Für Unternehmer meist zu teuer
Das Weltwirtschaftsforum in Davos strahlt den Glanz einer Elitenveranstaltung aus. Doch wegen der Preispolitik setzt sich die Veranstaltung dem Vorwurf aus, einseitig besetzt zu sein.
Das Weltwirtschaftsforum in Davos gerät in die Kritik. Anlass ist die Preispolitik von Davos-Gründer und Spiritus Rector Prof. Klaus Schwab. Die sehr teuren Eintrittspreise führen dazu, dass vor allem angestellte Manager und Politiker die Debatten führen, ein wenig belebt von internationalen Showstars (die gewöhnlich eine Exklusiveinladung bekommen). Mittelständische Unternehmer sind dagegen rar. Kein Wunder: Die Eintrittskarte kostet 19.000 Dollar pro Person. Und sie bekommt regelmäßig nur, wer Mitglied im Forum ist. Eine Mitgliedschaft kostet aber mindestens 52.000 Dollar (Basis), höchstens 600.000 Dollar (strategische Partnerschaft) pro Jahr. Das ist gerade deutschen Eigentümer-Unternehmern dann doch meist zu happig. Der Wirtschaftswissenschaftler Norbert Tofall kritisiert Davos als „Weltverbesserungsbühne“, die den „Exklusivitäts- und Größenwahn“ pflege. „Die etablierten Top-Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Medien, die für die herrschenden Verhältnisse überwiegend die Verantwortung tragen und an einem Wandel ... nur sehr begrenzt interessiert sind, geben sich ein Stelldichein“, schreibt Tofall in einem wirtschaftspolitischen Kommentar für das Flossbach von Storch Research Institut.
Fazit: Davos-Ausrichter Klaus Schwab muss aufpassen, dass seinem Forum nicht schon bald der Ruf nachhängt, vor allem eine teure Showbühne für Konzern-Stars und -Sternchen zu sein.