Wacker Neuson - Chance auf Sonderkonjunktur
Ein schwacher Euro hilft: Den Baumaschinenhersteller zieht es aufwärts.
ISIN: DE 000 WAC K01 2 | Kurs: 15,66 Euro (Stand: 10.9., 12 Uhr) | Kurschance: 20% | Verlustrisiko: 20% | Stiftungsgeeignet
Die Aktie des Baumaschinenherstellers Wacker Neuson zählt seit Monaten zu den schwächsten Papieren im SDAX. Das sah zu Jahresbeginn noch völlig anders aus. Bis Ende April klettere der Aktienkurs um beinahe 50% und notierte mit knapp 25 Euro so hoch wie zuletzt 2007. Seitdem geht es mit den Kursen des Spezialmaschinenbauers kräftig abwärts. Auf dem aktuellen Kursniveau erscheint uns der Titel jedoch attraktiv bewertet. Denn zum Einen notiert die Aktie mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,1 nur knapp über dem Buchwert. Zum Anderen hat Wacker Neuson in diesem Jahr die Dividendenausschüttung an die Anteilseigner um 25% von 0,40 Euro auf 0,50 Euro erhöht und ist allein schon aus Dividendengründen (aktuelle Dividendenrendite ca. 3,2%) attraktiv. Die 1848 als Schmiede gegründete Wacker Neuson baut und vertreibt heute Baumaschinen und -geräte wie Bagger, Walzen, Teleskoplader oder Stampfer, Rüttler und Sägen. Wacker Neuson profitiert vom Modernisierungsbedarf der Infrastruktur in vielen Ländern. Wegen des schwachen Euro und guter Geschäfte in den USA konnte der Baumaschinenhersteller im ersten Halbjahr einen Umsatzrekord einfahren. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 14% auf 706 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg um 4% auf den Rekordwert von 65,7 Mio. Euro. Besonders kräftig wuchs der Konzern in der Region Amerika und im asiatisch-pazifischen Raum. Hier waren vor allem Währungseinflüsse für die Ergebnissteigerungen verantwortlich. Doch auch in Europa – hier erzielt der Konzern fast drei Viertel seines Umsatzes – wuchs Wacker um 11%. Vor allem das Geschäft mit Kompaktmaschinen wie Mini-Baggern, Rad- und Teleskopladern entwickelte sich gut. Die Halbjahreszahlen waren gut, die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Konzernchef Cem Peksaglam bestätigte seinen Ausblick auf das Gesamtjahr. Er rechnet mit einem Umsatz zwischen 1,4 und 1,45 Mrd. Euro und einer operative Marge zwischen 9,5 und 10,5%. Das Ergebnis könnte damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bei rund 1,30 Euro je Aktie liegen. Die Entwicklung der Baukonjunktur und kommunale Ausgaben für die Modernisierung der Infrastruktur beeinflussen das Geschäft von Wacker Neuson maßgeblich. Die Baugerätesparte ist recht stark von der Entwicklung der Wechselkurse abhängig. Ein tendenziell weiterhin schwächerer Euro hilft Wacker Neuson also zusätzlich. Hier könnte durch Bau- und Modernisierungsmaßnahmen (Stichwort Flüchtlinge) eine Sonderkonjunktur entstehen.Empfehlung: kaufen zwischen 14,50 und 15 Euro
Kursziel: 19 Euro; Stopp-Loss: 12,75 Euro