Baumwoll-Preise steigen, weil Lager sich leeren
Der Baumwollpreis scheint kein Halten mehr zu kennen. Seit Jahresbeginn hat sich der Preis des Textilrohstoff von rund 80 US-Cent je Pfund auf zuletzt mehr als 103 US-Cent je Pfund um rund 30% verteuert. Gemessen vom Vorjahrestief im Anfang November beträgt der Kursanstieg sogar knapp 40%.
Sinkende Vorräte heben Baumwollpreis an
Inzwischen ist Baumwolle so teuer wie zuletzt vor rund 18 Monaten. Der jüngste Preisanstieg wird vor allem durch sinkende Baumwollvorräte in den USA, dem wichtigsten Exportland des Rohstoffs, begünstigt. Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums USDA zufolge dürften diese zum Ende des laufenden Erntejahres 2023/24 auf nur noch bei 2,8 Millionen Ballen a 480 Pfund abgeschmolzen sein. Dies wäre rund ein Drittel weniger als zu Beginn des Erntejahres.
Wie es in der USDA-Meldung weiter hieß, würden die Vorräte nun nur noch ein Fünftel des Verbrauchs decken. Niedriger war das Lager-Verbrauchs-Verhältnis zuletzt vor drei Jahren. Eine um 14% geringere US-Ernte bei gleichbleibend hohen Exporten wird als Grund für den Lagerabbau angeführt.
Ernteprognosen für die USA deuten erhebliche Steigerung an
Für die neue Erntesaison deutet sich nun allerdings eine erhebliche Ausweitung des Baumwollangebots in den USA an. So hat das USDA im Rahmen seines jährlichen Ausblicks erste Prognosen für den Baumwollmarkt 2024/25 veröffentlicht. Demnach dürfte das weltweite Angebot um 3,3% auf 116,5 Mio. Ballen steigen. Im vergangenen Jahr war die Baumwollproduktion dagegen auf ein Siebenjahrestief gesunken.
Fast der gesamte Produktionsanstieg soll demnach auf die USA entfallen. Hier rechnet das USDA mit einer Ausweitung der Produktion um 29% auf 16 Millionen Ballen. Die weltweite Baumwollnachfrage soll der Studie zufolge um 3,1% auf 116 Mio. Ballen und damit auf den höchsten Stand seit 3 Jahren steigen. Sie bleibt damit allerdings noch deutlich unter dem 2020/21 verzeichnetem Rekordniveau von 124,4 Mio. Ballen.