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Merck Finck & Co | TOPs 2016 - Vermögensstrategie & Portfolioqualität

Weniger wäre mehr

Merck Finck - uneingeschränkt empfehlenswert
Merck Finck Privatbankiers zeigen einige gute Denkansätze, aber vor allem viel Papier. Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen.

Merck Finck & Co, Privatbankiers - Unter Sachsenhausen 17, 50667 Köln
www.merckfinck.de

Wow! ist unser erster Eindruck von Merck Finck & Co., als wir die Internetseiten öffnen. Das Foto der Eingangsseite – kein Blick in die Räumlichkeiten der Bank, sondern offenbar in die Münchener Pinakothek der Moderne – eröffnet einen weiten Blick auf eine kühn geschwungene Architektur und klare, sachliche Formen. Für ein Traditionshaus wie die Münchener Bank, die bereits im Jahr 1870 von der Familie von Finck gegründet und danach 120 Jahre im Familienbesitz geführt wurde, ein schönes Symbol: in der Tradition verwurzelt, aber der Moderne verpflichtet. Heute ist der Emir von Katar Besitzer von Merck Finck & Co. Das Haus bleibe aber eine deutsche Bank im Besitz einer luxemburgischen Gesellschaft, der KBL, heißt es. Mit einem betreuten Vermögen von 7,7 Milliarden Euro bei gut 10.000 Kunden gehört Merck Finck nicht zu den ganz Großen der Branche. Die Kunden stammen fast ausnahmslos aus Deutschland. Was die Einstiegshürden betrifft, ist das Haus flexibel. Ein Mindestvermögen, erfahren wir, wird grundsätzlich nicht vorausgesetzt. 500.000 Euro sind aber eine Art Schallgrenze.
Wertungsübersicht
BeratungsgesprächVermögensstrategiePortfolioqualitätTransparenzGesamt
32,517,112,711,173,4

max. 40 Punkte

max. 30 Punktemax. 13 Punktemax. 17 Punktevon 100

Beratungsgespräch

Wir erleben eine gründliche Beratung, die gut auf unsere Wünsche eingeht, Berater, die ein tiefgründiges Marktgespräch zu führen wissen, die stets auf Augenhöhe mit dem Kunden bleiben und diesen weder über-, noch unterfordern. Mit offenen Worten wird an den richtigen Stellen nicht gegeizt und uns wird das Gefühl vermittelt, trotz unseres relativ geringen Investments ernst genommen zu werden. Hier und da vermissen wir in den Lösungsansätzen noch Inspiration.

Lesen Sie hier das ausführliche Porträt zum Beratungsgespräch.

Vermögensstrategie

Nach dem Gespräch erhalten wir das gesetzlich vorgeschriebene Beratungsprotokoll. Es ist ergänzt um die wesentlichen Punkte unserer Ausgangssituation. Der ganzheitliche Blick ist zu erkennen: Merck Finck dokumentiert, dass die Berater Fragen zu Testament, Nachfolge etc. gestellt haben. Als schriftliche Unterlagen erhalten wir fünf Dokumente: Den umfangreichen Anlagevorschlag, eine Darstellung des TOGA Portfolio – Trend-optimierte globale Aktienstrategie, ein Glossar und noch den Vermögensverwaltungsvertrag und die Factsheets (Datenblätter), also sehr, sehr viel Papier. Allein der Anlagevorschlag umfasst fast 60 Seiten  Gleich zu Beginn nennt die Bank die Option der "Familiengesellschaft", um den Kontrollwunsch zu ermöglichen und auch die andere Tochter nicht zu benachteiligen. Alles Weitere soll aber in einem gesonderten Gespräch diskutiert werden und findet sich folglich auch nicht mehr im Anlagevorschlag. Unsere 500.000,00 Euro sollen so verteilt werden: 300.000,00 Euro in IVV Classic, 200.000,00 Euro ins TOGA Portfolio (Trend-optimierte- globale Aktienstrategie).  Das führt zu einer sehr hohen Aktienquote: 87,6% Aktien, 9% Renten, 3,4% Liquidität. Die höchste, die wir im aktuellen Test sehen. Damit wird auch eine hohe Gesamtrendite von 6,36% prognostiziert. Merck Finck zeigt die hohen Risiken des Vorschlags anhand von Risikokennzahlen. Die Bank "entschuldigt" sich gewissermaßen für die dabei verwendeten Fachbegriffe: "Es lässt sich ... nicht vermeiden, Fachbegriffe zu verwenden". Dafür haben Merck Finck ein umfassendes Glossar beigefügt. Mitbewerber zeigen aber, dass die Risikodarstellung auch ohne die Betonung der (für den Laien eher verwirrenden) Fachbegriffe möglich ist. Als möglichen Verlust über 12 Monate sehen wir einen maximalen Rückgang von 30%. Anschließend zeigt uns die Bank für die IVV und das TOGA Portfolio getrennt, wie die genaue Verteilung aussieht. Die Fülle an Informationen macht das Lesen des Vorschlags zu einem mühseligen Unterfangen. Gut ist: Die Bank errechnet auf Basis ihrer Renditeerwartungen die notwendigen Einzahlungen aus und zwar für 8, 9 oder 10 Jahre. Die Kosten werden berücksichtigt, nicht aber die Steuern, die anfallen. Doch die Steuer – ggfs. auch die mögliche Schenkungssteuer – ist für uns relevant! In der Summe will die Bank dafür (stolze) 1,50% ( All-in-Fee ) + Mehrwertsteuer als Honorar. Kickbacks gehen an den Kunden.

Fazit: Merck Finck sendet viel Papier; der Vorschlag ist stark fachlich geprägt und schafft es im Vergleich zu vielen Wettbewerbern nicht, die Komplexität in den Griff zu bekommen. Auch sehen wir viele Standardunterlagen und nur in wenigen Abschnitten echte Individualität. Auch hier zeigen die Wettbewerber bessere Leistungen bei einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis. Merck Finck präsentiert eine sehr hohe Aktienquote. Alles in allem: Der Vorschlag hat keine Strahlkraft.

Portfolioqualität

Merck Finck plant sehr geringe Einzahlungen von 272.000 EUR, geht mit einer Aktienquote von 88% dafür sehr viel Risiko ein, auch um die hohen Kosten von 1,8% zu kompensieren. Das Risiko ist das höchste im Testfeld, die Treffsicherheit aber auch: 100%. À la bonne heure!

Transparenz

70 bis 100 Kunden pro Berater auf Einzelkundenebene sind im Marktvergleich schon recht viel. Ein paar Punkte lässt das Haus außerdem in der Gebührenpolitik. Merck Finck & Co., Privatbankiers nehmen jedoch am FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe teil, allerdings anonym.

Gesamtfazit: Merck Finck & Co., Privatbankiers erobern mit einer Glanzleistung in der Treffsicherheit des Portfolios, einer guten Leistung im Beratungsgespräch und ebenso in der Transparenz sowie einem  fachlich versierten Anlagevorschlag nicht nur einen Platz unter den uneingeschränkt empfehlenswerten Vermögensmanagern, sondern auch Rang 1 unter den deutschen Wettbewerbern.

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