Dicke Fische weit abgeschlagen
In den Performance-Projekten der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz schaffen es immer weniger Banken und Vermögensverwalter, die ETF-Benchmark zu übertrumpfen. Die Projekte zeigen, welche Finanzinstitute über einen längeren Zeitraum (5 Jahre) und mit je nach Projekt verschiedenen Anforderungen (Privatkunde, Stiftung, hauseigene Fonds) am besten performen. Konkurrenz bekommen sie dabei von einem ETF-Portfolio, das so strukturiert ist, wie es sich jeder Privatanleger auch daheim selbst zurechtbauen könnte und mit genau denselben Anforderungen am Wettbewerb teilnimmt. Während im Pandemie-Jahr 2020 etliche Teilnehmer besser performten als ihr ETF-Gegner, zeigt sich am Ende des 3. Quartals 2021 eine Gegenbewegung.
Am 31.12.2021 endet das Performance-Projekt V – Etappe 1
Nur noch ein Quartal, dann endet nach fünf Jahren die erste Etappe des 5. Performance-Projekts. Ein weitere fünfjährige wird sich, wie schon beim Start des Projekts angekündigt, anschließen. In diesem Projekt sollen die Teilnehmer zeigen, dass sie in der Lage sind mit hauseigenen Fonds das Vermögen eines Privatkunden zu managen. Gerade mal sechs der 73 Teilnehmer (8,22%) schlagen kurz vor Ablauf der 1. Etappe das Benchmark-Portfolio nach Punkten. Vor einem Quartal waren es immerhin noch sieben Häuser.
Neu in der Spitze mit einer Verbesserung um sieben Plätze ist per Ende des 3. Quartals die Raiffeisen Capital Management – sie landet auf dem bronzenen dritten Platz. Drei Plätze verbessert und damit auf dem Silber-Platz ist nun die ODDO BHF Aktiengesellschaft. Unverändert auf dem 1. Platz ist die Sigma Bank Liechtenstein (vormals Volksbank Liechtenstein Private Banking). Sie einzuholen dürfte nur noch theoretisch möglich sein – ihre Performance ist um 10% besser als die des Zweitplatzierten ODDO. Seit dem 1.1.2017 hat die Sigma Bank Ihrem Kunden 39% Rendite erwirtschaftet – so viel wie kein anderes Haus. Mit einem maximalen Verlust von 22% hat sie zudem auch die Schmerzensgrenze des Kunden (25%) nicht gerissen.
Zwei schaffen es nicht mehr, die Benchmark zu übertrumpfen
Die Deutschen Oppenheim Family Office beansprucht Platz 4 für sich, Platz fünf geht aktuell an die Zürcher Kantonalbank (Österreich), Platz 6 an Berenberg. Nicht mehr besser als die Benchmark sind die Globalance Bank und die Geneon Vermögensmanagement AG.
Abgeschlagen sind „dicke Fische“ wie die Deutsche Bank (Platz 26), die LGT Bank (Platz 43), HSBC Deutschland (Platz 50), DZ Privatbank (Schweiz) (Platz 60) oder die Deka Vermögensmanagement (Platz 69). Zudem schaffen es vier Häuser nicht, dem Kunden seinen Kapitalerhalt zu sichern. Das sind: Dr. Kohlhase Vermögensverwaltung, Reichmuth & Co Privatbankiers, Pictet Asset Management und der Letztplatzierte: die Commerzbank.
Teilnehmer in Performance-Projekt VI rücken enger zusammen
Im VI. Projekt beginnt das Teilnehmerfeld deutlich zusammenzurücken. Zwar schlagen 26 von 38 Teilnehmern (68,42%) die Benchmark. Vor drei Monaten waren es aber noch 31 (81,58%) – so viel wie noch nie in einem Performance-Projekt. Das Projekt startete im Januar 2020 – also kurz vor Beginn der Corona-Krise. In der Krise zeigten etliche Finanzinstitute ihr Können und übertrafen die Benchmark – nun holt diese wieder auf. Der Kunde ist hier eine Stiftung, die besondere Vorgaben an das Risiko stellt – beispielsweise möchte sie nicht, dass die Aktienquote höher liegt als 50%.
Überaus deutlich auf dem ersten Platz notiert das Depot der FIS Privatbank aus Luxemburg. Nach 21 Monaten Projektlaufzeit hat die FIS dem Kunden eine Rendite von beinahe 40% eingefahren, bei einem maximalen Verlust von 12%. Der Vorsprung zum Zweitplatzierten liegt bei komfortablen 38,29%. Auf dem zweiten Platz landet die liechtensteinische FRÜH & PARTNER VERMÖGENSVERWALTUNG AG. Besondere Beachtung verdient auch der dritte Platz: FV Frankfurter Vermögen. Der hessische Vermögensverwalter hat bisher eine Rendite von 30% erwirtschaftet bei einem maximalen Verlust von gerade mal 3%.
Früh die steigende Inflation antizipiert
Wie hat die FIS diesen komfortablen Vorsprung im Projekt VI geschafft? Im Gespräch erklärt uns Joachim Döring, Head of Wealth Management der FIS Privatbank, dass dies sicher einerseits daran liege, dass sich im Portfolio keine langlaufenden Anleihen befänden. Stattdessen setze er auf kurzfristig laufende Titel etwa bei Unternehmensanleihen aus der Industrie, Bankschuldverschreibungen oder auch eine Anleihe des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Zudem ging die FIS schon früh von einer höheren Inflation aus und investierte in "Inflations-Gewinner". Das sind etwa die Aktien der Energie-Unternehmen Total oder Royal Dutsh. Im Zuge der steigenden Energiepreise ziehen diese das Portfolio kräftig nach oben. Auch Dividendenaktien und Unternehmen in Sondersituationen sind beliebte Investments.
Ein neues Projekt startet
Zudem startete am 1.10.2021 das VII. Performance-Projekt. Die 43 Teilnehmer sollen hier das Vermögen eines Privatkunden managen. Als Rendite möchte er nach fünf Jahren mindestens den Kapitalerhalt seines Vermögens sehen. Zudem will er jährlich 20.000 Euro ausgezahlt bekommen. Das Startvermögen liegt bei 2 Mio. Euro.
Unter den Teilnehmern sind etwa die Fürst Fugger Privatbank, Hauck & Aufhäuser, die Liechtensteinische Landesbank, M.M. Warburg oder die Zürcher Kantonalbank (Österreich). Besonders freuen wir uns auch über einige Neuteilnehmer, die bisher in den Performance-Projekten nicht vertreten waren. Dazu gehört das Fintech Minveo und der Kölner Vermögensverwalter Maiestas. Wir sind gespannt …