Bristow Group: Fliegt auf Bohrinseln
Bristow, Anbieter von Hubschrauber-Diensten für die Offshohre-Energiewirtschaft, hat das Schlimmste hinter sich. Diversifikation und Kostensenkungen machen sich bezahlt.
ISIN: US 110 394 103 5 | Kurs: 13,94 USD | Stand: 9.3., 12 Uhr | Kurschance: 73% | Verlustrisiko: 30% | Stiftungsgeeignet
Die Bristow Group ist vielen Anlegern nicht bekannt – zu Unrecht. Denn sämtliche Öl-Multis weltweit zählen zu den Kunden des US-Konzerns. Bristow ist der führende Anbieter von Hubschrauberdiensten für die weltweite Offshore-Energiewirtschaft. Das Unternehmen versorgt mit seiner großen Helikopter-Flotte schnell und effizient weit im Meer liegende Ölplattformen. Bristow ist in allen wichtigen Ölförderregionen der Welt aktiv – darunter in Alaska, Australien, Brasilien, Russland, Nigeria, im Golf von Mexiko und in der Nordsee. Die Krise auf dem Ölmarkt hat dem Transport-Dienstleister mächtig zugesetzt. Parallel mit dem Fall des Ölpreises rauschte der Aktienkurs der Bristow Group seit Mitte 2014 in den Keller. Mittlerweile notiert der Aktienkurs deutlich unter Buchwert (Kurs-Buchwert-Verhältnis 0,44). Per Ende Dezember 2016 lag der Vermögenswert je Aktie (FMV – fair market value) bei rund 45 US-Dollar. Diesen erhält man, wenn man sämtliche Vermögenswerte addiert und die jeweiligen Unternehmensschulden abzieht. Bristow hat allein einen Helikopter- und Flugzeugbestand im Wert von rund 2 Mrd. US-Dollar – allerdings auch rund 990 Mio. US-Dollar Schulden. Im dritten Quartal 2016 fiel der Umsatz um knapp 18% von 395 Mio. USD auf 324 Mio. USD. Der Verlust je Aktie lag allerdings mit -0,29 USD deutlich unter den Schätzungen der Analysten (Konsens -0,48 USD). Dies zeigt, dass der Konzern auf einem guten Weg ist, wieder in die Gewinnzone zurückzufliegen. Verbesserungen in der Effizienz (Kosteneinsparungen) und steigende Aktivitäten (z. B. Ausbilder für Piloten und im Rettungsflug-Business) machen das Unternehmen unabhängiger von der Ölindustrie und zahlen sich langsam aus. Nach dem Aktien-Absturz im Herbst auf 10 USD dürfte das Schlimmste für Bristow vorbei sein. Das Geschäft mit der Ölindustrie zieht wieder an. Die hohe Schuldenlast bleibt aber ein Risiko. Langfrist-Anleger kaufen eine kleine Position. Der aktuelle Discount von 70% auf den Buchwert ist eine große Chance.Empfehlung: erste kleine Positionen aufbauen
Kursziel: 25 USD; StoppLoss: unter 10 USD