Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
2292
Wie schlägt man eine ETF-Benchmark?

Die richtigen Zutaten für starke Portfolios

Symbolbild Risikomanagement. © William W. Potter / stock.adobe.com
Besser sein als der Markt, als der ETF-Konkurrent, das ist die Kernaufgabe der Banken und Vermögensverwalter in den Performance-Projekten. Die Performance-Projekte zeigen, dass dies keine unerfüllbare Aufgabe ist. Aus den Gesprächen mit den Vermögensverwaltern und Portfoliomanagern zieht die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz ein ”Rezept”, welche Zutaten es braucht, um die ETF-Benchmark zu schlagen.

„Man nehme ...“ ist eine beliebte Formulierung, mit der Kochbücher ihre Leser beim Zubereitungsprozess anleiten. Die Auswertung der Performance-Projekte zeigt uns ebenfalls eine Liste an „Zutaten.“ Es sind Strategien, Ansätze und Grundregeln, die die Vermögensverwalter und Portfoliomanager immer wieder nennen, wenn sie gefragt werden, wie sie es schaffen eine Benchmark zu schlagen.

Die mit Abstand am häufigsten genannte Zutat ist die Auswahl hochwertiger Aktien (Stockpicking). Diese Zutat kennt zudem einige Qualitätskriterien. So sollten die gewählten Unternehmen gemessen an der Marktkapitalisierung nicht zu klein sein, sagen uns die DRH Vermögensverwaltung (mindestens 20 Mrd. Euro). Die MAIESTAS sieht das ähnlich, findet aber auch Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von „nur“ 3 Mrd. Euro in Ordnung.

Zwei Qualitätskriterien für gute Investments stechen heraus

Neben der Größe sollten diese Unternehmen auch über „Preissetzungsmacht“ verfügen. Das sagen neben den eben genannten Vermögensverwaltern auch Dr. Kohlhase und Früh & Partner. Denn wer in der Lage ist, steigende Preise relativ problemlos an die Endkunden weiterzugeben, kann für seine Anleger stetig einen Wertzuwachs erwirtschaften. Die ODDO BHF will „klare Wettbewerbsvorteile“ gegenüber anderen Unternehmen sehen – das zielt in die selbe Richtung.

Auch die Finanzen der Unternehmen müssen geordnet sein. Das sehen alle von uns befragten Teilnehmer so. Die Berliner Sparkasse prüft mittels eines Scoring-Modells die finanzielle Stärke der jeweiligen Unternehmen. Früh & Partner spricht von vorteilhaften Kostenstrukturen. Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) legt besonderen Wert auf die Bonität. Auch die Value Experts Vermögensverwaltung gibt im Interview an, dass sie hohen Wert auf solide Bilanzen legt.

Braucht ein Portfolio „Bio“ und „Superfoods“?

Müssen die Zutaten „bio“, also nachhaltig, sein? Offenbar nicht. Auf die Frage, was die Teilnehmer von nachhaltigen Geldanlagen halten, bekommen wir ein gemischtes Bild. Vor allem die größeren Anbieter haben Nachhaltigkeit, mal stärker, mal schwächer, in Ihren Anlageprozess als Kriterium integriert. Das sind die Berliner Sparkasse, Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz), ODDO BHF und Value Experts. Die Vermögensverwalter DRH, Dr. Kohlhase Früh & Partner und MAIESTAS sehen Nachhaltigkeit als Kriterium kritischer – der Performance tut das keinen Abbruch.

Und was in der modernen Küche die „Superfoods“ sind, sind in der Vermögensanlage die „Megatrends.“ Müssen die ins Portfolio? Die Erkenntnis von FUCHS: irgendwie schon. Zwar benutzt nicht jeder Teilnehmer den Begriff „Megatrends.“ In irgendeiner Art und Weise investieren aber alle Teilnehmer in Unternehmen, die langfristig von globalen wirtschaftlichen, demografischen oder technologischen Trends profitieren. Nach landläufiger Definition sind das Megatrends, auch wenn nicht jede Bank oder jeder Vermögensverwalter den Begriff mag. Die Skeptiker meinen, dass das Wort bei den Kunden falsche Erwartungen wecken würde.

Anleihen und Cash-Reserve gehören ins Portfolio

Anleihen dürfen für die meisten „Köche“ ebenfalls als Zutat im Portfolio nicht fehlen. Lediglich MAIESTAS schließt diese Anlageklasse (derzeit) aus. Die DRH investiert nur zu einem sehr kleinen Teil in diesem Segment. Dem gegenüber ist sie die „Hauptzutat“ im Fonds von Dr. Kohlhase. Früh & Partner gewichten Anleihen und Aktien gleich. Alle anderen setzen zu höheren Anteilen auf Aktien, als auf Anleihen. Der Fokus liegt derzeit bei allen auf kurze Laufzeiten. Die Auswahl der Anleihen folgt wie schon bei Aktien klaren Qualitätskriterien. Die Berliner Sparkasse prüft „vorrangig Kreditqualität, die zu erwartende Rendite und die Lage der Zinskurve.“

Liquidität sehen wir in beinahe allen Portfolios. Sie ist auch unbedingt notwendig, um ausreichend Luft für kurzfristige Transaktionen zu haben. Die meisten Banken und Vermögensverwalter halten nur im einstelligen Prozentbereich Cash vor. Mehr sind es nur bei MAIESTAS und Value Experts, die dadurch derzeit Risiko aus ihrem Portfolio nehmen. Die DRH ist nahezu voll investiert, müsste also bestehende Investments verkaufen, um z.B. neue Aktien kaufen zu können.

Kochen mit Spezialzutaten ist anspruchsvoll, kann aber gelingen

Daneben zeigen einige Portfolios, dass es sich auch lohnen kann außerhalb der „ausgetretenen Pfade“ nach Portfolio-Zutaten zu suchen. Das beweist einerseits Dr. Kohlhase, der vor allem durch seine Investments in Schwellenländer-Anleihen hervortritt. Früh & Partner fallen durch Investments in US-amerikanische Nebenwerte auf.

Abseits von Aktien und Anleihen dünnen sich die gewählten Anlageklassen dann merklich aus. Lediglich zwei der acht von uns befragten Teilnehmer (DRH und Value Experts) investieren derzeit in Gold. Die DRH ist zudem der einzige Teilnehmer, der in Kryptowährungen und CO2-Zertifikate investiert. Eine Pflichtzutat sind diese Anlageklassen demnach offenbar nicht. Aber sie verleihen einem Portfolio „Würze“ und verteilen die Risiken auf weitere Anlageklassen.

Fazit: Es gibt nicht den einen Königsweg, um eine ETF-Benchmark zu schlagen. Aber es gibt eine Reihe von Zutaten, die uns bei den in diesem Report vorgestellten Projektteilnehmern immer wieder über den Weg laufen. Die Qualität dieser Zutaten will sorgsam bestimmt sein. Zudem gibt es Spezialitäten, die zwar nicht Pflicht für ein gutes Portfolio sind, ihm aber Würze verleihen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang