Vossloh AG – Hoher Auftragsbestand
Der Bahn-Infrastruktur und Technik-Konzern Vossloh AG profitiert vom Trend zur Schiene.
ISIN: DE 0007667107: Kurs: 71,60 Euro Der Bahn-Infrastruktur und Technik-Konzern Vossloh AG profitiert vom Trend zur Schiene. Durch die Globalisierung müssen heute immer mehr Güter über weite Strecken befördert werden. Der Transport über die Schiene ist umweltfreundlicher und meist kostengünstiger als über die Straße. Vossloh ist Spezialist für Schienen und Weichensysteme. Das im Kleinwerteindex SDAX notierte Unternehmen ist international gut aufgestellt und mit mehr als 100 Gesellschaften in 30 Ländern tätig. Neben Europa sind China und Nordamerika die wichtigsten Absatzmärkte für Vossloh. Im vergangenen Jahr trat der Bahntechnik-Konzern vor allem beim Gewinn kräftig auf die Bremse. Aufgrund von Sonderbelastungen aus einem Rechtsstreit um Schadenersatzforderungen und wegen Verzögerungen bei Projekten mit Loks und Bahnen fiel das Betriebsergebnis (EBIT) um knapp 44% auf 54,2 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente Vossloh gerade einmal 15 Mio. Euro. Im Jahr zuvor lag der Konzernüberschuss bei 59,2 Mio. Euro. Den Einbruch beim Gewinn bekommen auch die Anteilseigner zu spüren. Die Dividende für 2013 sinkt von 2,00 Euro auf 0,50 Euro je Aktie. Jetzt bessert sich die Lage wieder. Die Umsätze des Konzerns kletterten im letzten Jahr um 6% auf 1,3 Mrd. Euro. Und auch die Auftragseingänge zeigen Licht am Ende des Tunnels. Sie stiegen um solide 16% auf 1,5 Mrd. Euro. Zudem baut Vossloh große Teile seiner Schulden ab. Möglich wurde dies durch den Verkauf eigener Aktien. Vossloh hatte knapp 10% des Aktienkapitals über lange Zeit selbst gehalten, um den Einfluss von Knorr-Bremse Eigentümer Heinz Hermann Thiele abzuwehren. Doch Thiele ging aus dem Machtkampf mit den Vossloh-Gründern als Sieger hervor und hält inzwischen mehr als 25% des Aktienkapitals. Die eigenen Aktien wurden von Vossloh also nicht mehr benötigt und Ende März an institutionelle Investoren verkauft. 91 Mio. Euro spülte der Aktienverkauf in die Kassen des Konzerns. Großaktionär und AR-Chef Thiele nimmt gehörigen Einfluss auf die Besetzung von Leitungs- und Aufsichtsorganen. So wurde unter seinem Druck bereits der Vorstand des Bahntechnik-Konzerns ausgetauscht. Seit Anfang April leitet der frühere Siemens-Manager Hans Schabert die Geschäfte des Konzerns. Er gilt als Eisenbahn-Experte und soll Vossloh wieder in die Spur bringen. Seit sieben Monaten läuft der Kurs der Vossloh-Aktien seitwärts zwischen 67 und 75 Euro. Analysten rechnen für 2014 mit einem wieder steigenden Gewinn pro Aktie auf 3,76 Euro. Damit liegt das KGV bei knapp 19. Aus fundamentaler Sicht ist Vossloh damit ordentlich bewertet. Gut 57% der Aktien befinden sich im Streubesitz. Neben Großaktionär Thiele halten institutionelle Investoren wie der Norwegische Staatsfonds (3,12%) oder ETHENEA Independent Investment S.A. (5,11%) maßgebliche Anteile am Unternehmen. Der hohe Auftragsbestand bildet eine solide Basis für künftiges Konzernwachstum. Außerdem sollte sich der Einfluss von Großaktionär Thiele langfristig positiv auf den Geschäftsverlauf und damit auf die Kursentwicklung auswirken. Die Seitwärtsphase ist jedoch noch nicht überwunden. Geduldige Anleger platzieren daher ihre Kauforders im unteren Bereich dieser Seitwärtsrange um 68 Euro.
Empfehlung: beobachten (Limitkäufe im Bereich von 68 Euro legen)
Stopp-Loss: 61,61 Euro