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Markttest der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz: Vom Beratungsgespräch bis zur Investmentkompetenz

Vermögensmanagertest TOPS 2024: Wie wir werten

© FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, Verlag Fuchsbriefe
Die Markttests der FUCHS|RICHTER RPÜFINSTANZ beurteilen die Leistungen von Beratern und Banken aus der Sicht eines Kunden. Dabei ist es wie bei einem Vorstellungsgespräch: Es gibt nur eine Gelegenheit, einen guten Eindruck zu machen. Nach diesem Grundsatz haben wir unseren Auswahlprozess konsequent ausgerichtet. Es gilt, sich mit Beratungsgespräch und Anlagekonzept für weitere Auswertungen zu qualifizieren.

Vermögensmanagement ist eine individuelle Dienstleistung. Es geht um Beratung, die versucht, möglichst präzise die Ziele eines Menschen auf Basis seines Vermögens zu erreichen. Jeder Fall ist anders. Damit variieren auch die Anforderungen, die sich an den Berater und die hinter ihm stehende Organisation stellen. 

Ob und wie weit das Leistungsversprechen eines Vermögensmanagers und dessen konkrete Umsetzung deckungsgleich sind, will die FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ seit 2003 alljährlich mit ihren Praxistests herausfinden. Durchgeführt werden diese Markt-Tests bei Banken und Vermögensmanagern, die ihren Sitz in sechs Ländern haben: Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Luxemburg und den Niederlanden. «Wir machen Qualität transparent», ist daher auch das Motto der Prüfinstanz. Wir sehen uns an, wie ein Anbieter eine konkrete Fragestellung und Beratungsaufgabe für einen potenziellen Kunden lösen will.

Das Auswahlverfahren

Die Prüfinstanz arbeitet im Vermögensmanagertest nach einem zweistufigen Auswahlverfahren.

Qualifikationsrunde: Beratungsgespräch (40%) und Anlagevorschlag aus Kundensicht (10%)

Der Weg in die Endrunde führt über die Vorqualifikation im Erstberatungsgespräch sowie den nachfolgenden Anlagevorschlag, den der Kunde – hoffentlich – erhält. An der Vorauswahl nehmen 60 bis 100 Anbieter aus sechs Ländern teil. Ausgewählt werden sie von der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ. Sie werden nicht informiert, dass sie getestet werden.

Nun gilt’s: Hat der Anbieter im Erstberatungsgespräch den Kunden fachlich und menschlich überzeugt? Und wie bewertet der Kunde den Anlagevorschlag des Anbieters? Macht beides „Lust auf mehr“? Vermögensmanager, die in diesen beiden Disziplinen zumindest eine gute Gesamtwertung (= 80% der Bestleistung) erreichen, kommen in die Endrunde. Die Ergebnisse dieser Vorauswahl werden bereits seit September auf www.fuchsbriefe.de/fuchsrichter in den Rating-News (Professional-Account) veröffentlicht.

Der Bewertungsbaustein Transparenz (20%)

Für alle Häuser in die Wertzung einbezogen, wird die Transparenz. Sie ist aber nicht maßgebend für die Qualifikation. Die Transparenz zeigt, ob und wie überprüfbar die einzelnen Anbieter mit der Öffentlichkeit zu Kennzahlen und wissenswerten Informationen kommunizieren. Es fließt auch die Teilnahme an einem der Performance-Projekt der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ sowie zur Vertrauenswürdigkeit («Trusted Wealth Manager») ein. Gerade jetzt, wo Nachhaltigkeitsfaktoren eine immer größere Rolle spielen und von Unternehmen gefordert werden, hat die Transparenz gegenüber Stakeholdern eine wachsende Bedeutung.

Je mehr ein Anbieter von seiner Leistungsfähigkeit zeigt, desto größer sind seine Chancen, gut abzuschneiden. Wer aus geschäftspolitischen Gründen zurückhaltender als der Markt agiert, dessen Chancen sinken, den Interessenten als Kunden zu gewinnen. Das spiegelt sich in der Punktevergabe wider: keine Leistung, keine Punkte. Die Transparenz-Fragebögen haben wir für alle Teilnehmer ausgewertet, die uns geantwortet haben. Zuletzt addieren wir die Punkte in den vier Testkategorien und ermitteln so die Nr. 1 in der Gesamtwertung sowie die Besten in den einzelnen Ländern, Regionen und wichtigen Städten, in denen wir testen.

Qualitätssymbole

Wir unterscheiden sehr gute, gute, befriedigende noch hinreichende oder unterdurchschnittliche Leistungen in  den einzelnen Bewertungskategorien. Dabei ist jeweils die erreichte Höchstpunktzahl die Messlatte. Sehr gut bedeutet mindestens 90% der erreichten Höchstpunktzahl, gut mindestens 80%, befriedigend mindestens 60%. Ein  – bedeutet wiederum: keine Angaben erhalten, keine Punktevergabe möglich.

Die 5 Prüfkategorien: Die Anforderungen im Detailblick

Bei der (regelmäßig kostenlosen) Erstberatung des Kunden handelt es sich um einen Prozess aus mündlichen und schriftlichen Komponenten.

1. Das (Erst-)Beratungsgespräch(40%)

Das Beratungsgespräch ist mit 40 % gewichtet. Es setzt sich im Wesentlichen zusammen aus der Kontaktanbahnung, regelmäßig gefolgt von einem (ausführlichen) Telefonat, in dem der Kunde seine Vorstellungen darlegt. Es folgt ein konkretes Beratungsgespräch von Angesicht zu Angesicht, in dem der Kunde seinen möglichen künftigen Vermögensbetreuer kennen und vielleicht schätzen lernt. Dies geschieht immer seltener in der Bank oder den Räumlichkeiten des Vermögensverwalters und immer öfter am Bildschirm in einem Videocall. Diese werden nicht nur für den Kunden gewünscht, sondern von immer mehr Häusern aktiv angeboten. Und das ist auch gut so, denn es spart Zeit und Geld und schont die Umwelt, was insbesondere Anbieter berücksichtigen müssen, die sich Nachhaltigkeit groß auf die Fahne schreiben.

In dieser Testrunde fanden die meisten Gespräche am Bildschirm oder auch telefonisch statt. Bewertet werden einerseits der Beratungsrahmen, den das Institut verantwortet, wie die Prozesssicherheit im Kundenumgang sowie natürlich die Berater selbst.

Zwei Kompetenzen kommen in der Beratung zum Tragen:

  • Die emotionale Kompetenz: Wie geht der Berater auf den Kunden und seine Bedürfnisse und Wünsche ein? Wie kommuniziert er mit ihm?
  • Die fachliche Kompetenz: Ist der Berater sorgfältig, evaluiert er die Kundensituation gründlich? Und: Erkennt er dessen Kernanliegen, die tiefere Motivation, die ihn bewegt, das "Nicht-Offensichtliche"? Entwickelt er Lösungsansätze im Gespräch mit dem Kunden? Hat er eine Meinung zu Fragen des Kunden, kann er Orientierung geben?

2. Der Anlagevorschlag aus Kunden-/Laiensicht (10%)

10 % der Gesamtpunkte entfallen auf die Kategorie „Anlagevorschlag“. Der Kunde beurteilt, ob im Anlagevorschlag all seine Angaben enthalten und korrekt wiedergegeben und wie sie ausgearbeitet sind; ob der Vorschlag verständlich und nachvollziehbar ist, ob er sein Kernanliegen stets im Blick hat und ob die Abnlagestruktur aus den Kundenwünschen abgeleitet ist.

3. Die Transparenz (20%)

Die Transparenz geht mit 20 % in die Gesamtwertung ein. Angefragt werden Grunddaten wie die Zuordnung zur Institutsgruppe (Großbank, Privatbank Vermögensverwalter etc.), zu Ratings, das Dienstleistungsangebot für Private Banking Kunden, das Alleinstellungsmerkmal, die Höhe der verwalteten Kundenvermögen, die Kundenanteile nach Ländern und nach verwalteten Volumina, die Einstiegsgrenzen (u.a. für individuell gestaltete Portfolios), es folgen Fragen zu Produkten und zur Produktpolitik sowie zum Investmentprozess und zu den Kosten der Vermögensverwaltung. Dieser Teil macht 13 % der Transparenz aus. Die Teilnahme am Performance-Projekt zählt zu 4 %, die Vertrauenswürdigkeit (Trusted Wealth Manager) 3 %.

4. Die „mündliche Prüfung“ (Beauty Contest, 20%)

Dies ist die fachliche Reifeprüfung für das Beratungsteam des jeweiligen Anbieters. Sie zählt mit 20 Punkten. Funktioniert das Zeitmanagement, ist die Rollenverteilung klar festgelegt und wird sie eingehalten? Ist das Team aufeinander eingespielt und ist die Schwerpunktsetzung im Vortrag angemessen? Überzeugt das dargestellte Anlagekonzept? Können die gestellten Fachfragen kompetent und schlüssig beantwortet werden?

5. Die Investmentkompetenz (10%)

Die Investmentkompetenz hat ein Gewicht von 10 % in der Gesamtauswertung. In dieser Kategorie wird das vorgeschlagene Portfolio im Detail untersucht. Ist es solide aufgebaut und ausreichend diversifiziert? Welche Anlageklassen werden eingesetzt und wie sind sie konkret gewichtet? Sind die eingesetzten Finanzinstrumente effizient und überzeugend? Welche Kosten „fressen“ ggfs. deutlich an der Vermögensentwicklung? Sind zusätzliche Managerrisiken zu erkennen? Weiterhin prüfen wir, ob den individuellen Anforderungen des Kunden wie z. B. Nachhaltigkeit im Depotvorschlag Rechnung getragen wurde. Bewertet wird zudem der Investmentprozess. Ist er klar strukturiert, sind die Entscheidungskompetenzen klar und wie genau funktioniert die Auswahl der Assets?

Ewige Bestenliste

Die wahren Könner zeichnen sich neben einem hohen Qualitätsstandard durch Leistungskonstanz über viele Jahre – auch über verschiedene Niederlassungen – hinweg aus. Das bilden wir in der Ewigen Bestenliste ab. Mehr dazu im entsprechenden Kapitel.

Fazit: Das Bewertungsverfahren ist seit 21 Jahren Grundlage für die Testauswertung der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ und hat sich voll bewährt.
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