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Schwäbische Bank|M.M.Warburg & CO im Qualitätstest Stiftungsberatung 2017

Schwäbische Bank in der Stiftungsberatung: Hin und wieder einen Ton ausgelassen

Nicht qualifiziert: Schwäbische Bank AG
Die Schwäbische Bank in Stuttgart greift als Niederlassung anstelle des Stammhauses M.M. Warburg & CO für die Stiftung in die Tasten und entwickelt ein Angebot. Doch hier und da lässt sie einen Ton aus.

Schwäbische Bank AG
Königstraße 28 70173 Stuttgart
www.schwaebische-bank.de

Von Hamburg nach Schwaben: Die Stiftung bittet sowohl das Bankhaus M.M. Warburg & CO am Hauptsitz in Hamburg als auch die Zweigniederlassung in Berlin, das Bankhaus Löbbecke, um ein Angebot. Dass beides zusammengehört, muss man erst mal wissen: Warburg unterhält ein weitverzweigtes Bankenimperium in Deutschland, dessen Strukturen für Außenstehende kaum durchschaubar sind.
Und so schreibt Warburg an die Stiftung zurück, man würde sich sehr freuen, die Thussi Drexler Stiftung als Kunden der Schwäbischen Bank gewinnen zu können. Warum nicht? Schließlich wirbt die Schwäbische Bank mit dem Slogan: „Eine gute Adresse für Ihr Geld“. Und für Institutionelle Kunden bietet die 1933 gegründete Bank „dauerhaften Vermögenserhalt mit sinnvollen Stiftungen“ an.
Unabhängig, individuell, persönlich und diskret, das ist die Schwäbische Bank. Unsere Kompaktheit gereicht uns zum Vorteil. „Eine gute Adresse für Ihr Geld.“ Das traditionell und regional ausgerichtete Institut mit Sitz im Königsbau, im Herzen von Stuttgart, bietet ihren Kunden seit Jahrzehnten in allen Finanzdienstleistungsbereichen eine individuelle und persönliche Beratung und Betreuung an.

Das Angebot

Die Präsentation, genannt „Privatdialog“, beinhaltet Informationen zu M.M. Warburg & CO sowie zur Zweigniederlassung in Stuttgart, der Schwäbischen Bank (Kapitel 1) und zur Anlagepolitik (Kapitel 2), die sehr ausführlich dargestellt wird.
In Kapitel 3, das auf Seite 36 beginnt, hat die Bank die für die Verwaltung des Vermögens der Thussi Drexler Stiftung relevanten Vorgaben (Stiftungsgesetz, Satzung, Anschreiben) zusammengefasst. „Da uns wenige konkrete Vorgaben für die Anlage des Vermögens vorliegen, haben wir unserem (vorläufigen) Angebot (Kapitel 4) eine Anlagestrategie zugrunde gelegt, wie sie viele Stiftungen nutzen“, heißt es weiter. Nun, für andere Häuser waren die Angaben konkret genug, um auch ein konkretes Angebot liefern zu können. Zudem hat so mancher die Möglichkeit zur schriftlichen Nachfrage genutzt. Und so äußert die Schwäbische denn auch selbst eine Rückfrage zur Anlage- und Risikostrategie. Konkret geht es darin um die Vorgabe ca. 15% liquide zu halten, damit die Stiftung ausreichend flexibel ist. Die schwäbische möchte wissen, ob diese 15% - also 450.000 Euro - als Kassenbestand gehalten werden sollen. Diese Frage sei angesichts aktuell negativer Zinsen an den Geldmärkten Europas wesentlich für die Überlegungen der Bank.
Die Investments vorgestellt
In Kapitel 4 folgen Informationen, in welchen Wertpapieren die Schwäbische derzeit das Vermögen der Stiftung allokieren würde. In Kapitel 5 schließlich finden sich das Konditionsangebot inklusive einer Zusammenfassung des Angebots. Ergänzend erhält die Stiftung den Mustervertrag für die Vermögensverwaltung bei der Schwäbischen Bank/Warburg sowie ein Beispielreporting für das Stiftungsportfolio der Vermögensverwaltung.
Das Kapital der Stiftung wollen die Schwaben strategisch so anlegen: 15,00% Aktien Europa, 5% Aktien USA, 10% Aktienanleihen, 15% Pfandbriefe Investmentgrade, 20% Staatsanleihen Investmentgrade, 30% Unternehmensanleihen Investmentgrade, 2,5% hochverzinsliche Staatsanleihen (H.Y.), 2,5% hochverzinsliche Unternehmensanleihen H.Y. Danach werden die Aktienanleihen erläutert. 8% Kupon ließen sich derzeit erreichen. Langfristig erwartet die Bank 6% Ertrag.

Wünsche der Stiftung kaum erfüllbar


In der Zusammenfassung heißt es: „Umsetzung einer Anlagestrategie für die Stiftung, die das folgendes Universum abbildet:“Aktien/Aktienfonds 10%-30%, Anleihen 60%-90%, Aktienanleihen 0%-15%, Liquidität 0% - 10%. Erwartungswerte für die Anlagestrategie Rendite 2,5% p.a. (vor Kosten), Ertrag (ausschüttungsfähig) 1,8% p.a., Risiko 6,3% Volatilität bzw. - 16,7% Maximum Draw Down.
„Ihr Wunsch nach ausschüttungsfähigen Erträgen in Höhe von 50 bis 100 TEUR ist im Niedrigzinsumfeld kaum erfüllbar“, erläutert die Schwäbische weiter. „Wir rechnen mit einer Cash-Flow-Quote von langfristig durchschnittlich 1,8% p.a., dies entspricht ca. 46 TEUR p.a.“
Als Honorar nennt die Bank 0,70% (Pauschalgebühr inklusive Transaktionskosten) p.a. zzgl. 19% USt. Am Ende ist es sehr viel Papier, verständlich aufgemacht, aber doch sehr allgemein mit wenigen konkreten Ableitungen für die konkreten Wünsche der Stiftung. Für die Einladung zum Beauty Contest reicht das nicht; es fehlen u. a. ausreichende Daten zu den Ausschüttungen und Rücklagenbildungen.

Hinweis: Die Schwäbische Bank AG nimmt nicht am Performance-Projekt III (Stiftung) von Dr. Jörg Richter und Verlag FUCHSBRIEFE teil.

Allgemeine Information


Die Schwäbische Bank gehört zur Hamburger Bankengruppe M.M. Warburg &CO. und vertritt die Norddeutschen am Standort Stuttgart. Das kommt dem in Deutschland doch recht ausgeprägten regionalen Charakter der Kundschaft entgegen.


Die Präsentation ist dann auch wesentlich die des Stammhauses. Als Referenzen werden somit die BürgerStiftung Hamburg, die Hamburgische Kulturstiftung, die Patriotische Gesellschaft von 1765, die Stiftung Elbphilharmonie und die Stiftung zur Förderung des Thalia Theater Hamburg angegeben. Warburg selbst ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin und im Deutsches Stiftungszentrum, Essen.
Abgeleitete Stiftungskompetenz


Auch die hauseigene Stiftungskompetenz leitet man aus den Erfahrungen des Hamburger Stammhauses ab.
Als Serviceangebot für Stifter erläutert die Schwäbische „gerne die Grundzüge des Stiftungswesens und die denkbaren Konstruktionen“, berät bei der Auswahl des Stiftungszwecks und entwickelt die zu zum Stifter passende Stiftung. Dabei bindet die Bank „von Anfang an Ihre eigenen Berater oder spezialisierten rechtlichen sowie steuerlichen Experten ein.“ Auf Wunsch koordiniere man die fachlichen Gespräche, die in die Abstimmung der Stiftungssatzung mit der Stiftungsaufsicht und dem Finanzamt münden.


Nach der Gründung hilft die Schwäbische dabei, die Stiftungsarbeit in Gang zu setzen, um die von gesetzten Ziele der Stiftung zügig zu verwirklichen. Dabei stehen Planungssicherheit, Vermögenserhalt und regelmäßige Ausschüttungen im Zentrum ihrer Arbeit.

FAZIT:
Anlagevorschlag und Risikobetrachtungen sind in Ordnung. Es fehlt jedoch die Herleitung der verwendbaren Erträge, Rendite und Rücklagen. Das ist zu wenig. Die Schwäbische Bank erfüllt damit kaum die formalen Anforderungen der Ausschreibung. Für eine Bewertung gerade noch genug, für die Qualifikation zur Endauswahl allerdings nicht.

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