Pictet ist gut, aber teuer und konzentriert sich aufs Wesentliche
- Stiftungsexpertise seit: 2000
- Anzahl betreuter Fremdstiftungen: k.A.
- Betreutes Stiftungsvermögen: k.A.
- Strategiegespräche
- Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht (aktive, zeitnahe Information)
- Rechnungslegung | Jahresabschluss | Förderverwaltung
- Mitarbeit in Stiftungsgremien
- Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
Der Anlagevorschlag
Sehr persönlich schreibt Pictet dem Stiftungsvorstand, dass die Bank die Überlegungen zu Beteiligungen an lokalen Unternehmen und auch die Einbindung der bestehenden Immobilie nachvollziehen könne. Aber Pictet möchte sich auf das Thema Vermögensverwaltung konzentrieren, in diesem anderen Bereich könne sie nicht kompetent unterstützen. Das ist ehrlich, zugewandt formuliert und auch klar positioniert. Der Vorschlag selbst fokussiert folglich auf die liquiden Mittel: 70 % Anleihen, 30 % Aktien, 0 % Cash. In der Einzeltitelaufstellung sehen wir dann die Ausschüttungen je Wertpapier im Detail. Auf 3 % kommt die Bank insgesamt vor Kosten. Pictet setzt überwiegend Einzeltitel ein. Im Anleihenbereich finden sich auch Fonds, u. a. bei den Schwellenländer- und Hochzinsanlagen. Auch dem Wunsch der Stiftung, den maximalen Verlust zu benennen, kommt die Bank vorbildlich nach: 12 % in 2008 - alles leicht nachvollziehbar an einer „Unterwasserkurve“ ablesbar. Als herausfordernd, langfristig aber möglich, sieht die Bank den Spannungsbogen zwischen Kapitalerhalt und Ausschüttungsziel an. Eine erhöhte Aktienquote werde benötigt, auf 40 % sollte sie aber gedeckelt werden. Die Kosten sind im Marktvergleich sehr hoch. 0,95 % + USt. Eine erfolgsabhängige Vergütung sei „unüblich“ für solche Mandate. Bestandspflegezahlungen fließen dem Stiftungsvermögen zu.FAZIT:
Ein auf die Wertpapieranlage fokussierter Vorschlag, der gut zu lesen ist. Nicht alle, aber die zentralen Fragen der Stiftung werden beachtet und präzise beantwortet. Alles wirkt solide. Die Kosten dagegen sind eher hoch. Dennoch verdient Pictet es, das Angebot in der Endauswahl mündlich zu erläutern.