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Walser Privatbank | TOPs 2016 - Vermögensstrategie & Portfolioqualität

Blutdruckmesser aus dem Walsertal

Unter den TOP 7: die Walser Privatbank
Die Privatbank aus dem Raiffeisenverbund hat sich ein besonderes Verfahren ausgedacht, die Risikobereitschaft des Kunden zu messen. Doch nicht nur das ist pfiffig ...

Walser Privatbank AG - Kronprinzstraße 30, 70173 Stuttgart
www.walserprivatbank.com

1894 wird als das Gründungsjahr der Walser Privatbank mit Hauptsitz im österreichischen Riezlern angegeben. Zentrales Thema der Bank ist die Sicherheit. Sie verspricht demzufolge Vermögensstreuung durch Kapitalanlage im Ausland, eine hohe Eigenkapitalquote von 31%, Sicherheit durch die starke Raiffeisen-Genossenschaft Österreich und schließlich eine sicherheitsorientierte Betreuungsphilosophie. Mit 171 Mitarbeitern an drei Standorten – Riezlern, Düsseldorf und Stuttgart – ist die Walser Privatbank kein großes Haus. Sie betreut 1,705 Milliarden Euro Vermögen im Private Banking und im Wealth Management. Fast alle Kunden kommen aus Deutschland, nur vereinzelte aus Österreich und aus der Schweiz.
Wertungsübersicht
BeratungsgesprächVermögensstrategiePortfolioqualitätTransparenzGesamt
29,925,512,810,678,7

max. 40 Punkte

max. 30 Punktemax. 13 Punktemax. 17 Punktevon 100

Beratungsgespräch

Nach allem, was wir im Vorfeld schon über die „Willkommenskultur“ der Bank gelesen und erfahren haben, wundert es uns nicht, dass wir bei unserem ersten Anruf bei der Bank  problemlos und schnell an einen Berater der Niederlassung Stuttgart weiter verbunden werden. Der Service-Gedanke der Bank ist geradezu überragend, wenngleich man sich schon fast ein wenig zu bemuttert vorkommt. Die Berater sind Musterknaben was Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, Diskretion und Genauigkeit betrifft. Die Gesprächsführung selbst – Verständlichkeit, Strukturiertheit, Erklärfähigkeit der Berater – ist gut. Während der Beratungsgespräch wird unsere Vermögenssituation detailliert gecheckt. Interessant und für uns überraschend sind die Ergebnisse der finanziellen Blutdruckmessung. Beim Thema Risikotragfähigkeit heraus, dass wir viel weniger risikobereit sind, als wir selber dachten.

Lesen Sie hier das ausführliche Porträt zum Beratungsgespräch.

Vermögensstrategie

Die Walser weichen an mehreren Stellen vom Durchschnitt ab: 1) Sie verwenden zur Festlegung der Risikoeinstellung ein wissenschaftlich basiertes Verfahren. Das Ergebnis zeigt, dass wir doch nicht so risikoreich eingestellt sind, wie wir glauben. 2) Sie schicken zwei ausführliche Protokolle und beweisen damit von Beginn an viel Sorgfalt. Protokoll 1 kommt nach dem ausführlichen Telefonat, Protokoll 2 direkt nach der Beratung vor Ort. Der Vorschlag basiert auf der Risikoeinschätzung, dass wir nicht mehr als 20% Verlust hinnehmen wollen. Diese Risikoeinschätzung nennt die Bank "finanzielle Blutdruckmessung" – ein passendes Bild, wenn es um Stress geht. Die Aufteilung des Anfangsvermögens ist Europa-orientiert. 14% Aktien Deutschland, 14% Aktien Europa, 14% Aktien USA Standard, 14% Emerging Markets, 14% REITs, 0,5% Gold, 29,50% Managed Funds. Im Portfolio finden wir viele ETFs, genauso einige aktiv gemanagte Fonds. Ausführlich ist der "Stresstest" auf das Vermögen. Er räumt mit falschen Vorstellungen auf. Mit 43,7% erreichen wir das Vermögen von 1.000.000 Euro nach Steuern, Kosten und – auf unseren Wunsch hin – auch nach Inflation. Zur Begrenzung der Risiken wird ein Verlustlimit empfohlen: 20%, das sich nach oben anpasst, wenn auch das Vermögen steigt. Eine Info erhalten wir bei 10% Verlust. Gut ist auch die Darstellung, wie wir das Vermögen trotz Zuwendung an die Tochter noch unter Kontrolle  behalten können. Als Überlegung wird die Familien GbR eingebracht; auch Rückübertragungsrechte werden genannt, z. B. im Fall der Scheidung der Tochter oder bei Insolvenz. Nießbrauch wird ebenfalls als Möglichkeit diskutiert. Das zeigt eine hohe Kompetenz der Bank in Nachfolgefragen. Im Anschreiben erfahren wir, dass wir 1,37% p. a. inkl. Umsatzsteuer zahlen sollen, das reduziert die Bank dann aber auch auf 1,1% plus Umsatzsteuer (= 1,309%). Die Bestandspflegen behält die Bank ein. Wir erhalten den Ausweis der Bestandpflegezahlungen je Fonds. Die Kickbacks sind Teil der Gesamtvergütung. In unserem Fall ist es ein sehr geringer Teil, da nur ein Fonds betroffen ist.

Fazit: Die Walser Privatbank zeigt Private Banking auf sehr hohem Niveau. Klar prozessorientiert mit dem Fokus auf der richtigen Risikoeinschätzung des Kunden mit ganzheitlichem Blick und sorgfältiger Dokumentation. Der hohe Aufwand, der für diese Leistung betrieben wird, ist selten zu finden.

Portfolioqualität

Mit im Vergleich nicht so niedrigen Kosten, aber gut gewählter Zuzahlung von 354.000 EUR geht die Walser Privatbank bei der Aktienquote mit 70% offensiv vor. Der Zielwert wird inklusive dem eingeplanten Inflationsausgleich exakt erreicht. Sehr gut!

Transparenz

Die Walser Privatbank ist ein Haus das offen kommuniziert und mit Fakten nicht hinter dem Berg hält. Nur bei den Kundenanteilen nach Vermögensgrößen hält sie sich zurück. Das Family Office der Bank, die Walser Wertemanufaktur, schloss Ende 2014, welche ein Volumen von insgesamt 130 Mio. Euro hatte. In der Produkt- und Gebührenpolitik hat sie ebenfalls noch etwas Potenzial. Anonym nimmt die Walser Privatbank am FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe teil. Insgesamt eine gute Leistung im Bewertungsbaustein Transparenz.

Gesamtfazit: Erneut weiß das kleine Institut aus Österreich, das sich voll auf deutsche Kunde fokussiert, unbedingt zu überzeugen. Der Einsatz für den Kunden ist unübertroffen, die Beratung insgesamt gut, die schriftliche Ausarbeitung der Vermögensstrategie zeugt von hoher Fachkompetenz und Kundenorientierung. Auch in der Treffsicherheit des Portfolios macht das Haus eine klasse Arbeit. „Gold-Standard“.

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