Schoellerbank: Wo Licht ist, ist auch Schatten
„Nachhaltige Investments sind für uns mehr als ein Trend im Asset-Management. Nachhaltige Geldanlage ist ein fixer Bestandteil unserer Investmentstrategie. Im Jahr 2003 wurde das erste Kundenportfolio nach ethischen Kriterien kreiert“, lobt sich die Schoellerbank für ihre frühen Ansätze zu nachhaltigem Private Banking . Die Schoellerbank verfügt über ein ESG-Office, welches die Nachhaltigkeitsthemen in der Bank vorantreibt und in die Bankprozesse einführt.
Vorbildlich ist die die Einrichtung eines Beirats für Ethik und Nachhaltigkeit als ein beratendes Gremium, in dem Experten aus dem Bereich Wirtschaft, Wissenschaft und Klerus vertreten sind. So vermeidet die Bank den Tunnelblick vieler Gesellschaften, die ähnliche Gremien meist ausschließlich mit Vertretern aus dem eigenen Haus bestücken.
Gute Diskussionskultur
Ein Grund für die Etablierung des Beirats habe an den gesetzlichen Vorgaben bezüglich Nachhaltigkeit gelegen, die so erkennt, die Bank völlig zu Recht, „mitunter auch kontrovers diskutiert werden müssen und bei welchen höchste Fachkompetenz erforderlich ist“. Zum anderen wurde der Beirat eingeführt, um die eigenen Nachhaltigkeits-Investmentkriterien laufend weiterzuentwickeln. Aufgabe des Beirats ist es außerdem, die Entscheidungsträger des Hauses zu beraten, fachliche Expertise und Empfehlungen auszusprechen und der Schoellerbank bei allen Fragestellungen rund um das Thema Nachhaltigkeit Hilfestellung zu leisten. Klasse!
Nachhaltiges Engagement auf Unternehmensebene
Bis 2030 will die Bank CO2-neutral sein. Dazu treibt sie die Umstellung diverser energieintensiver Bereiche voran. Zu ihren sozialen Tätigkeiten zählt sie eine Spende an den gemeinnützigen Verein "Arche Noah". Eine eigene Rubrik auf der Schoellerbank Homepage zu "Nachhaltigkeit" soll ebenfalls ihr Engagement auf diesem Gebiet unterstreichen. Außerdem hat sie eine eigene Ausgabe des Kundenmagazins "Mehr Vermögen" zu Nachhaltigkeit aufgelegt. Investmentforen und andere Bankveranstaltungen mit dem Fokus auf nachhaltiger Geldanlage, gehören ebenfalls zu den Aktivitäten des Hauses auf diesem Gebiet. Mitarbeiter sollen die Möglichkeit bekommen, E-Dienstfahrräder vergünstigt zu erwerben.
Über den Verein CRIC betreibt die Schoellerbank Engagement. CRIC ist die Abkürzung für Corporate Responsibility Interface Center. Man bezeichnet sich als die größte Investorengemeinschaft zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage im deutschsprachigen Raum. CRIC tritt unter anderem in Dialog mit Unternehmen hinsichtlich der Ausrichtung ihrer Geschäftsfelder zu mehr Nachhaltigkeit.
Grundkurs Nachhaltigkeit als Grundausbildung im Private Banking
Die Mitarbeiter im Private Banking haben zum allergrößten Teil einen Grundkurs Nachhaltigkeit in der Beratung durchlaufen, um zumindest weniger anspruchsvolle Kunden auf diesem Gebiet beraten zu können. In der Praxis zeigt sich dann sowohl bei der Evaluierung der Kundenwerte und -ziele als auch bei der Diskussion mit dem Kunden bis hin zur Umsetzung von Nachhaltigkeit im Anlagevorschlag einiges „Potenzial“, anders ausgedrückt: Das kann man noch besser machen. Das liegt auch daran, dass die Auswahl von Aktien, Anleihen und Fonds ausdrücklich zuvorderst gemäß den Nachhaltigkeits-Kriterien der Schoellerbank – nicht des Kunden – erfolgt. 5 Portfoliostrategien bilden mit unterschiedlichen Aktienanteilen von 33,3% bis 100% ein gewisses Korsett für nachhaltige Anleger.
Ausschlusskriterien prägen den Investmentprozess
Der Investmentprozess zu Nachhaltigkeit ist stark auf Ausschlusskriterien ausgerichtet. In der ersten Stufe wird ein „Negativscreening“ (Ausschlusskriterien) bei Unternehmen und Staaten durchgeführt. Unternehmen, welche schwere Verstöße gegen den UN Global Compact verzeichnen, werden ausgeschlossen. In der zweiten Stufe werden Unternehmen gekegelt, die festgelegte Grenzwerte bei Umsätzen oder Erträgen in kontroversen Geschäftsfeldern wie Kohle, Rüstung, Tabak, Alkohol, Glücksspiel, Atomenergie und Pornografie überschreiten. In der dritten Stufe schließlich werden unter den verbliebenen Unternehmen nur diejenigen für das nachhaltige Anlageuniversum berücksichtigt, die in Bezug auf ökologische Kriterien, soziale Kriterien und Kriterien einer ordnungsgemäßen Unternehmensführung mindestens zu den besten 75 % der jeweiligen Branche gehören (Best in Class). Seit dem Herbst 2021 bietet die Schoellerbank auch eine nachhaltige Vermögensverwaltung mit Einzeltitel-Aktien an.
Nachhaltig anlegen erst ab 1 Million
Die Schoellerbank hat ein Angebot von nachhaltigen Speziallösungen in der Institutionellen Vermögensverwaltung. Dazu gehören nachhaltige Spezialfonds, Fonds und strukturierte Produkte. Das Produktuniversum wird zunehmend nachhaltig ausgerichtet. Allerdings müssen mindestens 1 Mio. Euro in die Vermögensverwaltung gehen, damit das Mandat nachhaltig ausgerichtet wird. Bei der Produktauswahl unterstützen die daten und Expertise von ISS-ESG, dem Beirat für Ethik und Nachhaltigkeit sowie des CRIC.
2021 (TOPs 2021) | Beratungsgespräch | Formalitäten im Fokus | im Shop |
2018 (TOPs 2019) | Vermögensstrategie | Schoellerbank AG: Durchgehend Spitzenleistungen | im Shop |
2018 (TOPs 2019) | Qualifikation | Ein Erlebnis wie Salzburger Nockerln | im Shop |
2017 (TOPs 2018) | Beratungsgespräch | Beratung auch für kleineres Geld | im Shop |
2015 (TOPs 2016) | Vermögensstrategie | Trittsicher | im Shop |
2015 (TOPs 2016) | Beratungsgespräch | Erst Flopp, dann top | im Shop |
Fazit: Die Bank gibt ein facettenreiches Bild ab. Stark, ja geradezu vorbildlich ist sie insbesondere in der Einbindung externer Expertise. Auch die nachhaltige Strategie der Bank steht nicht infrage. Jedoch stellt die Bank ihr eigenes Wertsystem deutlich in den Vordergrund, der Kunde tritt dahinter zurück. Das gilt für die Auswahl der Investmentprodukte und somit auch den Anlagevorschlag. Die nachhaltige Beratung selbst hat ebenfalls noch Potenzial.
Hinweis: Die Schoellerbank darf sich mit einem Score von 71,8 zu den Gesellen im nachhaltigen Private Banking zählen.
Hinweis: Das Rating «Nachhaltigkeit im Private Banking» der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz wurde auf Basis einer Frageboge-Umfrage und diverser Markttest erstellt, die geschulte Tester durchgeführt haben. Das Rating bewertet insbesondere die Berücksichtigung und Umsetzung von Nachhaltigkeit im Gesamtunternehmen, die Mitarbeiterschulung, die Berücksichtigung und Umsetzung in der Kundenberatung sowie die Akzeptanz des individuellen Wertesystems des Kunden im Beratungsgespräch und Portfolio.