PMP: Unvorbereitet
Was am Ende des Beratungsprozesses mit PMP Vermögensmanagement in Hannover bleibt, ist das Gefühl, dass der Berater „nicht sonderlich interessiert an einer zukünftigen Zusammenarbeit sei.“ Dies zeigt sich in der mangelnden Vorbereitung, im unpersönlichen Anlagevorschlag und im wenig erinnerungswürdigen Beratungsgespräch selbst. Dieses führt der Berater telefonisch durch, bedauert dies mehrfach zum Leidwesen des Kunden, der sich eine zeitgemäßere Kommunikation mittels Videokonferenz hätte vorstellen können. Eine Nähe zum Kunden hat der Berater jedenfalls am Ende nicht hergestellt.
Der Kunde und seine Anforderungen
- Alter: 35 Jahre
- Anlagevolumen: 3,5 Mio. EUR
- Anlagezeitraum: langfristig
- Laufende Einkünfte: mehr als ausreichend für die Lebenshaltung
- Renditeerwartung: > 5 % nach Kosten, vor Steuern und Inflation
- Zentraler Beratungsaspekt: Verunsicherung angesichts der weltweiten Schuldensituation und den Folgen von Corona
- Kundenwunsch: Altersvorsorge, sicherer Vermögensschutz
Stärken der Beratung
Immerhin erhält der Kunde einen Anlagevorschlag, wenn dieser auch ein wenig im Allgemeinen und etwas vage bleibt. Und immerhin enthält dieser Anlagevorschlag eine Art Gesprächsprotokoll, nämlich die „Anlagemotivationen“ des Kunden. Doch diese enthalten im Wesentlichen eine Begründung für die 70%-ige Aktienquote, thematisieren aber nicht, was den Kunden wirklich bewegt (wirtschaftliche Worst-Case-Szenarien).
Schwächen der Beratung
- substanzloses Vorgespräch (beschränkt sich auf Terminvereinbarung)
- keine Gesprächsvorbereitung
- keine erkennbare Gesprächsstruktur
- keine zeitgemäße Kommunikation via Online-Plattform (stattdessen Telefonat)
- fehlendes Engagement (dies empfindet der Kunde als mangelndes Interesse an einer Zusammenarbeit)
- sehr allgemein gehaltener Anlagevorschlag
- letztlich ein Beratungsgespräch, das mangels Struktur und mangels Empathie kaum in Erinnerung bleiben wird
Der Anlagevorschlag
Zwar wird das Gespräch im Anlagevorschlag korrekt, doch zugleich sehr oberflächlich zusammengefasst. Zudem zeigt sich schon im Titel „Vorstellung einer individuelle Vermögensverwaltung...“ ein Schreibfehler, was einen Mangel an Sorgfalt signalisiert.
Der Anlagevorschlag selbst ist sehr allgemein gehalten. Einzelpositionen sind bewusst nicht enthalten, da man laut Berater verhindern möchte, dass der Kunde den Anlagevorschlag eigenständig umsetzt. Im Wesentlichen geht es im Vorschlag um eine bis zu 70%-ige Aktienquote. Zwar ist der Anlagemotivation des Kunden eine ganze Folie gewidmet. Doch seine Verlustängste und sein dringender Wunsch nach einer sicheren Geldanlage gehen daraus nicht hervor. Im Übrigen geht man bei den strategischen Investments (wie Healthcare, Clean Energy und künstliche Intelligenz) von 8-10 Prozent und bei den sog. „Sockelinvestments“ (dem Rentenbereich) von 2-4 Prozent Rendite aus. Das klingt nach Zweckoptimismus, um die hohe Renditeerwartung des Kunden erfüllen zu können.
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Fazit: Viel Zeit hat sich der Berater beim Vorgespräch nicht für den Kunden genommen. Dabei wäre dies gerade am Anfang wichtig gewesen, um das eigentliche Kundenanliegen zu ermitteln. So aber bleibt die Beratung an der Oberfläche – ohne wirkliche Höhepunkte und anders als versprochen: ohne „eine besondere Erfahrung“.
Empfehlung: Für die Endrunde nicht qualifiziert.