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Wagner & Florack Vermögensverwaltung AG | Stiftungsvermögen 2016 - Qualifikationsrunde: Angebotsabgabe

Wagner & Florack bevorzugen Mischfonds

Wagner & Florack: Etwas umständlich
Der Vermögensverwalter aus Bonn hat die Anforderungen der Stiftung sehr wohl im Blick. Gut erfüllen kann er sie jedoch nur teilweise.
Die Vermögensverwaltung hat zehn Mitarbeiter, davon sieben im Portfoliomanagement. Mit denen betreut sie ein Gesamtvolumen von etwas mehr als 250 Mio. Euro. Das Haus kümmert sich auch um das Stiftungsmanagement. Dependancen des Vermögensverwalters finden wir in Bonn und in Köln.

Kennzahlen:
  • Stiftungsexpertise seit: 2007
  • Anzahl betreuter Fremdstiftungen: 11
  • Betreutes Stiftungsvermögen: 38 Mio. EUR
Insgesamt sechs Spezialisten – also abgesehen von einem Portfoliomanager alle Portfoliomanager des Hauses – kümmern sich um das Stiftungsmanagement. In der Vermögensanlage konzentriert sich Wagner & Florack ausschließlich auf liquide Anlageformen. Dabei wird das gesamte Wertpapieruniversum abgedeckt. Beim hauseigenen Research liegt ein Schwerpunkt im Aktienbereich. Als kleines Haus gibt es beim Vermögensverwalter keine Abteilungen. Daher sei nicht konkret zu beantworten, wie lange die Mitarbeiter im Stiftungsbereich tätig sind. Etwas blumig heißt es, dass die Mitarbeiter „schon lange im Unternehmen arbeiten und dies auch noch lange tun werden – auch im Stiftungsbereich". Wagner & Florack arbeiten beim Thema Stiftung mit renommierten Fachkanzleien in Bonn zusammen.
Serviceangebot für Stiftungen:
  • Unterstützung während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
  • Unterstützung bei der Auswahl des Stiftungszweckes
  • Unterstützung bei der Konzeption einer Stiftungslösung
  • Unterstützung bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
  • Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
  • Unterstützung bei Fundraising
  • Strategiegespräche
  • Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht durch aktive, zeitnahe Information
  • Rechnungslegung
  • Jahresabschluss
  • Förderverwaltung
  • Mitarbeit in Stiftungsgremien
  • Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
Das Serviceangebot deckt alle grundsätzlichen Anforderungen von Stiftungen ab. Zusätzlich wird Hilfe bei der Erstellung bzw. Optimierung von Anlagerichtlinien angeboten.

Der Anlagevorschlag

Wagner & Florack sind u. a. auf die Vermögensverwaltung für Stiftungen und Kirchengemeinden spezialisiert. Der 44 Seiten umfassende Vorschlag beginnt mit eher allgemeinen Informationen zur Marktsituation. Wir lesen dort beispielsweise, dass Nestlé offensichtlich eine gute Aktie mit Dividendenstabilität ist. Viele Grafiken später erfahren wir dann, dass für Wagner und Florack Diversifikation, also die Risikoverteilung auf verschiedene Anlageklassen, das Wichtigste sei und dass Qualitätsaktien überzugewichten seien. Eine Erkenntnis, die auch kürzer hätte hergeleitet werden können. Der konkrete Anlagevorschlag für die Stiftung sieht dann so aus: 5,00 % Cash, 17,50 % Unternehmensanleihen, 6,00 % Anleihen Fremdwährung, 6,00 % Rentenfonds hochverzinslich, 8,00 % Absolute-Return-Fonds, 15,00 % Mischfonds defensive, 12,00 % Mischfonds ausgewogen, 6,50 % Mischfonds offensive, 24,00 % Aktien Aktienfonds. Auffallend ist der hohe Anteil an Mischfonds. Das wirft die Frage auf, ob solche Konstruktionen nicht auch günstiger abzubilden wären und wozu es in diesem Bereich noch eine Managerdiversifikation braucht. Als Honorar nennen Wagner & Florack 0,50 % p.a. zzgl. MwSt. + eine erfolgsabhängige Gebühr von 10 % zzgl. MwSt. auf Basis der jährlichen Wertentwicklung nach Kosten. Die von der Stiftung gewünschte High-Watermark-Regelung kommt zur Anwendung. Kickbacks werden erstattet. Aufgrund der vielen aktiv gemanagten Fonds kommen 0,31% p.a. an Rückvergütungen zusammen. Hinzu kommen die Depotbankkosten: 0,10% je Order, min. 10 Euro, maximal 100 Euro. Als Variante wird angeboten: 35 Euro fix – unabhängig von der Transaktionshöhe. Die zusätzlichen Depotbankkosten betragen 0,0476% inkl. MwSt. max. 178,50 Euro Verwaltungsgebühr. Gut ist, dass der Vermögensverwalter sich im letzten Teil seines Vorschlags mit den Ausschreibungsunterlagen der Stiftung befasst. So teilt der Vermögensverwalter mit, dass er zur Immobilie der Stiftung konkret keine Vorschläge unterbreiten könne, jedoch im Dialog mit der Stiftung nach einer Lösung suchen würde. Ebenso teilt das Haus mit, dass es geschlossene Fonds wie Schifffonds ausschließt, da diese nicht zur Philosophie des Hauses passen. Es fehlt aber ein anschaulicher Stresstest. Und auch die Ausschüttungen will oder kann der Vermögensverwalter nicht konkret benennen.

FAZIT:
Wir sehen eine auf die Stiftung fokussierte Ausarbeitung, die im Marktumfeld jedoch nicht mit den Top-Häusern mithalten kann. Ein Stresstest fehlt, und mit der Entscheidung, viele Mischfonds zu integrieren, ist nicht nur die Ausschüttungsplanung schwierig. Es entstehen auch erhebliche Kosten, die auf die Stiftung über alle Instrumentenebenen zukommen, selbst wenn es Rückvergütungen aus den Fonds gibt.

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