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2008
PMP Vermögensmanagement, TOPS 2022, Beratungsgespräch und Vorauswahl

PMP: Unvorbereitet

Wie schlägt sich die PMP Vermögensmanagement im Markttest der Prüfinstanz? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Vielversprechend heißt es auf der Website des Vermögensverwalters PMP, den Kunden erwarte "eine besondere Erfahrung". Schließlich nehme man sich Zeit für ihn. Davon allerdings kann im kurz gehaltenen Vorgespräch, das sich im Grunde auf eine Terminvereinbarung beschränkt, zunächst keine Rede sein.

Was am Ende des Beratungsprozesses mit PMP Vermögensmanagement in Hannover bleibt, ist das Gefühl, dass der Berater „nicht sonderlich interessiert an einer zukünftigen Zusammenarbeit sei.“ Dies zeigt sich in der mangelnden Vorbereitung, im unpersönlichen Anlagevorschlag und im wenig erinnerungswürdigen Beratungsgespräch selbst. Dieses führt der Berater telefonisch durch, bedauert dies mehrfach zum Leidwesen des Kunden, der sich eine zeitgemäßere Kommunikation mittels Videokonferenz hätte vorstellen können. Eine Nähe zum Kunden hat der Berater jedenfalls am Ende nicht hergestellt.  

Der Kunde und seine Anforderungen

  • Alter: 35 Jahre
  • Anlagevolumen: 3,5 Mio. EUR
  • Anlagezeitraum: langfristig
  • Laufende Einkünfte: mehr als ausreichend für die Lebenshaltung
  • Renditeerwartung: > 5 % nach Kosten, vor Steuern und Inflation
  • Zentraler Beratungsaspekt: Verunsicherung angesichts der weltweiten Schuldensituation und den Folgen von Corona
  • Kundenwunsch: Altersvorsorge, sicherer Vermögensschutz

Stärken der Beratung

Immerhin erhält der Kunde einen Anlagevorschlag, wenn dieser auch ein wenig im Allgemeinen und etwas vage bleibt. Und immerhin enthält dieser Anlagevorschlag eine Art Gesprächsprotokoll, nämlich die „Anlagemotivationen“ des Kunden. Doch diese enthalten im Wesentlichen eine Begründung für die 70%-ige Aktienquote, thematisieren aber nicht, was den Kunden wirklich bewegt (wirtschaftliche Worst-Case-Szenarien).

Schwächen der Beratung

  • substanzloses Vorgespräch (beschränkt sich auf Terminvereinbarung)
  • keine Gesprächsvorbereitung
  • keine erkennbare Gesprächsstruktur
  • keine zeitgemäße Kommunikation via Online-Plattform (stattdessen Telefonat)
  • fehlendes Engagement (dies empfindet der Kunde als mangelndes Interesse an einer Zusammenarbeit)
  • sehr allgemein gehaltener Anlagevorschlag
  • letztlich ein Beratungsgespräch, das mangels Struktur und mangels Empathie kaum in Erinnerung bleiben wird

Der Anlagevorschlag

Zwar wird das Gespräch im Anlagevorschlag korrekt, doch zugleich sehr oberflächlich zusammengefasst. Zudem zeigt sich schon im Titel „Vorstellung einer individuelle Vermögensverwaltung...“ ein Schreibfehler, was einen Mangel an Sorgfalt signalisiert.

Der Anlagevorschlag selbst ist sehr allgemein gehalten. Einzelpositionen sind bewusst nicht enthalten, da man laut Berater verhindern möchte, dass der Kunde den Anlagevorschlag eigenständig umsetzt. Im Wesentlichen geht es im Vorschlag um eine bis zu 70%-ige Aktienquote. Zwar ist der Anlagemotivation des Kunden eine ganze Folie gewidmet. Doch seine Verlustängste und sein dringender Wunsch nach einer sicheren Geldanlage gehen daraus nicht hervor. Im Übrigen geht man bei den strategischen Investments (wie Healthcare, Clean Energy und künstliche Intelligenz) von 8-10 Prozent und bei den sog. „Sockelinvestments“ (dem Rentenbereich) von 2-4 Prozent Rendite aus. Das klingt nach Zweckoptimismus, um die hohe Renditeerwartung des Kunden erfüllen zu können. 

Kontakt

PMP Vermögensmanagement
Zeitstraße 63
30519 Hannover
www.pmponline.de

Zusatzinfos

Institutsgruppe: unabhängiger Vermögensverwalter
Dienstleistungen für Private Banking/Wealth Management-Kunden: k.A.
Alleinstellungsmerkmal (USP) am Markt: k.A.
Verwaltete Kundengelder (assets under management) per Datum: k.A.
Nettoneugeld 2020: k.A.
Teilnahme am FUCHS-Performance Projekt: nein

Fazit: Viel Zeit hat sich der Berater beim Vorgespräch nicht für den Kunden genommen. Dabei wäre dies gerade am Anfang wichtig gewesen, um das eigentliche Kundenanliegen zu ermitteln. So aber bleibt die Beratung an der Oberfläche – ohne wirkliche Höhepunkte und anders als versprochen: ohne „eine besondere Erfahrung“.

Empfehlung: Für die Endrunde nicht qualifiziert.

Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die FUCHS|RICHTER Prüfinstanz  erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die FUCHS|RICHTER Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

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