Deutschland kann von Dänemark lernen
Deutschland kann für das Management der Energiewende viel von Dänemark lernen. Die Erneuerbaren erreichten 2016 in Deutschland 32% der Stromerzeugung und 13% der Wärmeerzeugung. In Dänemark waren es 57% und 41%. Dänemark verfügt über wenig Wasserkraft und keine Atomkraft. Der Energiemix ist ab 2023 mit dem deutschen vergleichbar. Zwei Drittel der erneuerbaren Stromerzeugung Dänemarks kommen aus Windkraft.
CO2-Ausstoß stark gesenkt
Die Windkraftanlagen in Dänemark müssen kaum herunterreguliert werden. Der „Trick": Die Netze wurden dazu parallel mit der Stromerzeugung ausgebaut. Zusätzlichen Ausgleich bieten starke Leitungen nach Schweden und Norwegen. Ein dritter Faktor sind die zahlreichen Heizkraftwerke, die Fernwärme und Strom erzeugen und flexibel geregelt werden können.
Dänemark ist es gelungen, den CO2-Ausstoß stetig zu senken. Seit 1990 beträgt die Reduktion 36%; in Deutschland sind es nur um 28%. Und dies trotz des Niedergangs der DDR-Wirtschaft. Dabei liefen die Kosten für die Dänen nicht aus dem Ruder. Der – hohe - Haushaltsstrompreis in Dänemark ist in den letzten 10 Jahren um 9% gestiegen, in Deutschland um 39%. Der Strompreis für die Industrie lag bei dem nördlichen Nachbarn 2017 bei etwas über der Hälfte des deutschen Preises.
Vernetzung ist Erfolgsmodell
Es gibt aber auch strukturelle Unterschiede. Etwa 60% der dänischen Haushalte nutzen Fernwärme, nur 21% der deutschen- das vereinfacht die Wärmewende in Dänemark. Grundstoffindustrien gibt es kaum in Dänemark, daher konnte die dortige Industrie ihren Verbrauch stärker senken.
Der gezielte Netzausbau auch in andere Länder und die Verknüpfung mit der Wärmeerzeugung ist ein Erfolgsmodell, das Deutschland nachahmen sollte.