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Banken

Kein Strafzins für Sparer

Warum Banken mit Negativzinsen den Ast absägen würden, auf dem sie sitzen.
Die deutsche Debatte über Strafzinsen (Negativzinsen) für Spareinlagen ist eine Geisterdebatte. Bisher hat sich lediglich eine Bank dazu bekannt: die Deutschen Skatbank aus Altenburg in Thüringen mit 15.000 Kunden. Und das auch nicht für Hinz und Kunz, sondern nur für vermögende Kunden und Beträge von mehr als 500.000 Euro auf Tagesgeldkonten. Obendrein müssen die Gesamteinlagen des Kunden bei der Skatbank unabhängig von der Anlageform drei Millionen Euro überschreiten. Dann zahlen Anleger -0,25% auf das Tagesgeldkonto. Mit einem Wort: Hier geht es nicht um den Durchschnittssparer und auch nicht um eine deutschlandweit operierende Bank. Wichtiger noch sind andere Argumente, warum die Banken von Negativzinsen die Finger lassen werden. Das klassische Sparbuch ist schon gesetzlich vor einem Negativzins geschützt. Die Sparkassen könnten ihn also bestenfalls für Tagesgeld kassieren. Nicht zu unterschätzen ist die Wirkung des Wettbewerbs. Eine Geschäftsbank, die ihre Einlagen bei der EZB parkt und dafür Strafzins zahlt, hat keine Ausweichmöglichkeit. Ein privater Bankkunde sehr wohl. Das Bankhaus, das als erstes Strafzinsen auf normale Spargelder erhebt, ist seine Einlagen über Nacht los und vertreibt die treuesten Kunden zu den Wettbewerbern. Es wäre an ausländische Konkurrenten geradezu die Aufforderung zum günstigen Markteintritt. Sie müssen sonst hohe Millionenbeträge für Werbung und subventionierte Zinszahlungen in die Hand nehmen, um am deutschen Markt Fuß zu fassen. Zudem sind Bankeinlagen Eigenkapital für die Banken. Genau das benötigen die meisten Institute in Deutschland dringend. Ein Abzug großer Spareinlagen von einzelnen Häusern wäre für sie kaum verkraftbar. Und: Wer als erstes einen solchen Schritt täte, stünde in der gesamten Öffentlichkeit am Pranger. Negativwerbung der feinsten Art also.

Fazit: Bevor deutsche Sparer auf breiter Front Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie in Tagesgeld anlegen, wird die Politik einschreiten. Auch die EZB wird es dazu nicht kommen lassen. Denn dann wären zig Institute existenzgefährdet. Das kann sich die EZB auch in ihrer zweiten Rolle als neue Bankenaufsicht gar nicht erlauben.

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