Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht fährt bei ihrer Regulierung von Brokern eine harte Linie. Das zeigt sich bei den derzeit laufenden Gesprächen der BaFin mit den Anbietern in Deutschland. Von zahlreichen Brokern hörten wir auf der Invest in Stuttgart, dass die Finanzaufseher streng an ihren schärferen Regulierungsvorschlägen festhalten.
Es geht den Aufsehern um einen besseren Anlegerschutz. Dafür wollen sie die Nachschusspflicht verbieten. Diese regelt, dass es (in seltenen Ausnahmefällen) dazu kommen kann, dass Anleger mit einer Position mehr Geld verlieren, als sie ursprünglich auf ihr Konto eingezahlt haben – und dann zum Nachschießen von Geld verpflichtet sind. Der BaFin ist dabei ein Dorn im Auge, dass die Anleger bei von den Brokern zwar auf das Risiko hingewiesen werden, aber keine Chance haben, die Nachschusspflicht definitiv als Risiko auzuschließen.
Etliche Broker haben bereits auf den Druck der BaFin reagiert. So haben einige die Nachschusspflicht inzwischen per AGB definitiv ausgeschlossen. Das zur Folge, dass die Broker den Tradern die Hebel deutlich reduzieren. Hebel von 1:200 gibt es kaum noch. Denn je höher der Hebel ist, desto größer sind die Wertschwankungen im Konto – und desto höher ist das Nachschuss-Risiko. In etlichen Fällen ist der maximale Hebel nun auf 1:25 begrenzt. Mit 100 Dollar realem Einsatz kann dann also eine Position im Wert von 2.500 Dollar eröffnet werden.
Die BaFin ist mit ihrem Vorstoß im Verbund mit anderen Regulierungsbehörden aktiv. Die Aufseher der CySec in Zypern hatten den Hebel auf 1:50 begrenzt. Die britische FCA ebenso. Außerdem sollen Bonuszahlungen für Kontoeröffnungen verboten werden. Allerdings ist die Regulierung in Zypern im europäische Vergleich auch mi Abstand die geringste – und wir raten darum regelmäßig von zypriotischen Brokern ab (vgl. FUCHS-Report: Die besten Broker).
Fazit: Die Regulierungsbehörden werden die Anforderungen erhöhen. Das wird den Wettbewerb der Broker mit regulären Banken deutlich verschärfen.