Aktive Fonds hängen ETF-Portfolio deutlich ab
Im 4. Quartal 2022 schlagen sich zahlreiche Banken, Vermögensverwalter und Fondsmanager erheblich besser als die ETF-Portfolios in den Performance-Projekten der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz. Betrachtet über den Gesamtzeitraum der Projekte, liegen in mittlerweile zwei Projekten eine Mehrheit der Teilnehmer vor der ETF-Benchmark. Damit zeigen viele der Profis, dass sie in Perioden stark schwankender Börsen ihren Kunden tatsächlich einen Performance-Mehrwert gegenüber einem passiven Indexfonds-Portfolio liefern können. Allerdings gibt es zwischen den verschiedenen Projekten große Unterschiede.
Performance-Projekt V: Für die Benchmark wird es enger
Im Performance-Projekt V (vermögensverwaltende Fonds) schlagen weiterhin nur vier der 74 Teilnehmer die ETF-Benchmark (Volksbank Vorarlberg, ODDO BHF, Raiffeisen Capital Management, Berliner Sparkasse). Der Langfristvergleich (Projektstart 01.01.2017) fällt damit weiterhin deutlich zugunsten der ETF-Benchmark aus.
Allerdings schmilzt der Abstand der ETF-Messlatte zu den Dahinterplatzierten. Zürcher Kantonalbank Österreich und Berenberg sind hartnäckige Verfolger. Schaffen diese es ihre Performance zu verstetigen, schlagen sie zur nächsten Auswertung in drei Monaten das ETF-Portfolio. Teilweise weit abgeschlagen dahinter folgen u.a. große oder traditionsreiche Häuser wie Hauck Aufhäuser Lampe, Deutsche Bank, HSBC (Deutschland) oder das Bankhaus Metzler.
Performance-Projekt VI: Teilnehmer machen Boden gut
Im zum Jahresbeginn 2020 – also unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie – gestarteten Projekt VI (Stiftungskunde) schlagen zum Jahresende 23 der 37 Teilnehmer die Benchmark. Das ist einer mehr als noch vor drei Monaten. Unverändert auf den ersten drei Plätzen liegen die FIS Privatbank, die Neue Bank und die FV Frankfurter Vermögen.
Einen Sprung nach vorn schafft die Deka Vermögensmanagement, die sich von Rang 6 auf 4 vorarbeitet. Die Hamburger Sparkasse verbessert sich um sechs Plätze von 13 auf 7. Neu vor der Benchmark ist die Volksbank Vorarlberg. Wenig erfolgreich läuft es bislang u.a. für die Wiener Privatbank. Das Startvermögen (5 Mio. Euro) ist seit Projektbeginn um ca. 15% (750.000 Euro) zusammengeschrumpft).
Performance-Projekt VII: Deutlicher Sprung
13 Teilnehmer schlagen aktuell im Performance-Projekt VII (Privatkunde, Start: 01.10.2021) die Benchmark. Damit schieben sich gleich fünf Teilnehmer neu vor die ETF-Messlatte (Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz), Deka Vermögensmanagement, Bethmann Bank, Kathrein Privatbank, FV Frankfurter Vermögen). Auf den ersten drei Plätzen liegen die FIS Privatbank (unverändert), die Neue Bank (+1) und Hauck Aufhäuser Lampe (+3).
Eng hinter der Benchmark folgt auch im Projekt VII die Volksbank Vorarlberg. Auch Schelhammer Capital, Weberbank und Minveo sind dem ETF-Portfolio dicht auf den Fersen. Regelrecht Geld verbrannt hätten hingegen Anleger, die ihr Portfolio bei der GSAM + Spee Asset Management AG führen würden. Das Projekt-Portfolio des Letztplatzierten verzeichnet inzwischen einen Verlust von 600.000 Euro (ca. 30%, Startwert 2 Mio. Euro).
Performance-Projekt VIII: Fulminanter Auftakt
Ein erstklassiges erstes Projekt-Halbjahr zeigen im Performance-Projekt VIII 70 der 98 Teilnehmer. Im zum 01.07.2022 gestarteten Projekt (vermögensverwaltende Fonds) verschlechtert sich die ETF-Benchmark im Vergleich zum Vorquartal deutlich um 41 Plätze. Auf dem ersten Platz liegt aktuell die Wallrich Asset Management AG, gefolgt von der Prometheus Vermögensmanagement und Nordea Investment Funds. Ebenfalls unter den Top-Platzierten finden sich u.a. die Fondsportfolios der Commerzbank, der ODDO BHF, Deutsche Bank, HSBC (Deutschland) Umweltbank und der Credit Suisse. Hinter der Benchmark liegen aktuell u.a. die Fonds der US-Bank JP Morgan.
Fazit: Im 4. Quartal 2022 gelingt es zahlreichen Projektteilnehmern besser zu performen, als ein ETF-Portfolio. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das im Projekt VIII. Im Langfristvergleich (Projekt VI) zeigt sich aber, dass dieses eine sehr gute Quartal nicht ausreicht, um langfristig die Nase vorn zu haben.
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