Vescore, der Nachhaltigkeitsspezialist aus der Schweiz
- Stiftungsexpertise seit: 2001
- Anzahl betreuter Fremdstiftungen: 180
- Betreutes Stiftungsvermögen: 575 Mio. EUR
- Unterstützung bei der Auswahl des Stiftungszweckes
- Unterstützung bei der Konzeption einer Stiftungslösung
- Unterstützung bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
- Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
- Unterstützung bei Fundraising
- Strategiegespräche
- Mitarbeit in Stiftungsgremien
Der Anlagevorschlag
Der Ableger der Raiffeisen Schweiz sendet der Stiftung ein dreißig Seiten umfassendes Dokument. Man wolle „Investieren statt Spekulieren“, heißt es darin und wolle dies in Zeiten ohne risikolosen Zins durch das systematische Verdienen von Risikoprämien erreichen. Dass das funktioniert, wird mit Blick auf den Sarasin-FairInvest-Universalfonds aufgezeigt. Die Fondsmanagerin dieses Fonds ist nun bei Vescore tätig. Konkret schlägt die Bank ein Portfolio aus 70 % Renten und 30 % Aktien im Fondsmantel vor. Das Vermögen ist im Herbst 2015 – zum Zeitpunkt der Ausschreibung – so aufgeteilt: 2,3 % Liquidität, 67,9 % Renten Europa, 29,9 % Aktien Europa. Dass die Summe 100,1 % ergibt, übersieht das Haus. Offensichtlich liegt hier ein Rundungsfehler vor. Fremdwährungen machen 16,2 % aus. Auffallend ist der klare Fokus auf Europa – Vescore verzichtet auf Diversifizierungseffekte aus einer weltweiten Anlage. Der Vermögensverwalter schreibt, dass die Immobilie nicht Teil des Anlagevorschlags sein kann, auch eine Verwaltung sei nicht möglich. Damit reiht sich das Haus in die Mehrzahl der Angebote ein. Sollte die Immobilie verkauft werden, so könnte ein alternativer Immobilienfonds angeboten werden. Vescore erläutert ausführlich ihre Nachhaltigkeitsanalyse. Der Anbieter sieht darin eine Option zur Senkung des Reputationsrisikos der Stiftung. Zudem belegt die Bank, dass eine Investition in nachhaltige Aktien eine höhere Rendite gebracht hätte, als wenn nur der weltweite Aktienindex gewählt worden wäre. In den Jahren 2007 bis 2014 beläuft sich der Mehrertrag auf 0,58 %. Die gesamte Kompetenz und alle Wertpapiere sind in den Fonds „Notenstein Sustainable Conservative Allocation EUR“ eingebracht. In der Wertpapierliste sehen wir dann Aktien und Renten, alles Einzeltitel. ETFs oder Zertifikatestrukturen sind nicht dabei. Die Ausschüttungsprognose aus dem Fonds liegt bei 1,8 %. Das ist nach den Verwaltungskosten zu verstehen. Die Bank zeigt mit dieser Aussage Stiftungskompetenz. Allerdings fehlt ein nachvollziehbarer Nachweis der Ausschüttungsprognose. 0,675 % soll die Verwaltungsgebühr betragen, 0,975 % die geschätzte Gesamtkostenquote. Ein individuelles Mandat wäre deutlich teurer, schreibt die Schweizer AG. Ein performanceabhängiges Modell wird nicht angeboten.FAZIT:
Ein auf Nachhaltigkeit fokussierter Vorschlag mit Renten und Aktien gemanagt von einer erfahrenen Managerin. Stresstests und Details zu Ausschüttungen fehlen, dafür gibt es gute Informationen zum Anlageprozess. Ein ordentlicher Vorschlag, der aber nicht in der Spitzengruppe mitspielt und somit nicht für die Endauswahl im Beauty Contest qualifiziert.