Aluminium-Preis baut "Startrampe" auf
Es gibt neue Sanktions-Spekulationen, die den Aluminium-Preis anheben. Am Markt wird gemunkelt, dass ein neues Sanktionspaket der USA gegen Russland als Reaktion auf den Tod des Kreml-Kritikers Nawalny auch die Metalle Aluminium und Nickel betreffen könnte. Die Notierungen der beiden schwächelnden Industriemetalle sind daraufhin in der vergangenen Woche nach oben gezogen.
Für Aluminium könnten die neuen Sanktionen erheblich sein. Zwar werden russische Aluminiumimporte in den USA bereits seit März 2023 mit einem abschreckenden Strafzoll von 200% belegt. Sollten jedoch Sekundärsanktionen verhängt werden, dürften diese auch Unternehmen außerhalb der USA treffen. Für diese würde es dann schwieriger, ihre Aluminiumgeschäfte in US-Dollar abzuwickeln. Sie müssten dann unter Umständen sogar ganz um ihre Geschäfte in den Vereinigten Staaten fürchten.
Wann kommen Alu-Sanktionen?
Metallhändler befürchten zudem, dass auch die EU ihre Sanktionen auf weitere Aluminiumprodukte aus Russland ausweiten könnte. Bislang sind davon nur rund 12% der Aluminiumimporte betroffen. Im Mitte vergangener Woche beschlossenem Sanktionspaket taucht das Leichtmetall zwar noch nicht auf. Dies muss für die Zukunft jedoch nichts heißen. Zumal auch die Händler an der London Metal Exchange, der wichtigsten Metallbörse der Welt, inzwischen davon ausgehen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis russisches Alu schärfer sanktioniert wird (VB vom 15.02.).
In diesem Umfeld meldet das International Aluminium Institute für Januar einen leichten Rückgang der Alu-Produktion gegenüber Dezember. Trotz des geringeren Angebots gelingt es dem Aluminiumpreis derzeit noch nicht, aus seiner Handelsspanne auszubrechen. Seit rund drei Monaten bewegt sich der Preis des leichten Industriemetalls zwischen rund 2.100 (Unterstützung) und etwa 2.300 US-Dollar je Tonne (Widerstand) seitwärts und notiert aktuell mit 2.190 US-Dollar je Tonne ziemlich genau in der Mitte dieser Range.