Der Dollar auf dem Rückzug als dominierende Handelswährung
Langsam lassen sich die Langfristfolgen der US-Politik unter Donald Trump ermessen. Die nach dem 2. Weltkrieg gewachsene Dominanz der USA und der anderen westlichen Industriestaaten beruht auf einer Art Monopolstellung im Handel. Wer immer zwischen Buenos Aires, Lima, Luanda, Nairobi, Kulala Lumpur oder Seoul (also innerhalb der „dritten Welt“) Handelsgeschäfte macht, muss diese Geschäfte bislang über die USA und ihre Satelliten von London bis Singapur abwickeln. Von den relevanten Informationssystemen bis zu Finanzierung und Versicherung von Kredit und Transport ging und geht nichts ohne die Leistungen des Westens, hinter denen eine von den USA und ihren Verbündeten abgesicherte Rechtsordnung steht.
„America first“ bedeutet in diesem Kontext: „Wir ziehen uns zurück“. China dagegen steht bereit, zumindest für Asien, Afrika und Lateinamerika jede sich auftuende Lücke zu füllen.
Fazit: Der freiwillige Rückzug der USA geht auch zulasten des US-Dollar. Dessen Wert als Reservewährung schrumpft mit dem Einfluss der USA.