Heidelberger Druckmaschinen: Turnaround geschafft

ISIN: DE 000 731 400 7 | Kurs: 2,36 Euro | Stand: 7.7., 12 Uhr | Kurschance: 42% |  Verlustrisiko: 18%

Der Trend zum digitalen Lesen brachte Druckmaschinen-Hersteller in Bedrängnis und hat eine Neuaufstellung erzwungen. Heidelberger Druck ist das gelungen, genau wie Koenig & Bauer. Inzwischen hat sich der Kurs von K&B mehr als verdoppelt. Bei Heidelberger Druckmaschinen ist der Turnaround noch nicht im Börsenkurs verarbeitet. Die Aktie hat noch deutliches Nachholpotenzial. Denn die unternehmerischen Hausaufgaben wurden gemacht. Als nach der Finanzkrise die Neubestellungen ausblieben, schlitterte das Unternehmen nur knapp an einer Insolvenz vorbei. Der Konzern verordnete sich eine heftige Schlankheitskur und richtete das Geschäft neu aus. Von rund 20.000 Mitarbeitern sind heute nur noch rund 11.000 im Unternehmen. Zudem setzten die Heidelberger nun auf Wachstumsmärkte wie den Verpackungsdruck. Der weltweite Verpackungsmarkt wächst durch den steigenden Wohlstand, strengere Hygienevorschriften und den zunehmenden Internet-Handel mit durchschnittlich 4% pro Jahr. Schon im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 31.3.) gelang dem Unternehmen die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Bei einem Umsatz von 2,5 Mrd. Euro blieb unter dem Strich ein Nettogewinn von 28,1 Mio. Euro. Im Vorjahr stand an dieser Stelle noch ein Verlust in Höhe von 72,4 Mio. Euro in den Büchern. Für die nächsten Jahre rechnet der Konzern mit einem Umsatzwachstum von 2 bis 4% p. a. Der wirtschaftliche Turnaround ist nach dem kräftigen Sparkurs geschafft. Analysten rechnen für 2017 mit einem Gewinn je Aktie von 0,27 Euro. Mit einem KGV von rund 9 (für 2017) wäre die Aktie ein Schnäppchen. Daher dürften mittelfristig deutlich höhere Notierungen folgen. Anleger mit einem gewissen Zeithorizont sammeln zu aktuellen Kursen erste Stücke ein und nutzen mögliche Rücksetzer Richtung 2,10 Euro für Nachkäufe.

Empfehlung: kaufen

Kursziel: 3,30 Euro; StoppLoss: unter 1,90 Euro