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Braunschweiger Privatbank | Beauty Contest - Stiftungsvermögen 2016

Leckerbissen

Die Braunschweiger Privatbank holt sich gruppeneigene Stiftungskompetenz zu Hilfe und weiß diese gut mit ihrem Haus zu verbinden. Obendrein halten die Bankvertreter einige Leckerbissen für die Stiftung bereit.

Braunschweiger Privatbank
Willy-Brandt-Platz 8, D – 38102 Braunschweig
www.braunschweiger-privatbank.de

DZ Privatbank
4, rue Thomas Edison, L-1445 Luxembourg-Strassen
www.dz-privatbank.com

Die Braunschweiger Privatbank schickt drei Vertreter ins Rennen, die sie sich zum Teil beim Kompetenzzentrum DZ Privatbank in Luxemburg ausleiht: Der Kundenbetreuer kommt von der genossenschaftlichen Volksbank in Braunschweig, Portfoliomanagerin sowie Stiftungsexperte aus der DZ Privatbank.
WERTUNGSÜBERSICHT
Anlage-vorschlagPortfolio-qualitätTranspa-
renz
Service-angebotBeauty ContestGesamt
43,911,010,03,617,085,5
max. 45 Punktemax. 15 Punktemax. 15 Punktemax. 5 Punktemax. 20 Punktevon 100 mögl. Punkten
Der Vertreter der Braunschweiger Privatbank eröffnet die auf 25 Minuten terminierte Präsentation in der gebotenen Kürze. In seiner persönlichen Ansprache an die Stiftungsvertreter betont er die Bedeutung des persönlichen Kontakts. Die Portfoliomanagerin übernimmt und schildert die Philosophie des Hauses: „Wie ticken wir?“ Man sei nicht Benchmark-orientiert, es gehe also nicht darum, einen wie auch immer gearteten Vergleichsmaßstab zu schlagen, sondern die Kundenwünsche so präzise wie möglich zu erfüllen. Grundlage allen Handelns sei die eigene makroökonomische Analyse. Man beschäftige sich auch mit einzelnen Anlagethemen wie dem technischen Wandel. Diese hielten dann bevorzugt Einzug ins Portfolio. Die Portfoliomanagerin beschreibt die Bank als „sehr aktiven Investor“

Manchmal zu fachlich

Hin und wieder, wenn auch auf die Gesamtlänge des Vortrages gesehen selten, hakt es bei der Verständlichkeit für den Anlage-Laien: Begriffe wie „raushedgen, Exposure, Value-orientierte Investoren“ fallen, ohne dass sie übersetzt und erläutert werden. An diesen Stellen hätte eigentlich ein Betreuer die Ratlosigkeit auf Kundenseite erkennen und erläuternd eingreifen müssen. Das tut er an anderer Stelle, indem er auf die entsprechenden Seiten und Stellen in der Präsentation hinweist, die gerade erläutert werden, wenn die Portfoliomanagerin dies einmal vergisst. Risikokontrolle sei die wichtigste Säule im Investmentprozess der Braunschweiger Privatbank. Das Ziel: Vermögenserhalt. Man benutze nur transparente, nachvollziehbare Produkte, investiere in Einzeltitel und nehme Kollektivanlagen (Fonds) als Beimischung hinzu. Die Portfoliokonstruktion beschreibt die Anlagespezialistin als „perfektes Zusammenspiel der Assetklassen“. Alternative Anlagen – gemeint sind vor allem Wandelanleihen sowie europäische Immobilien-REITS – reduzierten die Schwankungsanfälligkeit. Erwartet werde ein Renditeertrag von 2 bis 3%. Die Bank bediene sich eines konsequenten Stopp-Loss-Ansatzes – bei 20% Verlust würden die Titel verkauft. Oder wenn sich Akten von fundamentalen Kennzahlen entfernten. Dann gehe man zunächst in die Analyse. Haben die Experten des genossenschaftlichen Instituts etwas übersehen? Ebenso sichere man Gewinne bei +20%. Zugrunde liegt eine Ampelsystematik (Grün-Gelb-Rot), die die Philosophie des Stopp-Loss-Prozesses auch für den Laien gut nachvollziehbar macht. Die Bank versucht das Portfolio bei 5% vom jeweils erreichten Höchststand abzufangen und sichert insbesondere Ausschüttungen.

Ritt über die Märkte

Dann folgt ein Ritt über die Märkte mit der Schilderung der Erwartungen der Bank für das laufende Jahr. Strategische (Groß-)Investoren seien gezwungen, immer mehr in den Aktienbereich zu investieren, um Renditen zu erwirtschaften, lautet die Aussage. Sie hätten aber nicht die Risikotragfähigkeit, um große Aktienpositionen länger halten zu können. Glaubten sie, Trendbrüche zu erkennen, gingen sie schnell wieder aus den Märkten heraus. Das führe zu der erheblichen Schwankungsanfälligkeit, „die wir haben“ – und das ginge auch so weiter. Zentrale Fragen für die längerfristige Analyse lauteten: Was wird es bedeuten, wenn die US-Notenbank Fed ihre Bilanzsumme schrumpft? Was kommt bei einem Zinsschritt in Europa auf die Märkte zu? Der Situation glaubt man am besten mit aktivem Stockpicking – wieder ein Begriff, der nicht näher erläutert wird –, der gezielten Einzelauswahl von Aktien nach deren fundamentalen Kennzahlen, gewachsen zu sein. Man werde auf „Unternehmen mit strukturellen Wachstumstrends fokussieren“. In China sieht die DZ Privatbank beispielsweise „ansehnliches Wachstum in Dienstleistungen“, beurteilt aber den Industriesektor negativ. Das niedrige Zinsniveau werde sich in den nächsten 1-2 Jahren nicht ändern, lautet eine Grundannahme. Folge: Bonds kaufen und bis Laufzeitende halten, gehe nicht mehr. Man brauche mehr Unternehmensanleihen als Beimischung und müsse mit einem Investmentgrade geratete Anleihen über pari kaufen, um ordentliche Erträge zu erwirtschaften – das heißt: Mehr Geld für den Kauf ausgeben, als man bei Rückzahlung der Anleihe zurückerhält (100%). Die Gewinne müssen also aus den Zinserträgen kommen. Mittelfristig rechnet die Bank mit Renditeanstiegen, was Kursverluste bedeutet. Die europäischen Bondmärkte würden sich nicht ganz von den USA abkoppeln können. Diversifikation (Risikostreuung) habe man im Fremdwährungsbereich vorgenommen. Die Fremdwährungsquote, so die Portfoliomanagerin, könne die Stiftung vorgeben. Ein weiteres Risiko für die Märkte sei der Austritt Großbritanniens aus der EU nach dem geplanten Referendum (am 23. Juni 2016), der Brexit. Es werde danach zu einer Phase erhöhter Schwankungen kommen, die jedoch mittelfristig auslaufen sollten. Grundsätzlich aber geht die Bank davon aus, dass es zu diesem Ausgang der Abstimmung nicht kommen wird.

Ausschüttungsplanung sorgfältig erläutert

Der Stiftungsexperte übernimmt und erläutert die Ausschüttungsplanung. Die 20.000 Euro an gewünschten Ausschüttungen pro Jahr habe man „mit hoher Priorität berücksichtigt“. Das Ziel der Stiftung sei der Ausgangspunkt aller Überlegungen. Die erwartete Ausschüttungsrendite von 2% = 42.000 Euro liege deutlich über dem angepeilten Ziel. Die Kosten würden – stiftungsgerecht – aus dem ordentlichen Ertrag bezahlt. Es erfolge ein detaillierter Ausweis auf Monatsbasis mit Darstellung der Zahlungsströme. Durch „Ausschüttungsmanagement“ ließe sich steuern, wie viel in die freie Rücklage fließen könne. Die Empfehlung lautet: „Was möglich ist, als Rücklage bilden.“ Es gibt einen festen Ansprechpartner für den regelmäßigen Austausch und einen Vertreter im Portfoliomanagement, der über die Anforderungen der Stiftung genau Bescheid wissen soll. Einmal jährlich stünden die Bankexperten für Reportinggespräche zur Verfügung, „persönlich am Stiftungssitz oder per Video oder Telefon“. Eine Reportingbroschüre als Beispiel legen die Bankberater den Stiftungsvertretern vor. Bei den Kosten macht die Bank ein interessantes Angebot: Das Honorar soll 0,5% p.a. inkl. MwSt. betragen. Es handelt sich um eine „All-in-fee“, eine Pauschale auf das verwaltete Vermögensvolumen, die lediglich fremde Spesen (Börsen, die Gebühren verlangen) nicht beinhalte. Sie würde halbjährlich in Rechnung gestellt.

Keine performanceabhängige Vergütung

Eine performanceabhängige Vergütung möchte die Bank jedoch nicht anbieten. Aus gutem Grund: „Wir wollen nicht einen besonderen Anreiz haben, Risiken für die Stiftung einzugehen. Das widerspricht unserer Philosophie. Deshalb sind wir mit der All-in-Fee so weit heruntergegangen, dass das für Sie das attraktivste Angebot sein kann.“ Rückvergütungen gingen „voll an die Stiftung“. Als kleinen Leckerbissen spricht der Bankvertreter von sich aus das Thema Quellensteuer an. Es sei für Stiftungen unangenehm, da im Ausland an der Quelle abgezogene Steuern nur schwer geltend gemacht werden können. Ein richtiger und wichtiger Punkt. Hier bietet die Bank weitreichende Unterstützung. So könne sie den Kunden in zahlreichen Ländern vorab von der Steuer befreien, z.B. in Italien. Der Kostensatz liege bei 15 EUR je Antrag. Bei Quellensteuereinbehalt bietet die Bank die automatische Rückholung an (25 EUR je Antrag). Die nachfolgenden Fragen der Stiftungsvertreter beantworten die Berater der Braunschweiger Privatbank präzise und solide. So würde die Allokationsentscheidung in einem Dreiergremium beschlossen, dessen Mitglieder konkret benannt werden. Risikocontroller überwachten auf monatlicher Basis, „dass wir uns daran halten.“ Das Neue, das man gegenüber dem bestehenden Portfolio einbringe, sei eine breitere Streuung, eine zusätzliche Vermögensklasse. Dadurch werde das Portfolio weniger verlustanfällig und verspreche einen stabileren Ertrag. Da die Genossenschaftsgruppe an ihren Stakeholdern (Teilhabern) orientiert sei, würde und könne sie ein so günstiges Honorar anbieten. Da die Anlagestrategie zentral umgesetzt werde, würde man große Volumina an Einzelwerten kaufen und verkaufen und dadurch gute Konditionen erzielen.

Fazit:
Die Braunschweiger Privatbank besticht im Verein mit der DZ Privatbank durch eine klare Rollenaufteilung, gutes Zeitmanagement, überzeugende Nachweise wie eine Transaktionshistorie im Reporting (was haben wir getan und warum) sowie eine kundenfreundliche Zusammenfassung der wesentlichen Punkte auf zwei Din-A-4-Seiten. Sie wirkt zudem in der Vorstellung ehrlich und preislich günstig.
Insgesamt festigt die Braunschweiger Privatbank/DZ Privatbank mit dieser Vorstellung ihre bereits zuvor erlangte Führungsposition und geht mit der höchsten Gesamtpunktzahl als bester Stiftungsberater aus diesem Vergleichswettbewerb.

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