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Standpunkt

Die privatisierte Pandemie

Ich fühle mich in Deutschland gerade wie im Film, genauer gesagt in dem Hollywood-Streifen "Und täglich grüßt das Murmeltier." In dem Streifen aus dem Jahr 1993 spielt Bill Murray einen arroganten, egozentrischen Wetteransager, der in einer Zeitschleife festsitzt und ein und denselben Tag immer wieder erlebt.

Deutschland hängt in einer Zeitschleife fest. Es ist Herbst, die Corona-Zahlen steigen saisonüblich an und das Land führt dieselben Debatten wie vor einem Jahr. Das zeigt die die politische und mediale Aufregung um das Kimmich-Statement überdeutlich.

Moralisierende Aufregung

Joshua Kimmich, Fußballstar des FC Bayern, äußert persönliche Bedenken gegen die Impfung. Politik und die meisten Medien sind sich sofort einig, dass der junge Mann "neben der Spur" sein müsse. Eine Pandemie sei "keine Privatsache". Das mag stimmen, Impfungen sind es aber allemal. Kimmich solle sich "zumindest aus Solidarität impfen lassen". Ja geht's noch? Niemand würde sich aus Solidarität mit anderen gegen die Grippe impfen lassen. Eine solche Forderung würde einige Verwunderung auslösen. Impfungen schützen bekanntlich den Geimpften selbst – es kann also nur eine individuelle Entscheidung sein.

Gründe für die Impf-Bedenken und Zweifel gibt es zudem genug. Die Zahl der Impfdurchbrüche steigt kontinuierlich an. Experten betonen dennoch gebetsmühlenartig, dass dies Einzelfälle seien. Die Krankenhäuser schlagen schon wieder Alarm, dass Intensivstationen bald überlastet werden könnten. Diese Mahnung haben wir schon zweimal gehört. Genauso ist mir das freche Eingeständnis der Bundesregierung noch im Ohr, dass es "eine flächendeckende und dauerhafte Überlastung der Krankenhäuser auf Grund der Pandemie von der Bundesregierung nicht behauptet worden" sei (FB vom 24.9.21). Diesmal soll es stimmen und alles noch schlimmer kommen – trotz der vielen Impfungen?  

Dauerversagen der Institutionen und irre Impfstoff-Hoffnungen

Das RKI hat sogar eingestanden, die Zahl der Geimpften "auf ein paar Millionen Menschen" nicht korrekt angeben zu können. Zwischen 75% und 80% der Deutschen sind geimpft. Und dennoch sollen wir jetzt nicht gut gegen Corona geschützt sein? Es hieß stets, dass die Impfstoffe vor schweren Verläufen schützen. Biontech sei der "Goldstandard" unter den Impfungen, der Schutz nach zwei Impfungen zu 90% sicher. Jetzt wird politisch-wissenschaftliches Power-Marketing für Booster-Impfungen gemacht. Die neue Interpretation von 3G heißt offenbar drei Mal geimpft.

Wieder sollen millionenfache Impfungen auf Steuerzahlerkosten durchgepeitscht werden, die Milliardengewinne für Biontech und andere Pharma-Firmen bedeuten. Dabei ist schon klar, dass auch die dritte Impfung "nur" vor schweren Verläufen schützt, nicht vor einer möglichen Infektion. Ich frage mich, wie die Akzeptanz der Impfungen wäre, wenn die Menschen den Impfstoff direkt selbst bezahlen müssten. Oder wie die Bereitschaft von Biontech wäre, das Vakzin in Deutschland in einer "nationalen Kraftanstrengung" zum Selbstkostenpreis abzugeben.  

Neue Corona-Debatte, alte Argumentationsmuster

Für mich ist die neu beginnende Corona-Debatte nach den alten Argumentationsmustern vorhersehbar, ermüdend und total frustrierend. Dass Deutschland als (noch) eines der stärksten Industrieländer der Welt vor Beginn des dritten Jahres der Pandemie noch immer losgelöst vom aktuellen Wissensstand debattiert und moralisiert, ist ein Armutszeichen. 

Fazit: Ein Land, das institutionell über Jahre so (nach)lässig mit einer Pandemie umgeht, hat die Krankheit längst privatisiert. Jeder, der sich selbst schützen wollte, hat es jetzt getan. Es ist Zeit, Corona als normale Krankheit zu akzeptieren, zum Alltag überzugehen und unsere echten Zukunfts-Probleme zu lösen. Ich will und das Land muss raus aus der zermürbenden Endlos-Zeitschleife!

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