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Besser als die Benchmark im Performance-Projekt VII

Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) führt ihre Projektportfolios mit Erfahrung und Struktur zum Erfolg

Aktiencharts. © monsitj / Getty Images / iStock
Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) ist von Anfang an regelmäßiger Teilnehmer in den Performance-Projekten. Bereits im allerersten Projekt (2011 bis 2016) gehörte sie zu den Spitzenreitern. Aktuell nimmt sie in drei laufenden Projekten teil und liegt dabei in den Projekten VII und VIII vor der ETF-Benchmark. Die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz wollte genau wissen, wie die Privatbank der Sparkassen investiert.

Dass die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) ihren Hauptsitz in Zürich hat und nicht in der gleichnamigen hessischen Finanzmetropole, mag Interessenten, die mit der Bank bislang keine Berührungspunkte hatten, irritieren. Zur Erklärung bedarf es eines kurzen Blickes in die Geschichte des Hauses. Beginnend mit den Ursprüngen im Jahr 1899, wuchs die Bank durch Fusionen und Übernahmen stetig weiter. Im Jahr 2000 erfolgte die Umfirmierung zur Frankfurter Bankgesellschaft. Im Jahr 2010 wiederum erwarb die LB(Swiss) Privatbank AG die Frankfurter Bankgesellschaft und deren Namensrechte. Seitdem firmiert die Bank unter dem Namen Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) und steuert aus Zürich die Tochterfirmen Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) und das Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft.

Der Schweizer Standort ist mit einigen interessanten Vorteilen für die Kunden verbunden. Die Bank selbst formuliert es so: „Grenzüberschreitendes Wealth Management an einem der renommiertesten Finanzplätze Europas: Mit ihrer stabilen Währung, der langen Tradition und verlässlichen politischen Rahmenbedingungen bietet die Schweiz die idealen Voraussetzungen, um die Weichen für Ihren Vermögenserfolg zu stellen.“

Investmentstil der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz)

Wichtiger als die Frage „Was ist das für eine Bank?“, sind in den Performance-Projekten aber natürlich alle Aspekte, die mit dem Portfoliomanagement zu tun haben. Sandro Cerulli, der Leiter des Portfoliomanagements, ist dafür der ideale Ansprechpartner. Aus seiner Sicht liegt der entscheidende Faktor für den Erfolg der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) im „Stock-Picking“ – der gezielten Auswahl hoch qualitativer Aktien und Anleihen. Nur die „Besten“ würden es in die von ihm verantworteten Portfolios schaffen, so Cerulli. Hier schaut die Prüfinstanz noch einmal genauer hin. Denn das Versprechen nur in die „Besten“ zu investieren, wird auch von denjenigen abgegeben, die es nicht schaffen, die Benchmark zu schlagen. Es muss also weitere Ursachen geben, die dazu führen, dass die Frankfurter Bankgesellschaft bereits zum wiederholten Mal Erfolge in den Performance-Projekten erzielt.

Aus unserer Sicht stellt sich zuerst die Frage nach dem Investmentstil. Cerulli bezeichnet seinen Stil als „fundamental“. Bevor sie in eine Aktie oder Anleihe investieren, prüfen sein Team und er in einem mehrstufigen Auswahlprozess Bonität, Kurspotenzial, Risikoprofil und weitere Merkmale eines Titels. Nur Aktien und Anleihen, die diese Qualitätsprüfung bestehen, kämen für ein Investment in Frage. Ergänzt wird dieses Vorgehen durch einen makroökonomischen Blick: In welchen Branchen und Regionen sehen die Schweizer gerade die größten Investmentchancen? Entsprechend dieser Erwartungen werden die Portfolios strategisch gesteuert. Aus Sicht der Prüfinstanz ein plausibles und marktübliches Vorgehen.

Sicherheit durch Diversifikation und aktive Steuerung

Die nächste wichtige Frage: Wie sichern die Schweizer die Portfolios ihrer Kunden ab? Zum einen, indem das Portfoliomanagement auf eine breite Streuung (Diversifikation) zur Risikoverteilung setzt. „Wir stellen sicher, dass wir ‚breit‘, d.h. über verschiedene Branchen, Regionen und Währungen, investieren und vermeiden so unsystematische bzw. zu hohe unternehmensspezifische Risiken,“ so Cerulli. In den Portfolios finden sich überwiegend Einzelaktien und Anleihen, aber auch Fonds, ETFs und Zertifikate. Auch das streut die Risiken.

Zweiter wichtiger Risiko-Aspekt: aktives Management. Während die Benchmark passiv auf ETFs setzt und nicht aktiv handelt, kann Cerulli genau das tun. Im Jahr 2022 nahm er insgesamt 46 Transaktionen vor. Angesichts der Zinswende entschloss er sich dazu, defensive Aktien (Unternehmen, die mit Konjunkturschwankungen vergleichsweise gut zurechtkommen) überzugewichten. Gleichzeitig hat er bei den Anleihen Papiere mit einer kurzen Restlaufzeit bevorzugt.

Nachhaltigkeit muss mit

Und es gibt aus Sicht der Prüfinstanz noch einen dritten Risiko-Aspekt: Nachhaltigkeit. Wer nicht nachhaltig wirtschaftet, wird durch Klimaschutz-Gesetze immer stärker unter Druck gesetzt. Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) ist keine explizit nachhaltige Bank. Im Rahmen des Investmentprozesses nimmt sie aber Nachhaltigkeitsaspekte auf. Was bedeutet das konkret in der Praxis? Die Wolfsburger Automobilschmiede Volkswagen steht seit Jahren „nachhaltig“ in der Kritik (Abgasskandal, China-Geschäft in der Region der unterdrückten Uiguren, Klimaschaden-Vorwürfe). Nach den UN-Global-Compact-Richtlinien der Ratingagentur MSCI fällt das Unternehmen durch. In den Portfolios der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) wird VW daher nicht mehr berücksichtigt.

Solidität und Erfahrung führen zum Erfolg

Das alles sind erprobte, etablierte und marktübliche Vorgehensweisen. Die Prüfinstanz vermag bei der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) keine „Killer-Applikation“ oder exotische Verfahren zu erkennen, die den Projekterfolg erklären. Viel eher sind es ein strukturiertes Vorgehen, klare Grundsätze und nicht zuletzt die Erfahrung des Portfoliomanagements, die zum Projekterfolg zu führen scheinen. Nachdem wir aber ausführlich über die Theorie gesprochen haben, interessiert uns natürlich der Detailblick ins Projektportfolio.

Portfolio der Frankfurter Bankgesellschaft

Das Portfolio der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) im Performance-Projekt VII umfasste per 31.12.2022 insgesamt 53 verschiedene Positionen. Anders als die Benchmark investieren die Schweizer zu 60% in Aktien (Benchmark 40%) und zu gut einem Drittel in Anleihen (Benchmark 50%). Damit ist das Portfolio insgesamt chancenorientierter aufgestellt als die Benchmark.

Starkes Gewicht auf Europa

In den Top-Positionen finden sich fast nur defensive Unternehmen, teilweise mit sehr hohen Dividendenausschüttungen. Auffällig ist der hohe Anteil französischer Unternehmen im Depot: Dassault Systems (Luftfahrt), L‘Oréal (Kosmetik), Air Liquide (Gase), Pernod Ricard (Spirituosen) und EssilorLuxottica (Optik) haben ihren Sitz allesamt in der Grande Nation. Warum diese Übergewichtung Frankreichs? Weil es hier viele Unternehmen mit guter Bilanzqualität und hohem Gewinnwachstum gäbe, so Cerulli. Zudem meint der Portfoliomanager, dass Europa derzeit von der besseren Gewinnentwicklung im Vergleich zu den USA profitiere.

Wie es sich für eine Schweizer Bank gehört, finden sich natürlich auch Titel aus der Alpenrepublik im Portfolio, darunter Geberit (Sanitär), Roche (Pharma) und Nestlé (Lebensmittel). US-Aktien im Depot sind unter anderem der Technologie-Konzern Danaher, Fastfood-Riese McDonald‘s oder der Abfalldienstleister Waste Management.

Per Fonds in Schwellenländer und Anleihen

In Schwellenländer investiert Cerulli über Fonds. „Hier haben wir selbst keine Stock-Picking-Expertise“ so der Schweizer. Das wäre zwar ein tolles Highlight, ist aus Sicht der Prüfinstanz aber auch kein Manko. Im Projekt-Portfolio findet sich ein Emerging Markets Fonds von Goldman Sachs (ISIN: LU 031 335 825 0) der einen Anteil von 2,44% ausmacht.

Bei den Anleihen finden sich mehrere Unternehmens- und Staatsanleihen und Anleihefonds. Tatsächlich befindet sich auch eine Volkswagen-Anleihe im Portfolio, obwohl VW von der Frankfurter Bankgesellschaft aus Nachhaltigkeits-Gründen ausgeschlossen wurde. Das liegt daran, dass die Herabstufung im ESG-Rating erst am Jahresende erfolgte. Aufgrund der geringen Liquidität am Markt sei es aber gar nicht leicht gewesen, die Anleihe zu verkaufen. Inzwischen befindet sie sich aber nicht mehr im Portfolio.

Besser als die Benchmark trotz schlechterer Rendite?

Etwas überraschend ist sicherlich auch, dass die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) besser als die Benchmark nach Punkten abschneidet, obwohl ihr maximaler Verlust höher und ihre Rendite niedriger als die der Benchmark ausfällt. Das ist insbesondere auf die Performance des Portfolios in der ersten Jahreshälfte 2022 zurückzuführen. Vor allem das 1. Quartal 2022 (Ausbruch des Ukraine-Krieges) traf die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) hart. Die Aktien und Anleihen der Schweizer gaben stark nach. Auf der anderen Seite liefen Titel aus dem Öl- und Rüstungssektor, auf die die Bank aus ethischen Gründen aber verzichtet, sehr gut. Dass die Schweizer dennoch vor der Benchmark liegen, hängt damit zusammen, dass sie die Benchmark im zweiten Halbjahr 2022 in allen Bewertungskategorien (Rendite, Sortino Ratio und Omega) durchgängig schlugen. Gleichzeitig war das erste Halbjahr aber auch nicht in dem Maße schlecht, dass die Schweizer deshalb Malus-Punkte verbuchen mussten.

Hinsichtlich der Kosten bewegen sich die Schweizer mit 1,56% im oberen Marktsegment. Die Einstiegshürde für ein aktiv gemanagtes Portfolio auf Einzeltitelbasis ist mit 1 Mio. Euro aber vergleichsweise niedrig. Für Anleger unterhalb dieser Hürde bietet die Bank aktiv gemanagte Fonds an, die im Performance-Projekt VIII die Benchmark outperformen.

Inflation bleibt ein treuer Begleiter

„Wir gehen davon aus, dass die nachhaltige Senkung der Inflation die Kapitalmärkte noch einige Zeit beschäftigen wird,“ meint Cerulli. Für 2023 geht die Frankfurter Bankgesellschaft davon aus, dass die Gesamtinflation aufgrund der rückläufigen Energie- und Güterpreisinflation auf 6,3% sinken wird. Damit bliebe sie deutlich über den Notenbankzielen von 2%. Diesen Rückgangstrend wird die Inflation 2024 fortsetzen, konkret auf 3,5% in Deutschland, so die Einschätzung der Bank.  

„Unsere Asset Allocation entspricht einem milden Rezessionsszenario.“ Die Konjunktur werde im Szenario der Frankfurter Bankgesellschaft ab der zweiten Jahreshälfte 2023 abkühlen. In diesem Szenario würden Anleihen im Gesamtjahr 2023 besser abschneiden als Aktien. Die Aktienbörsen dürften, so die Schweizer, in den kommenden Monaten seitens Nachrichtenfluss (Inflationsraten stabil bis tiefer, Ende der Zinserhöhungen absehbar, keine wesentliche Konjunkturschwäche) der Tendenz nach positiv bleiben. Daraus ergeben sich klare Ableitungen für das Portfolio: Ausgehend vom obigen Szenario, sollten die defensiven Qualitätswerte weiterhin besser abschneiden als der Gesamtmarkt. Wachstumswerte werden wieder aufdrehen, wenn sich klar abzeichnet, dass die Zinsen wenigstens stabil bleiben, wenn nicht gar wieder sinken. Im Finanzbereich fokussieren Cerulli und sein Team auf Versicherungen und sehen zusehends Chancen für das Quality-Growth-Aktiensegment, welches sie mittelfristig bevorzugen.

Fazit: Ein solider Investmentstil und das aktive Management des Portfolios führen dazu, dass die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) aktuell die Benchmark im Performance-Projekt VII schlägt. Nach der holprigen ersten Jahreshälfte 2022 haben Cerulli und sein Team im dritten und vierten Quartal wieder viel Boden gut gemacht. Diesen Trend können sie bis zum Redaktionsschluss des Reports auch im Jahr 2023 verstetigen.

Hinweis: Das vorliegende Portrait nimmt speziell das Portfolio der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) im Performance-Projekt VII (vermögender Privatkunde) in den Blick. Zudem nimmt die Bank auch an den laufenden Projekten V und VIII teil (beide vermögensverwaltende Fonds). Dabei gelingt es ihr aktuell nicht, im seit 2017 laufenden Performance-Projekt V die Benchmark zu schlagen (nach Punkten 6,9% unter der Benchmark). Im seit 2022 laufenden Performance-Projekt VIII performt sie hingegen nach Punkten 21,5% besser als die Benchmark. Im bereits abgeschlossenen Performance-Projekt I (Privatkunde, 2011 bis 2016) belegte sie unter 71 Teilnehmern den 6. Platz.

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