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Commerzbank AG | Stiftungsvermögen 2016 - Qualifikationsrunde: Angebotsabgabe

Commerzbank sticht nur beim Preis positiv heraus

Rote Ampel: Standards: ja, Individualität: nein.
Die Commerzbank verwaltet bisher das Stiftungsportfolio der Alfred Alfred-Flakowski-Stiftung. Sie muss etwas tun, um das Mandat zu behalten.
Die halbstaatliche Commerzbank – der wichtigste Großaktionär ist der SoFFin (ca. 15 %) – betreibt mit 1.100 Filialen und rund 90 Geschäftskundenberatungszentren eines der dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken. Insgesamt betreut das 1870 gegründete Haus rund 15 Millionen Privat- sowie eine Million Geschäfts- und Firmenkunden. Ca. 50 % der Aktien werden von Institutionellen Investoren gehalten. Der Anteil der überwiegend in Deutschland ansässigen Privataktionäre beläuft sich auf ca. 25 % (Stand Juli 2015).

Kennzahlen:
  • Stiftungsexpertise seit: 1975
  • Anzahl betreuter Fremdstiftungen: 550
  • Betreutes Stiftungsvermögen: 1,1 Mio. EUR
19 Spezialisten zu Stiftungsfragen beschäftigt die Commerzbank. Jedes Team, das mit der Betreuung von Stiftungen betraut ist, arbeitet übergreifend mit den anderen Teams und dem Vertrieb vor Ort zusammen. Durch die Dokumentation der Beratung auf der individuellen Kundenebene stellt die Bank sicher, dass Informationen vorhanden und transparent sind. Die Teams tauschen sich regelmäßig gemeinsam aus und arbeiten gemeinsam an Lösungen. Die Experten teilen sich in der Beratung je nach Sachlage der Fragestellung. Dank arbeitsteiliger Beratung in einem gesamtheitlichen Prozess meint die Bank jederzeit gewährleisten zu können, dass Wissen weitergegeben wird und für alle Mitarbeiter zugänglich ist. Die durchschnittliche Verweildauer der Mitarbeiter, die mit dem Stiftungsmanagement als auch mit der Vermögensverwaltung für Stiftungen betraut sind, beträgt deutlich über zwölf Jahre.
Serviceangebot für Stiftungen:
  • Unterstützung beim Anerkennungsverfahren bei Behörden
  • Unterstützung bei der Auswahl des Stiftungszweckes
  • Unterstützung bei der Konzeption einer Stiftungslösung
  • Unterstützung bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
  • Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
  • Unterstützung beim Fundraising
  • Strategiegespräche
  • Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht (aktive, zeitnahe Information)
  • Hilfe bei Rechnungslegung
  • Hilfe beim Jahresabschluss
  • Hilfe bei der Förderverwaltung
  • Mitarbeit in Stiftungsgremien
  • Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
Das Serviceangebot der CoBa ist umfassend und erfüllt fast alle Standardwünsche einer Stiftung. Als besonderen Service bietet das Haus Fachvorträge an.

Der Anlagevorschlag

Die Commerzbank beteiligt sich an der Ausschreibung – nicht zuletzt, weil sie etwas zu verlieren hat. Nämlich das Mandat. Sie betreut die Alfred-Flakowski-Stiftung derzeit. Die Stiftung erhält im Angebot eine Fülle von allgemeinen Informationen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, u.a. dass Anleger ohne Berater hohe Risiken eingehen. Die Vermögensverwaltung bringt es, so lautet die Kernaussage. Nur wollten wir keine Werbeaussagen, sondern Handfestes und Konkretes. Davon gibt’s wenig. „Unsere präferierten Depotstrukturen“, heißt ein Schaubild. Wir sehen davon drei mit unterschiedlicher Aktienquote, davon wird das Portfolio 15 empfohlen. Das bedeutet: 15 % Aktien als durchschnittliche Quote, 25 % maximal. Die Bank liefert noch ein paar Rendite- und Risiko-Kennzahlen. Dann endet der Informationsfluss. Details zum Portfolio, die Wertpapiere, die Ausschüttungsplanung, Hinweise zur Werterhaltungsstrategie ... selbst im Kapital „Ihre Fragen – unsere Antworten“ finden wir die Wünsche der Stiftung nur zum Teil wieder oder lesen allgemeine Informationen. Am Thema Nachhaltigkeit kommt die Bank nicht vorbei – allerdings wird das standardisiert abgehandelt. De facto verfolgt „die Gelbe“ in der Vermögensverwaltung einen unabhängigen Investmentprozess. Dabei wird auf die Einhaltung objektiver Nachhaltigkeitskriterien geachtet. Bei der Produktauswahl und Portfoliokonstruktion kommt der Ansatz von oekom research, einer Ratingagentur für Nachhaltigkeits-Finanzprodukte, zur Anwendung. Das oekom-Nachhaltigkeitsrating bildet die Basis der Titelselektion. Einzelwerte ohne den oekom research AG-Prime Status werden nicht allokiert. Nur beim Preis sticht die Commerzbank heraus: 0,30 % pauschales Entgelt + MwSt. oder 0,10 % pauschales Entgelt mit erfolgsabhängiger Entgeltkomponente 10 % zzgl. MwSt. ab dem ersten Euro Gewinn. Das ist ein sehr günstiger Wert. Aber günstig ist eben nicht alles. Und zudem lesen wir nichts von einer „High-Water-Mark“. Die Bank muss also nicht erste Verluste aufholen, bevor sie wieder an der Gewinnkomponente verdient. Dafür bietet sie aber alternativ einen Pauschalsatz ohne Erfolgskomponente an: 0,3 % p. a. zzgl. Umsatzsteuer. Auch das ist günstig.

FAZIT:
Die Commerzbank zeigt, dass sie Standards kann, aber keine Individualität. Mit dieser „Bewerbung“ kann sich die Stiftung bestätigt fühlen, ihr Vermögen einem neuen Verwalter anzuvertrauen.

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