Deutsche Bank solide, aber ohne Brillanz
- Stiftungsexpertise seit: 1870
- Anzahl betreuter Fremdstiftungen: 1.150
- Betreutes Stiftungsvermögen: 16.700 Mio. EUR
- Unterstützung während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
- Unterstützung bei der Auswahl des Stiftungszweckes
- Unterstützung bei der Konzeption einer Stiftungslösung
- Unterstützung bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
- Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
- Unterstützung bei Fundraising
- Strategiegespräche
- Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht durch aktive, zeitnahe Information
- Rechnungslegung
- Jahresabschluss
- Förderverwaltung
- Mitarbeit in Stiftungsgremien
- Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
Der Anlagevorschlag
Die Deutsche Bank liefert der Stiftung zwei Alternativen: eine individuelle Portfoliomischung und eine Fondsvariante. Eine „Wertsicherungskomponente“ kann sie erst ab 3 Mio. Euro Anlagevermögen anbieten. Der Fonds integriert allerdings das gewünschte Sicherungskonzept, er ist – so die Aussage der Bank – „günstig“. Der Fondsmanager selbst würde bei Bedarf Details erläutern. Der Fonds wird von der Deutsche Oppenheim Family Office gemanagt. Er wurde der Stiftung auch von dem Haus selbst angeboten (mit dem Hinweis, dass unser Vermögen für das Family Office zu klein sei). Wenn der Leser des Angebots die Stiftungsexpertise der Bank individuell erleben möchte, bietet die Deutsche Bank folgendes an: 79 % Renten, 20,7 % Aktien, 0,2 % Liquidität. Im Detail sieht das so aus: 50,9 % Unternehmensanleihen, 4,3 % Währungsanleihen, 6,9 % Diskontstrategien, 10,8 % Aktien Europa, 3,1 % Aktien USA, 0,2 % Liquidität, 9,6 % Staatsanleihen, 14,4 % Pfandbriefe & Covered Bonds. Die Erträge erzielt die Bank nicht nur aus den Wertpapieren selbst, sondern auch aus sog. „Stillhalterprämien“. Das Prinzip: Die Bank verkauft einzelne Aktien auf Termin und erhält dafür eine Optionsprämie. Entwickelt sich der Aktienkurs ungünstig, muss sie die Aktie liefern. Die Verkaufsprämie steckt sie aber auf jeden Fall ein. Dieses bekannte Modell hat in diesem Jahr nur die Deutsche Bank vorgelegt. In Summe will die Bank so knapp 49.800 Euro ordentliche Erträge – vor Kosten – erwirtschaften. Die Kosten sehe so aus: Entweder ein Fix-Honorar von 0,9758 % inkl. 19 % MwSt. oder ein gemischtes aus fixer und performanceabhängiger Gebühr. Dies hat folgende Konditionen: 0,6545 % inkl. 19 % MwSt. zuzüglich 20 % des Mehrertrages oberhalb von 2 % p. a. + Umsatzsteuer darauf. Die Bank begrenzt diese Gebühr auf 0,8925 % (nur für den performanceabhängigen Teil). Zu „Mission Investing“ ist zu lesen, dass die Bank als Gesprächspartner zur Verfügung steht. Mehr lässt sich aus dem Angebot dazu nicht erfahren.FAZIT:
In der Summe sehen wir bei der Deutschen Bank Kompetenz in der Wertpapieranlage, insbesondere bei Stillhaltergeschäften, und einen solide gemanagten Fonds. Es fehlt dem Vorschlag die Brillanz der Vorjahre, Überzeugungskraft und an erläuternden Informationen zum Risikomanagement und zur Werterhaltung. Ein Stresstest ist für das Individualmandat auch nicht zu finden. Mit dieser Leistung nimmt die Deutsche Bank diesmal nicht die Hürde, um in die Endauswahl zum Beauty Contest zu gelangen.