Aixtron: Übernahme vor dem Scheitern
Die Aixtron-Übernahme steht vor dem Scheitern. Wie sich Anleger jetzt verhalten sollten.
ISIN: DE 000 A0W MPJ 6 bzw. DE 000 A2B PYT 0 (zum Verkauf eingereichte Aktien) | Briefkurs: 4,03 EUR | Stand: 24.11., 12 Uhr
Das politische Gezerre um Aixtron geht in die letzte Runde. Die US-Behörde „Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS)“ hat wegen nationaler US-Sicherheitsbedenken keine Freigabe für den Aixtron-Verkauf gegeben. Nun muss der scheidende US-Präsident Barack Obama bis zum 3. Dezember eine Entscheidung treffen und eine Empfehlung geben. Untersagen kann er den Verkauf zwar nicht. Allgemein wird aber erwartet, dass sich das politische Berlin an die Empfehlung aus Washington halten wird. Damit wäre der Aixtron-Verkauf wie prognostiziert vom Tisch. Die Aktie notiert darum wieder so tief wie vor der ersten Übernahmespekulationen Ende Mai. Allerdings liegt der Kurs noch über dem Jahrestief von Februar (knapp unter 3 Euro). Was können Privatanleger nun tun? Wer seine Aktien zum Verkauf eingereicht hat, hat diese mit der ISIN: DE 000 A2B PYT 0 im Depot. Diese Papiere sollten Sie halten. Im besten Fall verkaufen Sie zu 6 Euro. Scheitert die Übernahme, bekommen Sie die Aktie zurück. Wer Mut zum Risiko hat, kann Aixtron auch nachkaufen. Dazu wird die ISIN der zum Verkauf eingereichten Aktien genutzt. Sie bietet eine Verkaufsgarantie zu 6 Euro, wenn der Deal stattfindet. Spekulative Anleger können beim Scheitern der Übernahme und einem kräftigen Kursrutsch auch beherzt zugreifen. Bleibt Aixtron bestehen, wird es sich kräftig umstrukturieren und wieder zurück in die Spur finden. Oder es wird einen neuen Übernahmeanlauf geben. Denn der Markt strotzt vor Überkapazitäten. Dass Aixtron am Turnaround arbeitet, zeigen die Zahlen. Umsatz und Gewinn sind nach neun Monaten 2016 weiter rückläufig. Auftragsbestand und Auftragseingang entwickeln sich aber positiv (plus 44%, plus 21% ggü. Vj.). Die Kosten sanken im Jahresvergleich auf 79,7 Mio. Euro (75% vom Umsatz). Im Vorjahreszeitraum lagen sie bei 105,1 Mio. Euro (78% vom Umsatz). Ergo: Die Bruttomarge klettert von 22 auf 25%.Empfehlung: Für Verkäufe ist es zu spät. Bei Kursen um 4 Euro spekulativ die ISIN der angedienten Papiere kaufen.