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Rothschild & Co Bank AG Schweiz, TOPS 2021, Beratungsgespräch

Nachhaltigkeit prägnant präsentiert

Wie schlagen sich die Berater von Rothschild in Zürich? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Rothschild blickt auf eine mehr als 200-jährige Geschichte und zugleich auf sieben Unternehmergenerationen zurück. Nachhaltigkeit weist bei der französischen Privatbank 50 Jahre Geschichte auf. Dies zumindest geht aus dem eigenen Anlagemagazin Mosaique hervor. Hierin wird "Nachhaltigkeit" sehr differenziert diskutiert. Ob man auch im Beratungsgespräch einen ähnlich differenzierten Blick auf das Trendthema hat?
"Kurz, freundlich und prägnant", so das Fazit des Kunden nach dem ersten Telefonat. Tatsächlich erkundigt sich der Berater, was man möchte (Nachhaltigkeit), wie hoch das anzulegende Kapital sei (1 Mio. Euro) und ob eine Videokonferenz möglich sei. Damit sind im Vorwege die wesentlichen Punkte erfasst! Im Anschluss gibt es umfangreiche Unterlagen per Mail – darunter auch ein standardisierter Anlagevorschlag in Sachen Nachhaltigkeit. 

Vom Smalltalk über das Wetter zur Nachhaltigkeit

Im eigentlichen Beratungsgespräch geht man gleich in medias res und verzichtet auf ein langes Vorgeplänkel: die Berater gelangen über den vermeintlich  "harmlosen" Smalltalk über das Wetter auf den Klimawandel und damit auf das Thema "Nachhaltigkeit".  Allerdings, so gesteht man freimütig, sei da Rothschild Schweiz im Vergleich zu den Kollegen aus Frankfurt und London ein wenig "hinten dran". Diese entwaffnende Ehrlichkeit weiß der Kunde zu schätzen und ist gespannt, was die Schweizer in puncto "Nachhaltigkeit" zu bieten haben.

Die zentralen Anliegen des Kunden

  • Anlagevolumen: 1,0 Mio. Euro
  • Anlagehorizont: mittel- bis langfristig (Rentenbeginn in 5 Jahren erfordert regelmäßige Erträge aus dem Depot)
  • Nachhaltigkeitsfokus: Ökologie 

Im Rahmen von Corona findet das Gespräch in Form einer Videokonferenz statt. Dabei zeigen sich die beiden Berater routiniert im Umgang mit dem neuen Medium und stellen eine angenehme, freundliche und gelassene Gesprächsatmosphäre her. Sie orientieren sich beim Beratungsgespräch an einer englischsprachigen Präsentation, welche sie für den Kunden in spe auf Deutsch wiedergeben. 

Best-In-Class-Ansatz bevorzugt

Einleitend geht man auf die Bedeutung der ESG-Richtlinien für den Anlageprozess ein. Als Bank habe man die UN-Nachhaltigkeitskriterien unterschrieben und beabsichtige, die ESG-Richtlinien mittel- bis langfristig in den gesamten Investmentprozess voll zu integrieren. Dies bedeutet zugleich, dass man sich von dem anderen – nicht auf ESG-Kriterien basierenden – Anlageansatz komplett verabschieden wolle, um anders als viele Banken künftig ausschließlich ESG-konform anzulegen. Damit würde "alles nachhaltiger" werden bei der Bank. 

Am Beispiel "Kernkraft" thematisiert man die Auswahl- bzw. Ausschlusskriterien in puncto Nachhaltigkeit: In Deutschland sehe man Atomkraft sehr kritisch, nicht jedoch in Frankreich – dem Stammland von Rothschild. Von vornherein wolle man keine Branchen ausschließen und vertraue stattdessen mehr dem sog. Best-In-Class-Ansatz. Im Falle von Atomkraft sei zu unterscheiden, welche Kraftwerkbetreiber parallel Kohlekraftwerke betreiben und damit einen größeren  "Kohlenstoff-Footprint" hinterlassen. Grundsätzlich bevorzuge man Unternehmen mit einem besseren ESG-Scoring und einem kleineren Footprint beim Anlageprozess. Umgekehrt investiere man nicht kritiklos in sog. "Umweltaktien", nur weil diese ein entsprechendes Label tragen.

Weitere Infos sind den Fondsunterlagen zu entnehmen...

Schließlich können auch fragwürdige Unternehmen wie BP im Depot Berücksichtigung finden, sofern sie sich im ESG-Rating selbst und ggü. ihrer Peergroup verbessern. Amazon sehe man aus sozialen Gründen (aufgrund des Umgangs mit den eigenen Mitarbeitern) gerade kritisch, JP Morgan habe man aktuell aufgrund fragwürdiger und umweltschädigender Projekte im Visier. Letztlich verfolge man das Ziel, die Kapitalströme in nachhaltig besser agierende Unternehmen zu lenken, da dies zu "einer besseren Welt führe". Dabei gilt es zugleich, rein ökonomische Kriterien nicht zu vernachlässigen. Bei der Bewertung der Unternehmen greife man auf externe Ratingagenturen wie MSCI zurück.

Man empfiehlt schließlich aufgrund der "geringen" Anlagesumme i.H.v. 1 Mio. Euro den hauseigenen Mosaique Balanced Fonds. Die entsprechenden Informationen wie Gebühren, Performance etc. seien den Unterlagen zu dem Fonds selbst zu entnehmen. Anstelle eines Stresstests erfährt der Kunde die Maximalverluste, welche der junge Fonds bereits erlitten habe. Sobald sich der Kunde nochmals näher mit diesem Nachhaltigkeitsfonds beschäftigt habe, könne man das Gespräch fortsetzen bzw. ein zweites Gespräch ansetzen. Einen individuellen Anlagevorschlag dürfe der Kunde bei der Summe nicht erwarten. Ein Gesprächsprotokoll gibt es im Anschluss an die Videokonferenz nicht. So überzeugend die Berater das Thema "Nachhaltigkeit" mit konkreten Beispielen vorgetragen haben, so sehr fühlt sich der Kunde im Nachhinein mit seinen Nachhaltigkeitsbedürfnissen ein wenig allein gelassen. Grundsätzlich machen die Schweizer deutlich, dass die Rothschild Bank in Zürich noch einen Weg in Sachen Nachhaltigkeit zurückzulegen hat. 
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Preis-Leistungsverhältnis    


Kosten

  • VV: 1,2 % All-In-Fee


Mindestanlagesumme

  • Fonds-Vermögensverwaltung: ab 5000.000 Euro
  • Private Banking ab 1 Mio. Euro
  • Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis ab 2 Mio. Euro


Dienstleistungsportfolio


Kerngeschäftsfelder

  • Vermögensverwaltung
  • Vermögensberatung


    Nachhaltigkeitsexpertise

    • Orientierung an Negativliste des norwegischen Staatsfonds, den Nachhaltigkeitskriterien der UN
    • MSCI als "Haupt ESG Research Provider"
    • eigener Nachhaltigkeitsfonds: R&Co WM Nachhaltigkeit
    • digitale Footprintplattform für Kunden als "Google Earth für das Anlageportfolio"


    Teilnahme Performance-Projekt: Nein


    Kontakt

    • Anschrift: Rothschild & Co Bank AG, Zollikerstraße 181, 8034 Zürich, Schweiz
    • Internet: www.rothschildandco.com

    Fazit: Die Berater der Rothschild Bank in Zürich wissen das Thema "Nachhaltigkeit" prägnant zu präsentieren. Zugleich machen sie ernsthaft und ehrlich deutlich, dass "Nachhaltigkeit" immer mehr in den Anlageprozess der Bank implementiert werde. Das klingt– zumindest langfristig – viel versprechend und aussichtsreich. Für den Moment jedoch ist das Nachhaltigkeits-Angebot für einen Kunden mit einer Mio. Euro recht beschränkt.

    HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz. erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter QF/QF und Ralf Vielhaber / Verlag Fuchsbriefe.

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