Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
0,00 €
3013
DZ PRIVATBANK | TOPs 2017 - Vermögensstrategie & Portfolioqualität

DZ PRIVATBANK S.A.: Sorgfältig, präzise, korrekt, aber ...

Von der DZ Privatbank sind wir insbesondere auch in Sachen Anlagevorschlag gute Arbeit gewohnt. Auch diesmal werden wir nicht enttäuscht. Dennoch schleichen sich stellenweise kleine Unzulänglichkeiten ein. Und es gibt eine Enttäuschung.

DZ PRIVATBANK S.A. 4, rue Thomas Edison, LU-1445 Luxembourg-Strassen
www.dz-privatbank.com

Die DZ Bank geht sorgfältig vor. Sie sendet uns ein umfangreiches Protokoll nach dem Beratungsgespräch und rechnet uns darin bereits die notwendige Renditeerwartung vor. Dabei fällt auf, dass wir uns missverstanden haben. Die Inflation muss nicht berücksichtigt werden. Das melden wir der Bank zurück. Im Gespräch haben wir über 5 % Verlust gesprochen. Die Bank hat in der Beratung nicht genau genug nachgefragt, daher kommen jetzt erst die Detailfragen. Ist das die Schwankungsbreite, oder der maximale Zwischenverlust oder der maximale Verlust am Ende der Laufzeit? Wir antworten, dass wir 5 % maximaler Zwischenverlust meinen, wobei wir damit der Bank einen Zielkonflikt präsentieren. Denn beides, Renditeerwartung und das enge Verlustziel passen nicht zusammen.

Anlagestruktur gut hergeleitet

Da die Bank voll auf das Verlustziel abstellt, wird dem Kunden folgende Vermögensstruktur präsentiert: 80% Anleihen, 10% Aktien, 10% Andere Anlagen. Das ist stimmig. Das Renditeziel wird jedoch nicht erreicht. 3,2% statt 4,06% kommen heraus. Das ist, so die Bank, leicht unterhalb der notwendigen Rendite. „Leicht“ scheint jedoch etwas untertrieben und schön geredet, der Unterschied ist schon erheblich. Wir können aus der Tabelle ablesen, dass wir eigentlich mehr als 30% Aktien benötigen, um das Ziel zu erreichen. Leider arbeitet die Bank dies nicht explizit heraus. Hier wäre mehr Klarheit schön und angebracht. Im Hauptteil wird die Anlagestruktur systematisch und gut nachvollziehbar hergeleitet. Mit Anleihen alleine funktioniert es nicht, unsere Zielrendite zu erreichen. Dabei ist die Bank sehr optimistisch. 2,57% erwartet sie aus einem reinen Anleihedepot vor Kosten und Steuern. Wir sehen gut aufbereitet den maximalen Verlust (knapp 5%) und die Aufholzeit von immerhin 6,4 Jahren. Das stimmt nachdenklich und ist bei diesem geringen Verlust doch ein sehr langer Zeitraum. Im Anleiheportfolio sehen wir dann eine Mischung aus Einzeltiteln und diversen Fonds. Dabei werden auch zwei der bestehenden Fonds aus unserem alten Depot übernommen und integriert. Sehr ausführlich und für den interessierten Laien wie unseren Kunden gut aufbereitet, finden sich Erläuterungen zu den Anleihen. Ausführlich und vorbildlich zeigt die Bank eine “Risikozerlegung” des bestehenden Depots und der künftigen Anleiheportfolios in der Vermögensverwaltung. Verstehen tut dies zwar nur der fachlich Bewanderte – das ist der Kunde in diesem Fall aber.
Wertungsübersicht
Beratungs­gesprächVermögens­strategiePortfolio­qualitätTransparenzGesamt
36,6
22,5
4,2
13,2
76,6

max. 45 Punkte

max. 30 Punktemax. 9 Punktemax. 16 Punktevon 100

Blue Chips im Aktienbereich

Im Aktienbereich finden wir diverse "Blue-Chips" wie Novartis, Roche und BASF, einen Dividenden- und einen Europafonds. Es werden zwei Wandelanleihen-Fonds (insgesamt 5%) und zwei Strategieinvestments (insgesamt 5%) eingebaut, darunter ein Absolute Return-Fonds aus dem Hause Julius Bär. 0,90% inclusive MwSt. All-in-Fee, bietet die DZ Privatbank an. Ein - auf den ersten Blick - guter Preis. Ausführlich wird die maximale Rückvergütung dokumentiert, die die Bank erhält. Diese Kickbacks werden einbehalten. Damit relativiert sich das gute Angebot. Wenn wir den Taschenrechner nehmen, könnten wir ausrechnen, wieviel die Bank wirklich an uns verdient. Bei den vielen Positionen mit Rückvergütungen fehlt uns hier aber eine klare Aussage. Der letzte Meter bei der Transparenz fehlt hier.

Fazit Vermögensstrategie: Sorgfältig in der nachträglichen Evaluation und der Definition der Ausgangslage, zeigt sich die DZ Privatbank. Präzise ist sie bei der Analyse unseres Depots. Korrekt gibt sie sich bei der Zusammenstellung eines Portfolios unter Beachtung unserer Risikovorgabe. “Schönfärberisch” aber verfährt sie bei der Tatsache, dass sie unser Renditeziel nicht erreicht. Kundengerecht detailliert wiederum sind die Erläuterungen der Anleihen. Die DZ Bank zeigt wieder sehr viel Gutes, aber nicht in Perfektion wie schon in Vorjahren.

Fazit Portfolioqualität: Nach der Analyse von Quanvest enttäuscht das Portfolio. Insbesondere die Anfälligkeit für einen Zinsschock ist hoch. Die erwartbare Rendite ist nicht überwältigend. Punkte macht das Depot beim (geringen) maximalen Verlust.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Lessons Learned aus dem Markttest TOPS 2025

Die Quintessenz für Kunden und Marktteilnehmer

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Im Interview mit dem FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann diskutieren die Gründungspartner der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, Ralf Vielhaber und Jörg Richter, die Ergebnisse des Markttests TOPS 2025. Wie haben Banken und Vermögensverwalter in der Ruhestandsplanung abgeschnitten? Welche Trends und Schwachstellen wurden deutlich? Ein Gespräch, das interessante Einblicke in die Beratungsqualität und die langfristige Performance der Finanzdienstleister bietet.
  • Der Münchhausen aus dem Sauerland oder: Die Lüge als Staatsräson

Friedrich Merz spielt mit der Demokratie

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Lüge und Wortbruch sind in der Politik allgegenwärtig – Niccolò Machiavelli (1469–1527) hatte sie einst zum Handwerkszeug des cleveren Machtpolitikers erklärt. Doch was unterscheidet die Dreistigkeit eines Donald Trump von der „Weisheit“ eines Friedrich Merz? FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber wirft seinen Blick auf die „Kunst der politischen Täuschung“ in Deutschland. Er offenbart unbequeme Wahrheiten und wirft die Frage auf: Welche Lügen akzeptieren Wähler noch – und welche nicht mehr?
  • Fuchs plus
  • Alarm am Anleihemarkt

Friedrich Merz kurbelt die Inflation an

Die EZB hat gestern ihr Bekenntnis zur Staatsfinanzierung abgelegt. Statt Vorsicht walten zu lassen, unterstützt sie den von Deutschland und Europa eingeschlagenen expansiven fiskalischen Kurs durch die Verbilligung des Geldes. Das kann nur eine Folge haben: anziehende Geldentwertung. Die Anleihenrenditen schießen bereits nach oben.
Neueste Artikel
  • Monitoring bestätigt positiven Eindruck zur Deutsche Oppenheim Family Office AG

Deutsche Oppenheim Family Office AG: Vertrauen erneut verdient

Illustration erstellt mit ChatGPT
Die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz hat bei ihrem umfassenden Monitoring der Deutsche Oppenheim Family Office AG keine Hinweise auf unethisches Verhalten gefunden. Das Unternehmen betont die Ernsthaftigkeit im Umgang mit Kundenanliegen und bietet eine transparente Beschwerdemöglichkeit. Auch die Beantwortung des aktuellen Fragebogens zur Kundenzufriedenheit durch das Bankhaus bestätigt diese Beobachtung.
  • Fuchs plus
  • Fundamentale Verschiebungen auf dem Forex-Markt

Trump rupft den Dollar

Der Dollar lässt seit dem Amtsantritt von Donald Trump Federn. Das ist für viele überraschend. FUCHS-Devisen schauen auf die Gewinner und analysieren, welche Währungen weiter Potenzial haben.
  • Fuchs plus
  • Notenbank will Konjunktur in Schwung bringen

China: Rendite-Anstieg trotz Deflation

In China steigen die Renditen, die Inflation dreht aber wieder nach unten. Erstmals seit Januar 2024 wurde sogar eine Deflation gemessen. Im Umfeld dieser widersprüchlichen Signale steigt der CNY kräftig an. Was bedeutet das und wie können Anleger das nutzen?
Zum Seitenanfang