Markt für Textil-Recycling erwacht
Der Markt für kommerzielles Textilrecycling läuft an. Treiber sind die EU mit Regulierung und die Verbraucher, die Recycling-Produkte und Nachhaltigkeit nachfragen. Darum hat H&M, einer der zehn größten Modelhändler der Welt, mit Partnern ein Recycling-Startup gegründet.
Das Startup Syre will in den kommenden zehn Jahren an 12 Standorten Recyclingbetriebe aufbauen. In denen sollen mehr als 3 Mio. t Polyester aus alter Bekleidung zurückgewonnen werden. Der erste Betrieb soll noch 2024 in North Carolina starten. In den kommenden sieben Jahren will H&M dann Polyester im Wert von 600 Mio. USD bei Syre einkaufen. Der schwedische Modekonzern will bis 2025 einen Anteil von 30% Recyclingstoffen in seinen neuen Produkten erreichen. Bis 2030 soll der Anteil bei 50% liegen.
Neues Projekt untersucht Recyclingfasern für technische Textilien
Auch andere Akteure sind auf dem Feld des Textil-Recyclings sehr aktiv. Im Projekt CirclE erforscht das Deutsche Institut für Textil- und Faserforschung (DITF) die Verarbeitung von Recyclingfasern zu neuen technischen Textilien. Technische Textilien werden etwa in der Autoindustrie oder am Bau verwendet. Sie müssen besonders hohen Ansprüchen genügen. Derzeit sucht das Institut für das Projekt noch weitere Partner aus der Industrie (z.B. Maschinen- oder Textilhersteller, mehr unter https://tinyurl.com/2umcn5ft).
Einen neuen Ansatz im Textil-Recycling hat das Schweizer Startup Rheiazymes erarbeitet. Mit Biotech erzeugte Enzyme zerlegen Textilien aus Chemiefasern in die Rohstoffe, aus denen sie produziert wurden. Damit sollen auch die einzelnen Materialien aus Textilgemischen, die in der Bekleidungsindustrie sehr häufig genutzt werden, recycelt werden können. Konventionelle Recyclingtechniken können bisher Textilgemische kaum verarbeiten. Die ersten Enzyme für Polyamid/ Elasthan-Fasern wurde entwickelt und soll bald in industriellem Maßstab getestet werden.