KMU bleiben 2024 im Krisenmodus
Die deutschen Mittelständler betreiben weiter massiv Krisenvorsorge. Denn viele KMU stärken ihre Bilanzen. Das zeigt eine Untersuchung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Der Anteil der Unternehmen mit hoher Eigenkapitalquote steigt spürbar.
Im ersten Quartal diesen Jahres hatten 35,5% der kleineren und mittleren Unternehmen eine hohe Eigenkapitalquote bezogen auf die gesamte Bilanzsumme (über 30% EK). Vor einem Jahr waren es erst 34,2% der Unternehmen. Der Anteil der Unternehmen mit wenig Eigenkapital (weniger als 10%) ist demgegenüber zurückgegangen. Er sank von 30,7% im Jahr 2023 auf jetzt 29,5%.
KMU bleiben im Krisenmodus
Das Eigenkapital zu erhöhen ist eine typische Krisenreaktion von Unternehmen. Sie straffen ihre Finanzen mit strengeren Zahlungsbedingungen und reduzieren die Abflüsse aus dem Unternehmen. In schwierigen Jahren können damit Verluste ausgeglichen werden, aus eigenen Mitteln investiert oder gute Kreditkonditionen erreicht werden.
Der Befund wird von der Lageeinschätzung der Unternehmen gestützt. Der größte Teil der KMU (38,1%) erwartet 2024 sinkende Gewinne. Das sind nochmals 2,6% mehr als 2023. Immerhin 17,3% der Unternehmen rechnen 2024 aber auch mit steigenden Erträgen. 2023 waren das noch 15,5%.
Eigenkapital in der Bauwirtschaft sinkt
Der Blick auf die Branchen zeigt, dass die Lage in der Baubranche nach wie vor sehr schlecht ist. Im Baugewerbe nahm die Anzahl der Betriebe mit hohem Eigenkapital von 29% auf knapp 28% ab. Die Zahl der Betriebe mit geringer EK-Quote stieg spiegelbildlich und deutlich von 34% auf 42%.
Unternehmen in Branchen, die nur leicht schwächeln, können ihr Eigenkapital dagegen steigern. Von den Industrie- und Handwerksbetrieben haben inzwischen fast 46% eine EK-Quote von mindestens 30%. Im Jahr 2023 waren es erst knapp 38%. Auch Dienstleitungsbetriebe konnten ihre EK-Quote verbessern.