Zu lang, zu wenig
Zürcher Kantonalbank Österreich AG - Hegelgasse 6, 1010 Wien
www.zkb-oe.at
Beratungsgespräch | Vermögensstrategie | Portfolioqualität | Transparenz | Gesamt |
---|---|---|---|---|
29,2 | 13,9 | 10,9 | 12,1 | 66,1 |
max. 40 Punkte | max. 30 Punkte | max. 13 Punkte | max. 17 Punkte | von 100 |
Beratungsgespräch
Im Großen und Ganzen werden wir freundlich, zuvorkommend, kompetent und zielführend behandelt. Nur das Preis-Leistungs-Verhältnis scheint uns in dem konkreten Fall verbesserungswürdig. Dass es anders geht, zeigen die Standardkonditionen der Bank für höhere Anlagebeträge. Vielleicht hilft hier verhandeln. Die Transparenz des Hauses ist stimmig.Lesen Sie hier das ausführliche Porträt zum Beratungsgespräch.
Vermögensstrategie
Die Zürcher Kantonalbank sendet leider kein Beratungsprotokoll. Daher wissen wir nicht, ob wir richtig verstanden wurden. Der Vorschlag geht dann von Zahlen aus, die wir so nicht kommuniziert haben. 2.500 Euro wollen wir monatlich zur Seite legen – das war die untere Grenze. Auch 5.000 Euro wären in Ordnung, wenn wir (nur) damit unser Ziel erreichen. Außerdem spricht die Bank von 9 Jahren Anlagezeitraum – wir hatten aber 8 Jahre genannt. Die Bank bringt die Variante eines Lombardkredits ins Spiel. 250.000 Euro sollen so finanziert werden. Das wäre eine Optimierung der Einsparraten, da mehr Kapital rentierlich angelegt werde. U. E. ist das eine fragwürdige Variante, weil so schwer einschätzbare Hebel-Risiken hinzukommen. Über solche Risiken erhalten wir aber keinerlei Aufklärung. Unser Vermögen soll so angelegt werden: 65,63% Aktien, 25,69% Anleihen, 5% ergänzende Anlagen, 3,67% Cash. Das führt zu einer Renditeerwartung von 5,6%. Die Risikoangabe von 11,2% ist für uns schwer zu fassen, es handelt sich um die "Standardabweichung". Etwas verständlicher ist die "Monte-Carlo-Simulation", aber auch hier wirkt der Text sehr fachlich und wenig in die Kundensprache übersetzt. Dafür ist die Grafik sofort verständlich, die uns zeigt, dass die Aktienquote kontinuierlich gesenkt werden soll, je näher unser Sparziel kommt. Ein richtiger Ansatz, der zu unseren Wünschen passt. Unter "offene Fragen" behandelt die Kantonalbank in Österreich dann noch Aspekte der Schenkungsteuer und Einkommensteuer – allerdings ohne Tiefe und Detaillierungsgrad, wie wir es von Mitbewerbern, auch aus Österreich, kennen. Dennoch diskutiert die Bank wichtige Aspekte, die uns auch emotional bewegen: Was passiert, wenn sich die Beziehung zum Kind verschlechtert? Oder gibt es Einflüsse von außen (Kindsvater), die sich auf Ihr großzügiges Verhalten auswirken könnten? Hier zeigt die Bank, dass sie sich mit unserem Fall intensiv beschäftigt hat. Dennoch: An die Leistungen der Top-Wettbewerber, auch aus der Alpenrepublik, reicht die Zürcher Kantonalbank mit ihrem Vorschlag nicht heran. Dazu fehlt auch die Sorgfalt bei der Dokumentation und die Konkretheit zu einigen Fragestellungen, wie z. B. zum Honorar: Die Kosten belaufen sich auf ca. 1,50% bis 2,00% p.a. Managementgebühren der Dachfonds + All-In-Fee 0,50% + MwSt. Das wirkt insgesamt sehr kostenintensiv.Fazit: Emotional hat sich die Zürcher Kantonalbank in Österreich gut in unsere Situation hineingedacht. Doch am Ende kann sie uns mit den schriftlichen Unterlagen nicht überzeugen. Und bei dem Gedanken, einen Teil des Gelds via Lombardkredit zu investieren, kommen uns ernste Zweifel an der Solidität des Vorschlags.
Portfolioqualität
Die Züricher Kantonalbank senkt die Aktienquote ab dem 6. Jahr von 66% bis auf 18% ab. Dadurch genügt eine vergleichsweise geringe Zuzahlung von 280.000 EUR, um das Vermögensziel trotz hoher Kosten von 1,5% noch fast zu erreichen.Gesamtfazit: Beratungsgespräch, Treffsicherheit des Portfolios sowie Transparenz verdienen die Note „Gut“, die Vermögensstrategie kann da jedoch nicht mithalten. Es reicht aber für das Gesamturteil „empfehlenswert“.