BASF lässt Dienstleister bluten
Der BASF-Einkauf setzt Dienstleister massiv unter Druck. Laut „Rheinfalz" fordert der Chemieriese Preisnachlässe im zweistelligen Prozentbereich. Nur dann wolle man Rahmenverträge verlängern. Begründet werde das mit der „Marktlage". Dabei nutzt BASF selbst seine Marktposition aus: Denn es handelt sich um einen typischen Fall von „Einkäufermarkt" – der Kunde diktiert den Preis, wenn er es kann.
Es geht um Instandhaltung, Rohrleitungsbau, Ingenieurwesen, Kraftwerkservice, Armaturenservice und Gerüstbau etc. BASF will Preissteigerungen, die deutlich über den Tarifabschlüssen liegen, durch Anpassung der Rahmenverträge entgegenwirken, heißt es. BASF habe bereits vor den Ausschreibungen der Rahmenverträge im Jahr 2017 die Mietpreise für die von Kontraktoren in Anspruch genommenen Flächen im BASF-Stammwerk verdoppelt. Zugleich verlange der Chemieriese hohe Anschlusskosten für Infrastruktureinrichtungen.
Pikant: Der BASF-Einkauf soll Dienstleistern den Einsatz von Osteuropäern oder Flüchtlingen empfehlen, um die eigenen Kosten zu senken. Dabei hat es bereits im Oktober 2016 Kritik an der Praktik in Sachen Fremdfirmen gehagelt: Einer der Mitarbeiter dort hatte durch unsachgemäße Arbeit ein Explosionsunglück mit mehreren Toten und Verletzten ausgelöst.
Fazit
BASF spielt mit seinem ohnehin fragilen Image in der Öffentlichkeit. Goliath BASF steht gegen David, die Dienstleisterfirmen. Der Rat zur Kostensenkung ist problematisch. Kostenvorteile lassen sich beim Outsourcing nur selten realisieren; man muss viel kontrollieren und nachbessern. Wer dann noch dazu rät, nach Tarif Bezahlte gegen Flüchtlinge auszutauschen, hat den Shitstorm schon fest gebucht. Dennoch dürfte das Unternehmen an seinen Plänen festhalten.