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Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG, Vermögensmanagement TOPS 2019: Qualifikation

Theseus im Labyrinth – ohne Ariadne-Faden

Anders als der Name vermuten lässt, richtet sich das Private Banking-Angebot der Deutschen Apotheker- und Ärztebank nicht nur an Angehörige der Heilberufe. Sie stellen zwar die Hauptzielgruppe dar, aber als Freiberufler freuen wir uns auf "eine Bank, die genau versteht, in welcher Verantwortung" Selbständige stehen, so das Werbeversprechen. Am Ende steht die Erkenntnis, dass Angehörige aller Berufe von diesem Haus besser die Finger lassen, wenn es um Vermögensverwaltung geht.

Die größte genossenschaftliche Primärbank in Deutschland und „Standesbank der Heilberufler" verfügt über ein "bundesweit einzigartiges Geschäftsmodell" und versteht sich als „starker und zuverlässiger Partner für den deutschen Gesundheitsmarkt". Zu den über 436.000 Kunden zählen insbesondere, aber nicht nur Angehörige der Heilberufe, deren Standesorganisationen und Berufsverbände, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung sowie Unternehmen im Gesundheitsmarkt.

Die Bank wurde 1902 von Apothekern in Danzig als "Kredit-Verein Deutscher Apotheker" zur Vergabe günstiger Kredite gegründet. Der Eröffnung einer ersten Filiale in Berlin im Jahr 1904 folgte 1920 der Verlegung dorthin, 1938 benannte man sich schließlich in "Deutsche Apothekerbank" um. Die Kriegswirren und die Nachkriegszeit zogen auch die Bank in Mitleidenschaft: 1945 wurde die Bank entsprechend durch die Regelungen der Alliierten geschlossen, 1948 folgte der Neustart durch die Gründung der "Westdeutsche Apothekerbank" in Düsseldorf. Fortan waren neben Apothekern auch andere Heilberufler willkommen. Seit 1957 trägt die Bank ihren heutigen Namen. Heute beschäftigt sie 2.553 Mitarbeiter.

Viele Informationen für Angehörige der Heilberufe

Der Internetauftritt der Deutschen Apotheker- und Ärztebank empfängt uns gut strukturiert mit einer Fülle an Informationen, von denen wir als Nicht-Heilberufler viele links liegen lassen: Schließlich ist unser Anliegen weder eine Praxisgründung oder -übernahme noch der Antrag eines eArztausweises. Für Angehörige der medizinischen Berufsgruppen scheint hier für unseren Laienblick alles Wesentliche zu Finanzen und Vorsorge vollständig und übersichtlich dargestellt.
Wir konzentrieren uns auf die Suche nach Informationen zum Haus, werden aber abgesehen von der Historie, der Vorstellung der Organe und Gremien und Leitlinien zunächst nicht fündig. Immerhin gibt es eine Unterseite zur Einlagensicherung.

Eine griffige Übersicht über die wichtigsten Kennzahlen, wie viele andere Häuser sie anbieten, finden wir erst auf den zweiten Blick, da der Punkt „Finanzkennzahlen" nicht mit den anderen im Menü, sondern etwas verwirrend und relativ klein in der rechten Randspalte platziert ist. Wir lesen solide Zahlen – Eigenmittelquote 21,8%, Cost-Income-Ratio 72,6% – und nichts, was gegen die Bank spricht. Also auf zum Bereich Private Banking.

Werte sind mehr als nur Vermögen...

...lesen wir dort und fühlen uns angesprochen. Ab 250.000 Euro ist eine klassische Vermögensverwaltung möglich. Dabei soll „die Festlegung der Anlagestrategie nach unseren individuellen Wünschen und Vorgaben" erfolgen. Auch ein transparentes Kosten- und Gebührenmodell stellt uns die Bank in Aussicht.

Klingt gut, finden wir, zumal wir im Unternehmensporträt auch auf Erklärungen zur Nachhaltigkeit mitsamt einem „Gesonderten Nichtfinanzieller Bericht 2017 in Übereinstimmung mit dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz" gestoßen sind und uns davon erhoffen, dass man sich hier mit einem unserer wichtigsten Anliegen scheinbar gut auskennt. So ermutigt greifen wir mit einigem Optimismus zum Telefonhörer, um einen Beratungstermin zu vereinbaren.

Der Kunde und sein Anliegen

Aus einem Vermächtnis steht uns in naher Zukunft ein Anlagebetrag in Höhe von einer Million Euro zur Verfügung. Erfahrung mit Geldanlage haben wir nicht, dafür aber eine klare Zielvorstellung. Unser Forschungsprojekt wurde von einer renommierten englischen Universität für ein Masterprogramm angenommen, und wir möchten die Chance nutzen, diesen Traum nun zu verwirklichen. Deshalb möchten wir zwei Jahre lang nicht auf Erwerbseinkünfte angewiesen sein, sondern monatlich 1.500 Euro Nettorendite zur vollständigen oder größtmöglichen Sicherung unseres Lebensunterhaltes „abzapfen".

Wir möchten wissen, ob das Geld auch für einen vergleichsweise kurzen Zeitraum so angelegt werden kann, dass dieses Ziel erreicht wird. Das Stammkapital soll jedoch soweit es geht erhalten bleiben. Höchstens 20% Verlust möchten wir hinnehmen, um mit dem verbleibenden Kapital mittelfristig – ganz unseren schwäbischen Wurzeln entsprechend – Wohneigentum zu erwerben.
Besonders interessieren wir uns für das Thema nachhaltige Anlagemöglichkeiten. Dazu haben wir uns schon ein wenig informiert und möchten unser Kapital nicht in den Händen ethisch fragwürdiger Unternehmen oder Regierungen wissen.

Der telefonische Erstkontakt

Auch die Kontaktaufnahme berechtigt noch zu positiven Gefühlen gegenüber der Bank. Es gibt keine Warteschleife, sofort werden wir zum Berater durchgestellt, der sich freundlich vorstellt und umstandslos genau zwei Punkte abfragt: Die Anlagesumme und mögliche Anlagezielen. Wir erläutern unser Ziel einer monatlichen Ausschüttung und unsere Risiko-„Schmerzgrenze" und geben uns ansonsten offen gegenüber Ideen der Bank.

Die Terminbestätigung per E-Mail folgt auf dem Fuß. Eine Anfahrtsbeschreibung fehlt, dafür bietet der Berater an, ihn auf dem Handy anzurufen; er werde uns dann gern persönlich abholen. Die E-Mail enthält auch eine Aufforderung, vorab eine Personalausweis-Kopie per Mail zuzuschicken. Die Terminvereinbarung verläuft „kurz und schmerzlos", hinsichtlich Tag und Zeit richtet man sich nach unseren Wünschen. Genauere Nachfragen zu unserer Ausgangssituation kommen nicht. Wir können es an diesem Punkt noch nicht wissen, aber das wird sich im Gespräch rächen.

Das Gespräch mit dem Berater vor Ort bei der Apotheker- und Ärztebank

Das Wetter ist warm und schön, was uns veranlasst, auf die Anfahrt mit der Straßenbahn zu verzichten und den „Aufstieg" über die berühmten Stuttgarter "Stäffele" auf uns zu nehmen. Auch ohne Wegbeschreibung finden wir die Bank problemlos, es handelt sich um ein unübersehbares Gebäude mit Blick über die Stadt.

Am Empfang begrüßt uns die Assistenz, die auch den Termin bestätigt hat, allerdings nicht sonderlich freundlich. Hm, vielleicht sind hier nur Ärzte und Apotheker wirklich willkommen? fragen wir uns kurz. Wir werden ins Beratungszimmer gebracht. Es ist unauffällig: Ein Konferenztisch aus Holz mit Lederstühlen, das übliche Getränkeangebot aus Kaffee, Wasser, und Saft, Notizblock, Stift und ein paar Fotos von Löwenskulpturen an der Wand erwarten uns.

Der Berater erwartet uns bereits in dem Raum. Der erste Eindruck: neutral, nicht so persönlich wie bei manchem Wettbewerber (wo es Bildschirme oder personalisierte Mappen gibt). Alles wirkt sehr geschäftsmäßig, wir könnten auch beim Steuerberater oder einer Versicherung sein.

Die Struktur fehlt

Unser kleines logistisches Problem – Smartphone-Akku alle, und da ist leider unsere Fahrkarte drauf, die wir nachher noch brauchen – löst der Berater freundlich, wir dürfen auf Nachfrage eine der vielen Steckdosen nutzen und können uns, dieser Sorge entledigt, auf ein konstruktives Gespräch konzentrieren. Dachten wir. Eine erste ungute Ahnung beschleicht uns angesichts des Fehlens jeglicher Agenda, wie wir sie aus anderen Gesprächen kennen. In den folgenden 90 Minuten werden wir eindrücklich erleben, dass der rote Faden hier darin besteht, dass es keinen gibt. Das Gespräch ist von Anfang an konsequent unstrukturiert.

Unser Berater wirkt etwas angespannt. Er entschuldigt sich , weil man unseren Personalausweis angefordert habe, er hoffe das sei in Ordnung, es sei inzwischen so vorgeschrieben. Das ist uns neu, aber wir können damit leben. Unsere Korrektur des Anlagebetrages – die Information, dass es um zwei Millionen geht, die auf zwei Häuser verteilt werden sollen, haben wir am Telefon für uns behalten – sieht er laut eigener Aussage entspannt und möchte wissen, was unsere Vorstellungen seien?

Wir haken nach: Erinnert er sich noch an das Vorgespräch? Nein, wird uns schnell klar. Die Sache mit der regelmäßigen Ausschüttung ist ihm entfallen, und an der Frage, wie wir das Geld aktuell angelegt haben wird erkennbar, dass auch der Rest unserer Geschichte dem Vergessen anheimgefallen ist. Wir müssen sie also wiederholen. Unser Gegenüber macht währenddessen Notizen und er fragt als nächstes, wie unsere berufliche Situation aussehe.

Bestandsaufnahme bei der Apo-Bank: Beruf und was danach kommt ...

Wir sind freiberuflicher PR- und Veranstaltungsmanager. Und schon sind wir beim Papierkram angelangt. Wir möchten doch bitte die uns vorgelegte Einwilligungserklärung unterzeichnen, die die Verwendung von Name, Familienstand und Beruf in einem zu erarbeitenden Anlagevorschlag erlaubt.

Nächste Frage: Haben wir ein Zeitlimit? Wir richten uns gern danach, wie lange es dauert, alle wichtigen Eckpunkte zu klären. Immerhin geht es um unser Vermögen. Es wäre aber schön, wenn zwei Stunden nicht überschritten würden.

Unser Berater interessiert sich ausgiebig für unsere Altersvorsorge. Wir erwähnen unseren Rürup-Vertrag, der uns vor zehn Jahren aufgrund der steuerlichen Absetzbarkeit angeraten wurde. Es folgt eine etwas langatmige Debatte zum Thema Altersabsicherung. Zu lang für unseren Geschmack – wir unterbrechen; denn auch wenn wir um die Wichtigkeit des Themas wissen, sind für uns aktuell die nächsten zwei bis fünf Jahre der wichtigere Punkt.

Steuern und Nachlassregelung

Falls wir gehofft hatten, damit etwas mehr zur Sache zu kommen, haben wir uns gründlich getäuscht. Wir sollen eine Priorisierung vornehmen. Wie wichtig sind uns Beruf/Karriere, Familie, Eigentum, Altersvorsorge, Vermögen auf einer Skala von sehr wichtig bis vollkommen unwichtig? Jetzt fühlen wir uns doch etwas mehr wie beim Psychoanalytiker denn wie in der Vermögensberatung, sagen uns aber, dass all das ja durchaus unsere Finanzen berührt und geben brav Auskunft. Unser Berater kreuzt auf einem seiner vielen Papiere an.

Ist uns die „steuerliche Gestaltung" ebenfalls wichtig? will unser Gegenüber wissen. Nun ja. Wie jeder durchschnittliche Mensch möchten wir unsere Steuerbelastung natürlich so gering wie möglich halten. Kann das Haus dazu Beratung vermitteln? fragen wir zurück. Diese Frage würdigt er keiner Antwort, stattdessen müssen wir den nächsten Gedankensprung vollziehen: Haben wir eigentlich ein Testament?

Haben wir bis dato nicht, aber angesichts unserer geänderten Vermögensverhältnisse hätten wir darüber nachgedacht und würden das Thema zeitnah angehen wollen. Unser mittel-bis langfristiges Anliegen Wohneigentum sei ja auch wichtig, vermeidet der Berater ein weiteres Mal jegliche Reaktion auf unsere Aussage, etwa in Form von Beratungsangeboten zu Nachlassfragen. Ok, uns soll es recht sein – immerhin sind wir mal bei etwas angekommen, was wir gern besprechen möchten.

Bei der Apo-Bank macht man zu viele Gedankensprünge

Da, so meint er, könne man ja auch staatliche Förderungen einkalkulieren. Aber doch nochmal zurück zum Thema Rente... wir erwägen kurz, zur Abkürzung des Ganzen einen Migräneanfall vorzutäuschen, da uns allmählich dämmert, dass das hier wenig zielführend verläuft und uns jetzt schon klar ist, dass wir hier keine 10.000 Euro anlegen würden.

Nicht, dass der Gesprächsverlauf etwas über die Vermögensverwaltungs-Kompetenz der Bank aussagt, aber als strukturiert denkende Menschen haben wir unsere liebe Not mit dem flatterhaften Gespräch. Noch ein paar weitere unkalkulierbare Themensprünge, und wir müssen den Migräneanfall auch gar nicht mehr vortäuschen, sondern erleiden wirklich einen. Aber unser Telefon lädt noch. Schade.

Kurzfristig in diese Überlegungen abgedriftet, müssen wir den Berater bitten, seine letzte Frage zu wiederholen. Ja, was wäre denn unsere Wunschrente? Das nehmen wir als willkommenes Stichwort. Wir hatten ja bereits erwähnt, dass wir nicht primär deswegen hier sind. Mit einer Einschätzung tun wir uns auch schwer: wer kann eine Inflationsprognose für die nächsten drei Jahrzehnte wagen, woher wissen wir, was wir in 30 Jahren für Kosten haben, usw. Wenn wir hingegen über unser WunschRENDITE sprechen könnten, da wäre ja die Sache mit der Ausschüttung...

Also, Inflation und Kostensteigerungen in Bezug auf die Rente könne man ja berechnen, bleibt unser Berater zur Abwechslung beim Thema. Leider beim falschen. Das ist zwar interessant, denn andere haben solche Berechnungen als schwierig bis unmöglich eingestuft. Aber eben trotzdem: Thema verfehlt.

Die Kurve gekriegt?

Während wir uns gerade ausmalen, wie wir unter das Gespräch wie einst unsere Grundschullehrerin einen roten Tierstempel setzen (im Gegensatz zu einem grünen für eine richtig gelöste Aufgabe) entgeht uns, dass unser Berater zwischenzeitlich die Kurve zum aktuellen Zinsumfeld bekommen hat. „Kurve" im Wortsinn, denn plötzlich sehen wir uns zum ersten Mal etwas so Anschaulichem wie dem Schaubild einer Zinsstrukturkurve gegenüber. Unser Berater, offensichtlich nicht ganz unempfänglich für unsere nachlassende Aufmerksamkeit, fragt vorsichtig an, ob uns diese komplexe Materie interessiere. Aber ja doch. Vielleicht bekommen wir dann eine Idee, was die Bank mit unserer Million erwirtschaften kann. Deswegen sind wir ja hier.

Bei Staatsanleihen spare man sich natürlich arm, und bei allen Anlagen mit Investment Grade-Einstufungen sei keine Rendite oder sogar Verlust zu erwarten, sinniert unser Berater. Das ist uns bekannt, was schlägt die Bank also bei unserer Risikoneigung als Alternative vor? Nun ja, auch bei Unternehmensanleihen mit niedrigerer Bonität seien ja nur 0,3% oder 0,5% drin. Also kurz und gut: ohne Risiko keine Rendite. Was war nochmal unser Ausschüttungsziel, fragt er?

Informationen aus dem Vorgespräch fehlen bei der Apo-Bank

1.500 Euro, aha. Das sei aber konservativ gerechnet, gibt unser Berater zu bedenken. Ganz recht, entgegnen wir, wir hatten das Projekt „Masterstudium" auch durchgerechnet, bevor uns unerwartet Vermögen zufiel und wir noch davon ausgingen, den Traum nur durch ein Stipendium oder einen Privatkredit verwirklichen zu können. Nur, weil sich das geändert hat, möchten wir jetzt auch nicht prassen – es ist zwar schön, keine Schulden machen zu müssen, aber in einer Weiterbildungsphase ohne Einkommen halten wir eine bescheidene Lebensweise durchaus für angemessen. Schließlich wollen wir unser Kapital ja nicht gedankenlos auf den Kopf hauen, sondern nutzen.

Ach ja, stimmt, da wäre ja noch die Immobilie – haben wir da schon klare Vorstellungen? Wir stellen uns eine Eigentumswohnung vor. Ganz Schwabe sehen wir die auch als wichtigen Teil unserer bereits mehrfach erwähnten Altersabsicherung. Unser Berater notiert sich auch das, und plötzlich fällt ihm ein nicht ganz unerheblicher Punkt ein: Ist unser Anlagebetrag eigentlich schon versteuert?

Wir bejahen die Frage, die am Telefon oder zu Gesprächsbeginn passender verortet gewesen wäre. Wie sieht es denn eigentlich mit unserer Familienplanung aus? lautet die nächste. Wir sind kurz konsterniert. Das dürfen ja noch nicht mal Personaler im Vorstellungsgespräch fragen. Gut, dass wir mit dem Thema kein Problem haben. Ja, wir würden uns in der Zukunft eine Familie wünschen, sind da aber abhängig von unserer privaten Situation für vieles offen, auch für ein Adoptiv- oder Pflegekind in ein paar Jahren. NACH Weiterbildung und Immobilienerwerb, um die es hier ja eigentlich gehen sollte.

Doch ein paar Zahlen

Er bedankt sich für unsere Offenheit und findet, unsere Haltung verdiene Respekt. Er habe selber auch Bekannte, die Kinder adoptiert hätten. Wir reden noch ein wenig über Familie, Beruf sowie deren Vereinbarkeit bzw. die Schwierigkeit derselben, bevor er zur Risikomentalität überleitet.

Wo würden wir uns denn zwischen ganz konservativ und ganz risikobereit einstufen? Auch diese Information aus dem Vorgespräch ist im Gespräch nicht präsent. Wir wiederholen unsere 20%-Schallgrenze. Das sei schon „eher risikobereit". Er zeigt uns ein Value at Risk-Schaubild, das er auch gut erklärt. Es zeigt 100 Jahre, höchstes Verlustrisiko 12,31% mit 95% Wahrscheinlichkeit, Worst Case (CVaR): 15,44%. Auch das ist interessant, im Vergleich haben andere diese Werte höher angesetzt.

Die Gewichtung des Portfolios folgt recht übergangslos: ca. 60% Anleihen, 40% Aktien. Wird das die Strategie für UNSER spezifisches Portfolio? wollen wir wissen. Die gebe es noch nicht, erklärt er, die werde er nach dem Gespräch mit internen Experten erarbeiten.

Nach dem bisher konstruktivsten Teil kommt noch eine Nachfrage zum Vermächtnis: Gibt es Bedingungen, oder ist das Geld frei verfügbar? Es gibt keine Bedingungen, aber der Erblasser interessierte sich für unser Forschungsprojekt und würde es mit Sicherheit begrüßen, es umgesetzt zu sehen. A apropos, die Ausschüttung... Unser Versuch, das Gespräch in diese Richtung zu lenken scheitert mal wieder. Haben wir noch andere Vermögenswerte? Keine Nennenswerten, ein paar Tausender "Notgroschen" auf einem Tagesgeldkonto, das war's. Und wäre eine höhere Ausschüttung als die genannten 1.500 interessant?

Die Apo-Bank kommt zur Sache – aber nur kurz

Ah, wir sind beim Thema! Hurra! Wenn ein höherer Ertrag möglich ist, freuen wir uns, aber wir möchten den zusätzlichen Betrag dann lieber ebenfalls anlegen, als ihn als Ausschüttung zu bekommen.

Ja, damit seien die Eckdaten beisammen, resümiert unser Berater. Es laufe auf eine Aktien/Anleihen-Mischanlage hinaus. ABER... wir wappnen uns innerlich für den nächsten Exkurs, nachdem wir gerade auf ein paar Details zur Anlagestrategie gehofft hatten. Unser Anlagehorizont sei eigentlich zu kurz, gibt er zu bedenken. Fünf Jahre sollten es schon sein, man könne ja gerade eine schwierige Marktphase erwischen. Die kann auch in fünf Jahren kommen, wenden wir vorsichtig ein. Sein Gegenargument: längere Verlust-Aufholzeit. Okay, das leuchtet ein.

Papierkrieg und Kopfschmerzen

Er bittet uns, gemeinsam mit ihm einen „Dokumentationsbogen Wertpapiergeschäfte" auszufüllen: Beruf, Beschäftigungsverhältnis, akademische Titel, Vorwissen, Jahreseinkommen im Durchschnitt nach Steuern, Kapitaleinkünfte aus Vermietung oder Verpachtung, Kredite, Bankguthaben auf Tagesgeldkonto. Dann wären da noch die Anlageziele: Altersvorsorge? Allgemeine Vermögensbildung? Überproportionale Teilnahme an Kursänderungen? Wir einigen uns auf allgemeine Vermögensbildung.

In Sachen Anlagehorizont folgen wir seiner Argumentation und lassen uns auf drei bis fünf Jahre ein. In Sachen Risikoeinstufung ordnen wir uns auf einer Skala von 1 (extrem Sicherheitsorientiert) bis 7 (extrem risikobereit) bei 3 bis 4 ein. Bei der Verlusttragfähigkeit gibt es drei Optionen: a) keine oder geringe bzw. Kapitalschutz und Rückzahlung zum Nennwert. Dann, erklärt er, müsse man die Beratung abbrechen. Möglichkeit b): Der Anleger kann Verluste tragen bis zum vollständigen Verlust. Hm, den möchten wir nicht riskieren. Das sei aber notwendig um eine Strategie erarbeiten zu können, wenn a) angekreuzt werde, entfalle die Anlageberatung, erfahren wir und überlegen kurz, ob hier überhaupt trennscharf zwischen „Beratung" und „Verwaltung" unterschieden wird? Okay, sagen wir zögernd und mit hörbarem Bauchgrummeln, dann aber bitte mit Vermerk 20% und NICHT Totalverlust. Das überhört er. Möglichkeit c) empfinden wir als noch gruseliger und lautet: „kann Verluste auch über eingesetztes Kapital tragen".

Welche Vorkenntnisse haben Sie, will die Apo-Bank wissen

Als nächstes werden die Vorkenntnisse abgefragt. Aktien: klar, Anleihen: auch, ja, ETF „sagen uns auch irgendwie etwas". Geldmarktfonds kennen wir nicht, er erläutert sie uns als „festverzinsliche Wertpapiere mit kurzer Laufzeit". Renten- Misch- und Immobilienfonds sind uns ein Begriff. Unbekannte Termini wie Discount- und Expresszertifikat, Bonuszertifikat, Outperformance-Zertifikat, Sprint-Zertifikat erklärt unser Berater durchaus laienverständlich. Was sind strukturierte OGAWs? möchten wir mit allmählich leicht brummendem Schädel wissen. Ah, da ist sie, die Finanzprodukte-Migräne! Eine neue Diagnose, die einige der Stammkunden der Bank vielleicht interessieren würde? Er muss selber nachschlagen: Organismen für gemeinsame Anlage in Wertpapiere. Aha. Da stehen wir, wir armer Tor, und sind so klug ...

Der Rest – Optionsscheine, Knock-Out-Produkte, CFD – sei für uns irrelevant, weil zu risikobehaftet. Aufatmen unsererseits.

Die menschliche Seite

Wir erhalten die Infobroschüre zur Wertpapieranlage. Da sind alle Begriffe erklärt, wir können aber auch gern jederzeit anrufen. Das Aushändigen dieses Glossars sei gesetzlich vorgeschrieben. Im Übrigen müsse der Kunde bei Zustandekommen des Mandats eine schriftliche Einwilligung zur außerbörslichen Auftragsausführung erteilen.

Am Ende entschuldigt unser Berater für die vielen Nachfragen und dafür, dass er einiges vergessen habe. Er habe wenig geschlafen und nennt uns dafür auch im Vertrauen einen recht schwerwiegenden privaten Grund, der aus menschlicher Sicht sehr nachvollziehbar ist.

Die bessere Entscheidung wäre hier aber sicher gewesen, das Gespräch im Vorfeld zu verschieben – die Begründung hätte jeder normale Mensch sofort akzeptiert. Wir revidieren unsere zwischenzeitliche Genervtheit zwar um ein ganzes Stück, sind aber auch verunsichert, wie wir vor diesem Hintergrund fair beurteilen sollen. Beim schriftlichen Abitur muss man letztlich auch VOR Testbeginn zu Protokoll geben, dass man sich körperlich oder seelisch der Prüfungssituation nicht gewachsen fühlt – und bekommt dann ganz unkompliziert einen Nachholtermin. Sobald das erste Wort geschrieben ist, gilt die Prüfung aber als angetreten und schlimmstenfalls ohne Berücksichtigung solcher schwerwiegender Faktoren als nicht bestanden – so ist es auch hier.

Gesprächsende: Ein Kunde mit vielen offenen Fragen

Haben wir noch Fragen? Die Renditeerwartung vor und nach Steuern würde uns interessieren, ebenso die Kosten der Vermögensverwaltung. Das stehe alles im Anlagevorschlag, Zahlen – auch nur näherungsweise – nehmen wir also nicht mit. Der Anlagevorschlag soll in einem Zweitgespräch präsentiert werden. Wir bitten um Vorabzusendung per Mail, im Besonderen eine Information zu den Gebühren, sei es auch als Spanne von-bis. Die hätten wir dann doch zu gern gewusst.

Apo-Bank für „renommiertes Kennziffernsystem" asugezeichnet

Das Haus sei übrigens ausgezeichnet worden, sagt unser Berater, abermals ohne die Gebührenfrage aufzugreifen, und verwende „ein renommiertes Risikokennziffernsystem". Wir fragen aus Neugierde nach der Institutsgeschichte und erfahren die Meilensteine, die wir im Vorfeld nachgelesen haben. Kurz vor der Verabschiedung fällt unserem Berater noch eine Nachfrage zur Berufsunfähigkeitsversicherung ein: Sind wir da denn ausreichend abgesichert?

Unsere lapidare Antwort: Nö, aber eine höhere konnten wir uns zum Zeitpunkt des Abschlusses nicht leisten. Das Thema Krankheits- und Altersabsicherung scheint die Bank großzuschreiben, was sich vielleicht aus ihrer Spezialisierung auf Angehörige der Heilberufe logisch ergibt. Ach ja, und nochmal zur Immobilie: man habe auch Makler, eventuell seien Immobilienfonds ja auch eine Option, die hätten aber nur 2,5% Bruttorendite...

Das wirkt nun doch alles sehr wie „laut gedacht". Ob man übrigens eine Summe für eine eventuelle Adoption einplanen solle, auch wenn diese Überlegung noch nicht konkretisiert sei? Gedanklich in einem wilden Strudel aus Alters- und Berufsunfähigkeits-Vorsorge, Immobilienkauf und Kinderplanung sind wir gerade doch etwas überfordert.

Wann können wir denn mit dem Anlagevorschlag rechnen, wo wir doch so gerne ein paar Zahlen hätten, fragen wir unter der Tür, nachdem wir unser Telefon samt Ladekabel eingesammelt haben. Die Antwort: Bitte geben Sie uns zwei bis drei Wochen Zeit.

Die Betreuung nach dem Gespräch

Es gibt so gut wie keine Nachbetreuung, kein Gesprächsprotokoll, nichts. Der Berater holt, nachdem er meint unsere Anlagebedürfnisse zu kennen, einen Anlagevorschlag für ein ausgewogenes Musterportfolio aus der Tasche – übrigens eine Ausarbeitung von M.M. Warburg & CO. Er teilt uns mit, dieses Depot würde für uns passen.

Spätestens hier verdichtet sich der Eindruck, dass wir eindeutig im falschen Film sind, weil uns nicht mehr klar ist, ob wir uns bei der Apo-Bank oder in einer Außenstelle von Warburg befinden. Außerdem überrascht uns an dem Musterportfolio, dass es einen Vermögenswert von 8,1 Millionen Euro darstellt. Der Berater meint, die einzelnen Assetklassen könne man so für unsere gewünschte Anlagesumme von 1,05 Millionen Euro übernehmen. Aha. So tickt man hier. Das ist Retail-, aber kein Private Banking, dessen »Markenkern« eben Individualität ist.

Apo-Bank erkundigt sich nach dem Anlagevorschlag

Wir hören erst 14 Tage nach dem Termin wieder von der Bank. Neben dem Beratungsprotokoll werden uns in dieser Mail noch acht (!) weiter Dokumente inklusive MiFID-Fragebogen zugeschickt. Im Anschreiben bedankt sich unser Berater für das persönliche Gespräch, die Informationen seien in der beigefügten Angebotspräsentation analysiert und ausgewertet. Der Vorschlag stelle lediglich eine Diskussionsgrundlage für ein weiteres Gespräch dar.

Man komme hiermit gern unserem Wunsch nach, den Anlagevorschlag zunächst per E-Mail zuzuschicken. Wichtig sei, dass das beigefügte Beratungsprotokoll bezüglich der Anlage in offenen Immobilienfonds als persönliches Gespräch gekennzeichnet sei. Leider sei es technisch nicht möglich, dieses als schriftliches Angebot zu vermerken. Weiterhin sei bezüglich des MiFID-Fragebogens anzumerken, dass die Erfahrungen und Kenntnisse mit „bis zu 3 Jahren" deshalb angekreuzt wurden, da die Themen besprochen wurden und wir die Basisinformationen ausgehändigt bekamen.

Jede Anlage trägt ein Risiko in sich

Weiterhin sei zu beachten, dass bei der Angabe der bisher getätigten Transaktionen deshalb „bis 2" angegeben wurde, da dies auch 0 Transaktionen beinhalte. Gleich verhalte es sich auch mit dem angegebenen Volumen „bis 5 TEUR". Zur finanziellen Verlusttragfähigkeit im MiFID-Fragebogen (Seite 3) sei festzuhalten, dass grundsätzlich jede Form der Anlage einem Risiko unterworfen ist.

Auch festverzinste Wertpapieranlagen könnten rein theoretisch vollständig ausfallen, sofern der Emittent insolvent gehe. Daher könne man nur mit Wahrscheinlichkeiten argumentieren und Empfehlungen aussprechen. Diese werde dann in der Präsentation transparent. Die Bank sei gesetzlich verpflichtet, diverse Unterlagen auszuhändigen, etwa Verkaufsprospekte sowie Jahresberichte der beiden Immobilienfonds). Das erhöhe die Anzahl der beigefügten Anhänge, lasse sich aber aufgrund gesetzlicher Vorschriften nicht anders darstellen. Aufgrund des anzulegenden Volumens bekommen wir Sonderkonditionen, erfahren wir mit Hinweis auf die entsprechende Seite. Hier scheint man sehr bemüht zu sein, rechtlichen Vorgaben Genüge zu tun. Grundsätzlich nicht schlecht, aber wir sind schon wieder ein wenig erschlagen ob der Informationsfülle.

Der Anlagevorschlag aus der Sicht des Kunden

An dieser Stelle überrascht uns die Bank positiv, denn die „Angebotspräsentation" genannte PDF ist aus unserer Laiensicht gut strukturiert. Zusammen mit dem Vorschlag bekommen wir auch ein Gesprächsprotokoll, und In einer nachfolgenden Mail weist der Berater noch einmal auf die Risiken hin.

Das war es dann allerdings auf der Haben-Seite. Unter anderem wird uns nicht auf den ersten Blick klar, wieso der Gesamtanlagebetrag mit 650.000 Euro angegeben ist und begreifen erst spät, dass die Idee unseres Beraters wohl darauf hinausläuft, die Beträge für Immobilienkauf und Master-Studium (das ist zumindest konkretisiert, auch mit Hinweis auf das GBP-Währungsrisiko, bei der restlichen Differenz zur anzulegenden Million sind wir nicht ganz sicher) aus der Gesamtanlagesumme vorab herauszunehmen, um diese dann länger anzulegen als zwei Jahre.

50% Aktien im Anlagevorschlag der Apo-Bank

Dem Anlagevorschlag entnehmen wir ein Aktien-/Anleihen-Verhältnis von 50/50. Bei den Direktinvestments in Aktien sehen wir Titel, die durch unsere persönlichen Nachhaltigkeits-Raster fallen würden, die allerdings gar nicht zur Sprache kamen (Beispiel BASF). ETF sind ebenfalls einige dabei, darunter auf den Dow Jones und den Euro Stoxx. Ebenso aktiv gemanagte Aktienfonds. Auch bei den Anleihen würden wir einige aus ethischen und Nachhaltigkeitsgründen ausschließen (etwa Thyssen Krupp). Aber wie gesagt, das Thema hatten wir im Gespräch gar nicht.

Die Gebühren sind mit 1,48% inklusive MwSt. ausgewiesen. Das ist zumindest über dem Marktdurchschnitt. Danach schließen sich noch Infos zu Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit, Nachlass, usw. an.


HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.


 

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WISSENSWERTES

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank ist eine Genossenschaftsbank im Besitz ihrer 111.000. Im Bereich Private Banking, das Kunden ab einem Vermögen von EUR 500.000 nutzen können, bietet sie ein überschaubares Dienstleistungsangebot an: (ganzheitliche) Vermögensberatung, Anlageberatung, Stiftungsservices und Immobilienberatung. Auch wenn sie sich inzwischen längst für Angehörige aller Berufsgruppen geöffnet hat, sieht sie ihr Alleinstellungsmerkmal immer noch in ihrer Spezialisierung: „Wir sind die Bank der Heilberufe und kennen die Bedürfnisse unserer Kunden genau." Die Bank verfügt über eine Vermögensschadenhaftpflicht und ist bei den Einstiegsgrenzen großzügig, wenn sie Potenzial sieht.

Per 31.03.2018 betrug die Gesamtsumme der verwalteten Kundenvermögen (AuM) 3.309 Mio. EUR. Die Bank versteht sich als nationaler Anbieter und betreibt 58 Filialen. Eigenresearch betreibt sie im Bereich Aktien für die Regionen Deutschland, Euroland, Japan, USA, Asien Pazifik (ex Jap.), Lateinamerika, Osteuropa und im Bereich Anleihen/Renten für EU- und US-Staatsanleihen, Euro-Unternehmensanleihen, Euro-High Yield, US-High Yield und Emerging Markets sowie für Immobilien, Rohstoffe, Währungen. Zudem nutzt sie das Research von Bloomberg, Moody's, S&P, BayernLB, BBVA, Commerzbank, Crédit Agricole, Goldman Sachs, JP Morgan, LBBW, NordLB, UniCredit, UBS, Deutsche Bank, Barclays, SocGen, DZ Bank, Consensus Economics.

Adresse der Bankniederlassung / Webseite

Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG,
Alexanderstr. 5, 70184 Stuttgart
Deutschland
https://www.apobank.de/ 

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2019

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank nimmt noch nicht am Performance-Projekt der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz teil.

TRUSTED WEALTH MANAGER

Die Bank gibt keine Auskunft über Rechtsstreitigkeiten mit Private Banking Kunden innerhalb der letzten drei Jahre. Ebenso füllt sie nicht unseren Transparenzfragebogen aus. Unsere Kriterien für einen vertrauenswürdigen Vermögensverwalter sind nicht erfüllt.  


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Fazit

Kein einfaches Beratungsgespräch für den Kunden, der ohne Navigation mit einer großen Bandbreite von Themen konfrontiert wird. Was hier am meisten fehlt, sind Vorbereitung und Struktur. Eckdaten werden im Vorgespräch nur unvollständig erfasst, und auch die, die abgefragt wurden, sind in der Beratung nicht präsent. Die Unterhaltung selbst mäandert ohne klare Leitlinie zwischen den Punkten hin und her und lässt einen roten Faden vollständig vermissen. Während Themengebiete, die uns zumindest aktuell gar nicht wichtig sind – Altersvorsorge! – viel Raum einnehmen kommen wir mit anderen, auf die wir Wert legen (Nachhaltigkeit) gar nicht erst zum Zug.

Der Termin belastet uns auch mit für ein Erstgespräch sehr viel Papierkrieg (Ausfüllen von Fragebogen usw.) der angeblich genau so vorgeschrieben ist, uns aber so zum ersten Mal unterkommt. Am Ende steht dann ein Anlagevorschlag, aus dem wir nicht schlau werden, weil wir uns zentrale Informationen wie etwa die Änderung der Anlagesumme mühsam selbst zusammenreimen müssen. Möglicherweise ist die Bank auf anderem Gebiet ein guter Partner für Angehörige der Heilberufe. Unser Fazit in Sachen Vermögensverwaltung kann nur lauten: So geht Private Banking nicht.

Ihre Gebührenstruktur teilt die Bank nicht mit, diese sei jeweils Gegenstand einer individuellen Regelung.


HINWEIS: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2019".

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Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
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