Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1792
Energiewende und Netzausbau

Netze bersten, Kosten explodieren

Der Widerstand gegen die dringend benötigten Stromautobahnen erweist sich zunehmend als Bärendienst. Allein die Verzögerungen kosten Milliarden pro Jahr. 
Die Verzögerungen im Netzausbau treiben die laufenden Energiekosten kräftig nach oben. Solange die dringend benötigten Leitungen vom windigen Norden in den energiehungrigen Süden nicht stehen, werden die bisherigen Netze nicht nur fehleranfälliger und immer schwerer zu handeln. Auch die Kosten für die kurzfristige Änderung des Kraftwerkseinsatzes (Redispatch) auf Geheiß der Übertragungsnetzbetreiber, mit der Netzengpässe vermieden werden sollen, explodieren: von 115 Mio. Euro im Jahr 2013 und 220 Mio. Euro im vergangenen Jahr auf jetzt geschätzte 500 Mio. Euro. In den nächsten Jahren werden allein diese Energiewende-Kosten auf über 1 Mrd. Euro jährlich steigen. Die Verbraucher sorgen inzwischen selbst mit für den Kostenanstieg. Denn jeder Einspruch beim Trassenbau führt zu Verzögerungen. Wegen des jüngst beschlossenen Vorrangs für Erdkabel – die nebenbei sechsmal so teuer sind wie Überlandleitungen – stehen die Planungen vielfach wieder am Anfang. Allein für den Süd-Link rechnet der zuständige Übertragungsnetzbetreiber Tennet mit einer Verzögerung von drei Jahren. Die Leitung würde damit also erst in zehn Jahren stehen. Folge: Die Situation für die Übertragungsnetzbetreiber verschärft sich immer weiter. Problematisch wird es, wenn Erzeugungsspitzen im Norden und Verbrauchsspitzen im Süden zusammentreffen. Um die Netze zu entlasten, drosseln die Übertragungsnetzbetreiber die Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke im Norden und fahren die Strommengen im Süden hoch. Die Kosten für diese sogenannten Redispatch-Maßnahmen landen über die Netzentgelte auf den Stromrechnungen. Wegen der fehlenden Stromtrassen explodiert noch ein weiterer Kostenfaktor. Er entsteht durch die Notwendigkeit, zunehmend auch Windenergieanlagen vorübergehend auszuschalten. Die Betreiber kassieren über das EEG dennoch weiter Vergütung. Diese zusätzlichen Kosten wird die Bundesnetzagentur nächste Woche voraussichtlich mit mehr als 80 Mio. Euro beziffern. Wegen der berstenden Leitungen steht auch die Idee eines gemeinsamen europäischen Strommarktes auf dem Spiel. Denn um den Verbrauch im Süden etwas zu senken und so die Leitungen zu entlasten, erwägt die Bundesnetzagentur den oft kritisierten Vorschlag der europäischen Energieagentur ACER: die Auflösung der gemeinsamen Preiszone mit Österreich.

Fazit: Je länger der ohnehin teure Netzausbau auf sich warten lässt, desto stärker müssen die Netzbetreiber für viel Geld in den Kraftwerksbetrieb eingreifen. Der Verbraucher darf sich auf weitere deutliche Kostensteigerungen „freuen“.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang