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Besser als die Benchmark im Performance-Projekt VII

Wie VALEXX die ETF-Benchmark outperformt

Symbolbild ETF und Aktien. © gopixa / Stock.adobe.com
Auf den vorderen Rängen der Performance-Projekte dominieren die Privatbanken und kleinen Vermögensverwalter. Das ist verwunderlich, haben doch vor allem die großen Banken ein Heer an Analysten und investieren hohe Beträge in Technik wie Künstliche Intelligenz. Warum haben die ”Kleinen” dennoch oft die Nase vorn? Die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz hat bei der Value Experts Vermögensverwaltungs AG nachgefragt und Antworten erhalten.

”Für uns als verantwortungsvollen und wertorientierten Vermögensverwalter bilden Unternehmen mit soliden und nachhaltigen Geschäftsmodellen sowie guter Finanzkraft den Schwerpunkt des Portfolios” meint Thorsten Bolte als er von der Prüfinstanz gefragt wird, wie er die Benchmark im Performance-Projekt VII schlägt. Natürlich kann das nicht das ganze Rezept sein. Also haben wir uns den Investmentprozess des Hauses und das Projektportfolio näher angesehen.

Stets auf der Suche nach den besten Unternehmen

Investments für ein Depot wählen Bolte und sein Team nach dem „Best-in-Class- & Best-Innovation-Ansatz“ aus. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass sie auf der ständigen Suche nach Marktführern in ihren jeweiligen Branchen sind. Komplettiert wird der Ansatz durch eine Fundamentalanalyse. Das heißt, dass die infragekommenden Unternehmen ein solides Geschäftsmodell haben und die Bilanzen gut aussehen müssen.

Daraus resultieren Kundenportfolios, die für gewöhnlich aus 35 bis 45 verschiedenen Aktien, Anleihen, Fonds und Gold bestehen. Das ist von entscheidender Bedeutung für das Risikomanagement. Denn dadurch wird eine breite Diversifikation (Streuung) über Anlageklassen, Regionen und Branchen erreicht. Diese Leistung erbringt auch ein ETF-Portfolio. Was die passiven Indexfonds nicht leisten, ist die aktive Steuerung des Portfolios. Je nach Marktlage und Einschätzung steuern Bolte und sein Team das Portfolio, schichten um in chancenreichere oder sichere Regionen, erhöhen den Gold-Anteil als Absicherung, gehen teilweise aus dem Markt heraus (Liquidität) oder greifen bei ihrer Ansicht nach aussichtsreichen Titeln zu.

Ja zu globalen Trends, nein zu Megatrends

Die Investments der VALEXX-Portfolios würden zudem globale Trends widerspiegeln. Vom Begriff der Megatrends hält Bolte allerdings wenig. ”Den Begriff Megatrends versuchen wir zu vermeiden, weil er aus unserer Sicht irreführend ist. Er suggeriert, dass man nur Unternehmen finden muss, die in diesen Zukunftsbereichen tätig sind, und der Erfolg stellt sich dann unmittelbar ein. Aber unsere Erfahrung zeigt, dass diese sogenannten Megatrends zum Teil auch genauso schnell wieder von der medialen Bildfläche verschwinden - mit teilweise katastrophalen Kurseinbrüchen”, meint der Portfoliomanager.

Natürlich würden aber globale Trends für ein gewisses Renditepotenzial stehen. Das seien etwa Gesundheit oder der technologische Wandel. Chancen sieht die VALEXX auch bei Entwicklungsländern. Hierbei dürfe man nicht vernachlässigen, dass aufgrund geopolitscher Risiken ausländische Investoren zunehmend höhere Risikoprämien für ihre Investitionen fordern werden und sich beide Effekte gegenseitig eliminieren könnten, so Bolte.

Umschichten in defensive Aktien, kurzlaufende Anleihen und Gold

Die herausragendsten Ereignisse im vorigen Jahr – aus Sicht der Finanzmärkte – waren die Zinswende und der Ukraine-Krieg. Beide führten zu einer grundlegenden Neueinschätzung der Marktgegebenheiten. Bei den Aktien liegt der Schwerpunkt in den VALEXX-Portfolios nun auf defensiven Werten. Ein Beispiel dafür sind zum Beispiel die Anteilsscheine des französischen Entsorgungsdienstleisters Veolia Environment. ”Mit knapp vier Prozent Dividendenrendite und der relativ günstigen Bewertung passt sie wunderbar in unseren „Best-in-Class- & Best-Innovation-Ansatz“. Zudem leistet Veolia einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcennutzung und Schonung der Umwelt. Besonders der Bereich der Wasserversorgung ist für uns sehr interessant und erfüllt damit mehrere UN-SDG Ziele” gibt Bolte zu Protokoll.

Im Anleihe-Baustein wurde im Zuge der Zinswende auf kurzlaufende Titel gesetzt. Das sorgt in unsicheren Phasen für kalkulierbarere Risiken. Aus Absicherungsgründen investiert Bolte zudem zu einem nicht unerheblichen Anteil in Gold. Eine moderate Cash-Position schützt vor Kursverlusten und ermöglicht es schrittweise und immer günstiger in die derzeit sukzessive fallenden Märkte einzusteigen.

Strukturierter Ansatz kombiniert mit Erfahrung

Aus Sicht der Prüfinstanz sind das solide und erprobte Grundsätze. Doch die schreiben sich auch viele Anbieter auf die Fahne, die die Benchmark nicht schlagen. Wir haben nachgehakt, wie sich Bolte das erklärt. ”Wir legen neben unserer quantitativen Analyse hohen Wert darauf, dass bei Investitionsentscheidungen auch die lange Berufserfahrung unserer Kollegen berücksichtigt wird”, so der Portfoliomanager. Viele seine Kollegen seien bereits 25 Jahre und länger im Geschäft. Er selbst beschäftigt sich ebenfalls seit 25 Jahren mit den Finanzmärkten. Aufgrund langer Berufserfahrung hätte das Team bereits viele Marktphasen hautnah erlebt und könne daher mit Kompetenz auch in schwierigen Marktphasen agiert.

Eine Marktphase wie die jetzige hätten seine Kollegen und er aber auch noch nicht erlebt. Konjunkturelle Unwägbarkeiten, kombiniert mit einer jahrelangen unorthodoxen Notenbankpolitik und mannigfaligen geopolitischenRisiken und nicht zuletzt die sich fortwährend aufbauende Bedrohung der Klimakrise – das habe es so noch nie gegeben. ”Solche Phasen extremer Übertreibungen erfordern schnelles und bewusstes Handeln”, so Bolte. ” Wir sind keine Investoren, die versuchen, Marktschwankungen kurzfristig auszunutzen. Wir reagieren aber auf relevante Marktereignisse unverzüglich und treffen dann entsprechende Maßnahmen, um die Portfolios abzusichern. Im Portfoliomanagement überwachen wir unsere Portfolios auf täglicher Basis und verändern unsere Positionen auch.”

Das Portfolio der VALEXX AG

Die Unterschiede zwischen der Benchmark und dem Projektportfolio der VALEXX AG sind mannigfaltig. Während die Benchmark zu 40% in Aktien investiert, sind es bei der VALEXX 50%. Anders als die Benchmark investiert Bolte lediglich zu 25% in Anleihen (Benchmark 50%). Gold und Cash gibt es bei der Benchmark überhaupt nicht. Dafür investiert sie wiederum in Rohstoffe. Ausgehend von der Betrachtung der Anlageklassen, halten wir die Chance-Risiko-Profile der beiden Portfolios aber für vergleichbar. Im Jahr 2022 nahm Bolte insgesamt 51 Transaktionen vor. Das ist recht aktiv.

Weitere Unterschiede treten beim Detailblick auf. Mit lediglich 37 Titeln, davon 26 Aktien, ist das VALEXX-Portfolio weitaus fokussierter investiert als die Benchmark. Ein Blick auf die Top-Positionen (siehe Randspalte) zeigt vor allem, welche defensiven Qualitäts-Titel Bolte favorisiert. Etwas weniger schimmert dabei aus Sicht der Prüfinstanz der „Best-in-Class- & Best-Innovation-Ansatz” durch. Titel wie Microsoft, Medtronic und auch wenige stark gewichtete Aktien wie Alphabet, NVIDIA oder Thermo Fisher geben uns aber einen Eindruck davon, wie Bolte den Ansatz interpretiert.

Regional ausgewogen

Titel aus Europa und den USA stehen vergleichbar ausgewogen für den Löwenanteil des Portfolios. In Europa sind wiederum deutsche Titel stark übergewichtet. Titel aus Frankreich, Spanien und der Schweiz ergänzen das Portfolio. Nach dem Geschmack der Prüfinstanz dürfte die innereuropäische Streuung etwas breiter ausfallen.

Hinsichtlich der oben gelobten chancenreichen Schwellenländer ist das Portfolio in Vietnam investiert. Hier greift Bolte auf einen aktiv gemanagten Fonds zurück (Lumen Vietnam Fund). Der Fonds wurde auch bereits vom Börsenbrief FUCHS-Kapital als gutes Vietnam-Investment empfohlen. Zudem finden sich die beiden chinesischen Aktien Alibaba und Tencent im Portfolio.

Anleihenfonds diversifizieren, Gold schützt

Die vier Einzelanleihen im Depot stammen allesamt von deutschen Emittenten (z.B. BMW). Sechs weitere Anleihefonds komplettieren den Baustein. Für einen kleinen Vermögensverwalter ist das nicht ungewöhnlich. Zur Diversifikation des Portfolios ist das durchaus geeignet. Aus Absicherungszwecken findet sich zudem ein Gold-ETC im Portfolio.

Die laufenden Kosten von 1,20% p.a. sind moderat und marktüblich. Die Einstiegshürde von 500.000 Euro für ein aktiv gemanagtes Portfolio auf Einzeltitelbasis ist vergleichsweise gering.

Kein zurück zur alten Normalität

Auch in Zukunft werde er reichlich aktiv handeln müssen, meint Bolte. Er schätzt, dass die US-Notenbank Federal Reserve und die Europäische Zentralbank die Bekämpfung der Inflation bis auf Weiteres als ihre oberste Priorität ansehen und die monetären Bedingungen darum weiterhin sehr restriktiv halten werden. Das würde eine längere Abschwächung der Wirtschaft mit niedrigen Wachstumsraten zur Folge haben. An den Aktienmärkten sei daher auch in den nächsten Jahren eine aktive Steuerung notwendig, um sich auf die wechselnden Marktbedingungen einzustellen.

Positiver Nebeneffekt: Dieses Marktumfeld werde „auf jeden Fall“ aktive Portfoliostrategien vor passiven begünstigen, schätzt Bolte. Die Zusammenstellung der Portfolios werde in einer Zeit des Wandels immer komplexer und anspruchsvoller. Es reiche daher nicht mehr aus, nur die Aktienquote festzulegen und diese mittels internationaler Indizes abzubilden. Zwar würden die Märkte allmählich den Krisenmodus verlassen. Das heißt aber kein „zurück zu früher“, sondern das Einrichten in einer neuen Realität. Behält er damit Recht, sind das gute Aussichten für das VALEXX-Portfolio im Performance-Projekt.

Fazit: Bei der Value Experts Vermögensverwaltung zeigt sich, dass Struktur nicht alles ist. Die Erfahrung eines Teams ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Dadurch können auch kleinere Anbieter in der Performance locker mit den großen Häusern mithalten – wenn nicht sogar noch besser!
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