Qualität des Investmentprozesses zu den Ergebnissen der quantitativen Auswertung eines Vergleichsdepots (5-Jahres-Rückblick) und des für die Stiftung erstellten Depots (Szenarioanalyse). Bei der quantitativen Begutachtung der Investmentkompetenz unterstützte das Bad Homburger Analysehaus Quanvest.
Beim Anlagekonzept, das mit 45% die stärkste Gewichtung hat, wurden die Unterlagen von BW-Bank, Weberbank Aktiengesellschaft, Donner & Reuschel AG, Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG und M.M. Warburg & CO KGaA mit sehr gut benotet. Hier standen die Vollständigkeit der Bearbeitung der Anforderungen der Stifter – ein Kölner Unternehmer-Ehepaar – aber natürlich auch qualitative Aspekte im Mittelpunkt.
Serviceangebot, Transparenz und Beauty Contest
Im Serviceangebot erhalten BW-Bank, Weberbank Aktiengesellschaft, Sparkasse KölnBonn, Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG sowie Donner & Reuschel AG die Bestnote sehr gut. Bei der Transparenz liegen Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Bethmann Bank AG sowie M.M. Warburg & CO KGaA ganz vorn und erhalten ein Sehr gut als Bewertung.
In der mündlichen Präsentation mit anschließender Fragerunde (Beauty Contest) glänzten die BW-Bank, die Bethmann Bank AG die Capitell Vermögens-Management AG und die LGT Bank AG. Eine gute Vorstellung bot die Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG. Überragend waren hier bei den Besten vor allem auch die wichtigen Erfahrungshinweise zum Umgang mit den Behörden und Vorschläge zur Unterstützung bei der weiteren Mitteleinwerbung und Zusammenarbeit mit Stiftungen mit ähnlicher Ausrichtung.