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Vescore AG | Stiftungsvermögen 2016 - Qualifikationsrunde: Angebotsabgabe

Vescore, der Nachhaltigkeitsspezialist aus der Schweiz

Rote Ampel: Spitzengruppe verpasst
Vescore zeigt Stiftungskompetenz. Dennoch mangelt es an einigen Stellen.
Vescore ist ein Unternehmen der Raiffeisen Schweiz. Entstanden ist der Anlagenmanager aus dem Zusammenschluss des institutionellen Kundengeschäftes der Notenstein La Roche Privatbank. Mit dem 03. September 2015 wurde aus der Notenstein Asset Management AG die Vescore AG. Vescore AG ist in der Schweiz, Deutschland und Österreich vertreten. Das Unternehmen wirbt mit einer langjährigen Anlageerfahrung insbesondere bei nachhaltigen Investments und betont, ein diversifiziertes und hochstehendes Angebot an innovativen Anlagelösungen bieten zu können. Die Betreuung von deutschen Stiftungen erfolgt durch zwei Experten aus Basel heraus.

Kennzahlen:
  • Stiftungsexpertise seit: 2001
  • Anzahl betreuter Fremdstiftungen: 180
  • Betreutes Stiftungsvermögen: 575 Mio. EUR
Zwei Experten kümmern sich für Vescore um Stiftungen. Diese arbeiten schon seit über 15 Jahren zusammen und sind ein eingespieltes Team. Darüber hinaus sind mehrere weitere Mitarbeiter mit der Stiftungsbetreuung vertraut und betreuen gemeinsam Kunden. Als Spezialist für nachhaltige Anlagen hat Vescore ein eigenes Nachhaltigkeitsresearch-Team (7 Mitarbeiter). Darüber hinaus arbeitet das Haus mit Sustainalytics und einer Rechtsanwaltskanzlei als Stiftungsberater zusammen.
Serviceangebot für Stiftungen:
  • Unterstützung bei der Auswahl des Stiftungszweckes
  • Unterstützung bei der Konzeption einer Stiftungslösung
  • Unterstützung bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
  • Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
  • Unterstützung bei Fundraising
  • Strategiegespräche
  • Mitarbeit in Stiftungsgremien 
Das Serviceangebot ist eher übersichtlich. Angeboten werden die wesentlichen Dienstleistungen, die eine Stiftung bei der Gründung benötigt. Nicht in der Palette sind aber beispielsweise Verwaltungsdienstleistungen während des laufenden Betriebs. 

Der Anlagevorschlag

Der Ableger der Raiffeisen Schweiz sendet der Stiftung ein dreißig Seiten umfassendes Dokument. Man wolle „Investieren statt Spekulieren“, heißt es darin und wolle dies in Zeiten ohne risikolosen Zins durch das systematische Verdienen von Risikoprämien erreichen. Dass das funktioniert, wird mit Blick auf den Sarasin-FairInvest-Universalfonds aufgezeigt. Die Fondsmanagerin dieses Fonds ist nun bei Vescore tätig. Konkret schlägt die Bank ein Portfolio aus 70 % Renten und 30 % Aktien im Fondsmantel vor. Das Vermögen ist im Herbst 2015 – zum Zeitpunkt der Ausschreibung – so aufgeteilt: 2,3 % Liquidität, 67,9 % Renten Europa, 29,9 % Aktien Europa. Dass die Summe 100,1 % ergibt, übersieht das Haus. Offensichtlich liegt hier ein Rundungsfehler vor. Fremdwährungen machen 16,2 % aus. Auffallend ist der klare Fokus auf Europa – Vescore verzichtet auf Diversifizierungseffekte aus einer weltweiten Anlage. Der Vermögensverwalter schreibt, dass die Immobilie nicht Teil des Anlagevorschlags sein kann, auch eine Verwaltung sei nicht möglich. Damit reiht sich das Haus in die Mehrzahl der Angebote ein. Sollte die Immobilie verkauft werden, so könnte ein alternativer Immobilienfonds angeboten werden. Vescore erläutert ausführlich ihre Nachhaltigkeitsanalyse. Der Anbieter sieht darin eine Option zur Senkung des Reputationsrisikos der Stiftung. Zudem belegt die Bank, dass eine Investition in nachhaltige Aktien eine höhere Rendite gebracht hätte, als wenn nur der weltweite Aktienindex gewählt worden wäre. In den Jahren 2007 bis 2014 beläuft sich der Mehrertrag auf 0,58 %. Die gesamte Kompetenz und alle Wertpapiere sind in den Fonds „Notenstein Sustainable Conservative Allocation EUR“ eingebracht. In der Wertpapierliste sehen wir dann Aktien und Renten, alles Einzeltitel. ETFs oder Zertifikatestrukturen sind nicht dabei. Die Ausschüttungsprognose aus dem Fonds liegt bei 1,8 %. Das ist nach den Verwaltungskosten zu verstehen. Die Bank zeigt mit dieser Aussage Stiftungskompetenz. Allerdings fehlt ein nachvollziehbarer Nachweis der Ausschüttungsprognose. 0,675 % soll die Verwaltungsgebühr betragen, 0,975 % die geschätzte Gesamtkostenquote. Ein individuelles Mandat wäre deutlich teurer, schreibt die Schweizer AG. Ein performanceabhängiges Modell wird nicht angeboten.

FAZIT:
Ein auf Nachhaltigkeit fokussierter Vorschlag mit Renten und Aktien gemanagt von einer erfahrenen Managerin. Stresstests und Details zu Ausschüttungen fehlen, dafür gibt es gute Informationen zum Anlageprozess. Ein ordentlicher Vorschlag, der aber nicht in der Spitzengruppe mitspielt und somit nicht für die Endauswahl im Beauty Contest qualifiziert.

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