Asiens Unternehmen zahlen jede zweite Rechnung unpünktlich
Richten Sie sich in Asien auf unpünktliche Zahlungen ein. 2016 wurde fast die Hälfte (45,4%) des Gesamtwertes der Rechnungen nicht fristgerecht bezahlt. Dies ermittelte der Kreditversicherer Atradius in seiner jährlichen Umfrage. Die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage (FB 16.10.) ändert daran bisher nichts.
Selbst bei kleineren Summen kommt das Geld nicht fristgerecht an. Neun von zehn Lieferungen wurden nicht pünktlich bezahlt. Das ist selten bösem Willen geschuldet. Speziell bei grenzüberschreitendem Zahlungsverkehr verlangsamt der bürokratische Aufwand die Zahlungen erheblich.
Ausfallquote über 2%
Die befragten Unternehmen mussten 2,1% ihrer Forderungssummen abschreiben. Hauptgründe dafür waren Konkurse, Verjährung oder Unauffindbarkeit der Kunden. Daraus ergibt sich auch, wie sie sich wappnen können. Stete Beobachtung der Bonität Ihrer Kunden, fristgerechtes Mahnen und Einholen von Schuldtiteln sowie das laufende Verfolgen der Erreichbarkeit.
Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Die Furcht vor zunehmenden Handelsbeschränkungen oder den Auswirkungen des Brexit sorgen bei etwa einem Drittel der befragten Unternehmen für zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen wie Lieferungen gegen Vorkasse oder Teilzahlungen.
Ein neuer Punkt dabei ist der drohende Ausfall Londons als Drehscheibe im Finanzverkehr mit der EU. Und dem sich dadurch abzeichnenden Zwang, sich neue kontinentale Bankverbindungen suchen zu müssen.
Fazit: Trotz besserer wirtschaftlicher Aussichten bleiben Geschäfte mit Asien zahlungstechnisch schwierig. Wappnen sei sich gegen Zahlungsausfälle durch Kreditversicherungen oder Bankbürgschaften.