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1980
Bankhaus Bauer, TOPS 2021, Beratungsgespräch

Individualität zählt!

Wie schlägt sich das Bankhaus Bauer im Markttest Nachhaltigkeit? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Wer auf der Homepage des Bankhaus Bauer etwas über das Thema "Nachhaltigkeit" erfahren möchte, muss zunächst einen weiten Weg zurücklegen, sich erst in das Menü "Privatkunden", dann in das Submenü "Vermögens- und Finanzplanung" und schließlich auf "Werte-Portfolio" klicken. Dort erfährt der nachhaltig interessierte Kunde, dass man bei der Anlagestrategie das "persönliche Verständnis des Nachhaltigkeitsbegriffs" berücksichtige. Individualität zählt bei der Stuttgarter Bank über alles. Das passt!
"Gutes Zuhören und das offene Gespräch sind das Fundament unserer Zusammenarbeit" heißt es auf der Homepage des seit 1931 existierenden Bankhauses. Dies kann der Kunde zumindest im Vorgespräch nicht bestätigen. Vom "aktiven Zuhören" scheint der Berater noch nichts gehört zu haben. Für den Kunden in spe zeigt er wenig Interesse, stellt keinerlei Fragen, erkundigt sich nicht nach seiner aktuellen finanziellen Situation und seinem eigentlichen Anliegen. Stattdessen vereinbart er selbstbewusst und ohne viel Federlesen einen Termin.  


Ein überraschend positiver zweiter Eindruck

Der erste physische Eindruck von der Bank ruft wenig Begeisterung hervor: Das Bankgebäude verströmt den architektonischen "Charme der 70er Jahre". Der Eingangsbereich wirkt eng und sanierungsbedürftig. Immerhin: Nach dem Klingeln kommt eine junge Dame heraus, die den Kunden namentlich begrüßt und ihn in das Besprechungszimmer führt: "Alles sehr freundlich und kundenorientiert" – so der zweite Eindruck.


Die zentralen Anliegen des Kunden:

  • Anlagevolumen: 1,0 Mio. Euro
  • Anlagehorizont: langfristig
  • Nachhaltigkeitsfokus: "mit Blick auf die eigenen Enkel" und ohne "gravierende (Rendite-) Nachteile zu erleiden"

Am Beratungsgespräch nehmen zwei Berater teil, die schon allein aufgrund ihres hohen Erfahrungsschatzes eine gewisse Souveränität ausstrahlen. Anders als im Vorgespräch beweisen die beiden Berater hier ihre dialogischen Qualitäten. Sie stellen viele Fragen, zeigen sich mehr an einem Gespräch als an der Präsentation interessiert und haben die Agenda jederzeit voll im Griff. Die Atmosphäre ist von Freundlichkeit und Empathie geprägt. Zugleich ist der Kunde nach dem weniger überzeugenden Vorgespräch positiv überrascht, dass man in dem Bankhaus selbstbewusst seine Meinung zu wirtschaftspolitischen Sachverhalten vertritt. Man begegnet sich hier offenbar auf Augenhöhe.

Persönliche Nachhaltigkeit per Ausschlussverfahren

Vom Selbstverständnis, so viel wird schnell deutlich, verstehen sich die Berater nicht als typische Banker, sondern eher als Assetmanager. Portfoliomanagement ist ihre Leidenschaft. Daran arbeitet man gern – vorzugsweise gemeinsam mit den Kunden, deren "eigene Gedanken in Sachen Portfolio" den Beratern wichtig sind. 

Die "dialogische Gestaltung" eines Portfolios zeigt sich auch beim Thema "Nachhaltigkeit". Hier könne der Kunde aktiv an der Depotstruktur mitwirken und eigene Vorgaben machen. Allerdings, so bekommt dieser zu hören, müsse man gerade etwa beim Thema "Ausschlusskriterien"  aufpassen, dass man sein Anlageuniversum nicht zu sehr einschränke. Dennoch geht man bei der Festlegung der individuellen Nachhaltigkeitsstrategie zunächst in Form eines Ausschlussverfahrens vor. Man bittet den Kunden darum, seine K.O.-Kriterien anzukreuzen. Dies sind in diesem Fall u.a. Waffen und Landminen sowie Länder, in denen die Todesstrafe noch existiert wie die USA. US-Staatsanleihen kommen deshalb nicht in Frage.  

Auch das Eventmanagement stimmt

Was die Risikoeinstellung betrifft, so zeigt sich der Kunde in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase an einer hohen Aktienquote interessiert. Darauf reagiert man und schlägt dem Kunden eine Aktienquote von bis zu 100 % fest. Schließlich einigt man sich auf eine Aktienquote von bis zu 80 Prozent. Risikomanagement erfolgt in den vorwiegend auf Einzeltiteln basierenden Depots durch Absicherungen und dem schnellen Aufbau von Cashpositionen. Gern geht man bei einem anonymisierten Depot auf einzelne Positionen ein, um den Anlageprozess anschaulich zu machen. Die Kosten der gewünschten Vermögensverwaltung liegen bei 1,0 % p.a. (zzgl. MwSt.). 

Abschließend zeigen sich die Berater nicht nur als gute Portfolio-, sondern als ebenso gute Eventmanager. Bei der Verabschiedung lädt man den Kunden in spe zusammen mit seiner Frau zu einem Kochevent ein. Der Kunde nimmt diese Einladung gern an und freut sich.  

Wenig Standards und viel Individualität

Im Anschluss an das Beratungsgespräch geht der Kunde ein wenig "leer" aus. Ein Protokoll erhält er nicht, sondern lediglich und eher widerwillig einen Anlagevorschlag. Bei diesem weist man allerdings darauf hin, dass er nur rudimentär und den individuellen Bedürfnissen des Kunden noch anzupassen sei. Insgesamt überwiegt beim Kunden anschließend jedoch der positive Eindruck: Wenn man weniger Zeit für die Dokumentation aufwende, so zeige dies eben, dass der Fokus auf der eigentlichen Arbeit bzw. dem Portfoliomanagement liege. Und der Mangel an Marketingmaßnahmen und schriftlicher Selbstdarstellung zeige aus Kundensicht womöglich, dass man sich mehr mit dem Kunden als dem eigenen Haus beschäftige. Und so sollte es ja auch schließlich sein! Last but not least überzeugt diesen das gute Preis-Leistungsverhältnis der Stuttgarter. 


Preis-Leistungsverhältnis    

Kosten:

  • Vermögensverwaltung: 0,75 % p.a. (ab 5 Mio. Euro) bis 1,0 % p.a. (ab 1 Mio. Euro) zzgl. MwSt.

Mindestanlagesumme:

  • Fondsvermögensverwaltung ab 250.000 Euro
  • Private Banking und Private Wealth Management ab 250.000 Euro
  • Individuelle und nachhaltige Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis ab 500.000 Euro

Dienstleistungsportfolio

Kerngeschäftsfelder:

  • Ganzheitliche Vermögensberatung
  • Vermögensverwaltung

Spezialitäten:

  • Family Office
  • Netzwerk im Bereich Kunst
  • Private Equity

Nachhaltigkeitsexpertise

  • Nachhaltige Vermögensverwaltung (ab 500.000 Euro)
  • Bevorzugter Kooperationspartner: Video Eiris

Teilnahme am Performance-Projekt: Nein

Kontakt

  • Anschrift: Bankhaus Bauer AG, Lautenschlagerstr. 2, 70173 Stuttgart, Deutschland 
  • Internet:www.bankhausbauer.de

Fazit: Die Berater vom Bankhaus Bauer wissen den Kunden mit ihrem hohen Erfahrungsschatz zu überzeugen. Das "dialogische Prinzip", welches sie vertreten, mag nicht jedermanns Sache sein. Bei unserem Kunden kommt es gut an, dass er aktiv an der nachhaltigen Portfoliogestaltung mitwirken kann und dass von der Bank wenig Vorgaben kommen. Allerdings stellt sich die Frage, ob die proklamierte Individualität tatsächlich unter einer etwas intensiveren Dokumentation gelitten hätte.

HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz. erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter QF/QF und Ralf Vielhaber / Verlag Fuchsbriefe.

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