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Die fragwürdigen Praktiken von testwatch.de

Wem nützt dieser Verbrauchernützer?

Klickt man auf einen Link in der Mail von testwatch.de-Macher Jürgen Stellpflug, schlägt der Spam-Alarm an. Screenshot. Copyright: Verlag Fuchsbriefe
testwatch.de will bei Qualitätssiegeln für Verbraucher die Spreu vom Weizen trennen. Wie fragwürdig Rechercheur Jürgen Stellpflug dabei vorgeht, haben wir selbst erfahren. Für seine "unabhängige und objektive Arbeit" wirbt er Spenden ein.

Die FUCHS|RICHTER PRÜFINSTANZ vergibt für herausragende Leistungen im Vermögensmanagement für Privatleute und Stiftungen Siegel gegen eine Lizenzgebühr. Die Siegelträger sind zuvor über mehrere Monate intensiven Praxistests unterzogen worden. Diese werden alljährlich wiederholt. Die Prüfungen werden auf fuchsbriefe.de unter Rating News dokumentiert – Sie sind dort für jedermann, wenn auch nicht kostenfrei – einsehbar.

Vor einigen Tagen bekam ich einen Anruf von einer Bank. Sie war von einem gewissen Jürgen Stellpflug, der die Webseite „testwatch – die Verbrauchernützer“ betreibt und dort den Wildwuchs an Siegeln und deren Vergabeverfahren beleuchtet, konsultiert und befragt worden.

Die halbe Wahrheit

So weit, so gut, so begrüßenswert. Ich selbst wunderte mich jedoch, von dem Herrn nicht kontaktiert worden zu sein. Daher ließ ich mir seine Mailadresse geben und bot ihm Auskunft an. Die Rückmeldung war: Er habe uns unter unserer Kontaktadresse auf pruefinstanz.de kontaktiert. Wir hätten nicht geantwortet, und so habe er bereits veröffentlicht.

Schlimmer als die Unwahrheit ist meist die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte geht so: Die Links in seinen Mails werden vom Virenschutzprogramm als gefährlicher Spam identifiziert und geblockt (siehe Video). Vorsicht, Identitätsklau, wird gewarnt, wer in der Mail einen Link anklickt, der auf seine Webseite führen soll. Nun, das lass ich doch lieber. Wohl deshalb sind seine Mails, die über die Kontaktadresse service@pruefinstanz.de an mehrere Empfänger gehen, offenbar ausgefiltert worden. Inzwischen haben wir herausgefunden, dass es sich nicht um Malware handelt.

Kontaktmöglichkeiten nicht genutzt

Obwohl meine persönliche Kontaktadresse auf verschiedenen Seiten angegeben ist, hat Jürgen Stellpflug diese nicht genutzt und auch nicht angerufen. Hat er sie bewusst übersehen? Oder sich unsere Dokumentation gar nicht erst angesehen? Nach dem Motto: Man könnte sich seine kritische Geschichte ja kaputt recherchieren …

Auf meine per Mail gestellte Frage, ob noch Auskünfte gewünscht wären und die Bitte, doch die meines Erachtens sehr voreilig gezogenen Schlüsse zunächst von der Webseite zu nehmen, habe ich bis heute keine Antwort erhalten. Oder sie hängt wegen Malware-Verdachts im Spamfilter.

"Geldmacherei" hat viele Gesichter

Vielleicht ist das ja Teil des Geschäftsmodells, des „Verbrauchernützers“: Man deckt haufenweise Fälle von vermeintlich unzureichenden Siegeln auf und beweist so seinen eigenen „Wert“: „Wir sagen, auf welche Tests und Testsiegel man sich verlassen kann – und welche reine Geldmacherei sind. Dazu erhalten Sie von uns wertvolle Ratgeber und in der Rubrik "Frag Stellpflug" jede Menge Videos zu vielen Themen“, wirbt testwatch für sich.

Doch von Luft und Liebe zum Verbraucher allein lebt auch „Verbrauchernützer“ Stellpflug nicht. Mit einem „Call to Action“ fordert er nach so viel intensiver und gewissenhafter Recherche auf: „Und jetzt sind Sie – die Verbraucher – gefragt. Unterstützen Sie bitte unsere unabhängige und objektive Arbeit für den Verbraucherschutz – mit einer Spende oder einer Mitgliedschaft in unserem eingetragenen, als gemeinnützig anerkannten Verein.“

Quelle: Video-Screenshot

Fazit: Gemein schon, aber nützig? Hinweis: Wir haben unser Gesprächsangebot am 30. März per Mail an Jürgen Stellpflug gesendet und eine Woche mit der Veröffentlichung dieses Artikels gewartet. In einem weiteren Artikel werden wir zeigen wie oberflächlich und offenbar ohne Sachkenntnis Stellpflug auf testwatch urteilt.

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