Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
4455
Wie EZB-Direktorin Isabel Schnabel widerstreitende Denkschulen diskreditiert

Die Propagandaschlacht der EZB

Die EZB schickt ihre Neu-Direktorin Isabel Schnabel in die öffentliche Debatte, um in Deutschland für ihre Geldpolitik "um Verständnis zu werben". Doch das ist eine nette Umschreibung dessen, was tatsächlich passiert. Unliebsame akademische Meinungen sollen perfide mundtot gemacht werden.
Die EZB will – vor allem in Deutschland – die Lufthoheit über die öffentliche Debatte gewinnen. Sie will nicht länger hören müssen, sie sei schuld an den niedrigen Zinsen. Und damit an der „Enteignung der Sparer“, einer Umverteilung von Arm zu Reich und nicht zuletzt für die Verschiebung des Wahlverhaltens von der Mitte hin zu den Rändern.

Um ihr Ziel zu erreichen, scheint ihr manches Mittel recht zu sein. Ich beobachte schon lange, dass durch personelle Veränderungen an Schaltstellen der öffentlichen Meinungsbildung die Köpfe im Sinne der EZB ausgetauscht werden. Nun zieht EZB-Neu-Direktorin Isabel Schnabel, im vorigen akademischen Leben Uni-Professorin in Bonn und Mitglied der „Wirtschaftsweisen“, gegen vermeintliche „Halbwahrheiten und falsche Narrative“ ins Feld. So hatte sie es schon bei Amtseinführung den Europaparlamentariern versprochen.

"Das ist Propaganda"

Doch sie überzeugt nicht durch eine unumstrittene akademische Argumentation. Ihre Mittel sind perfide. Sie nimmt für sich in Anspruch nicht nur die Fakten genau zu kennen, sondern noch dazu genau zu wissen, wie diese ausgedeutet werden müssten. Zugleich rückt Schnabel unliebsame ökonomische Denkschulen in die Nähe von „Fake-News“ und „Hate Speech“ – also in die Nähe eines Donald Trump, nach politisch rechts und außerhalb der seriösen Debatte. Da sollen natürlich in jeder Redaktion die Warnlampen angehen. Der Leipziger Ökonom und einer der akademischen Widersacher Isabel Schnabels, Gunther Schnabl, nennt das – wie ich meine zu Recht – „Propaganda“.

Ist „Graf Draghila“ in einer Boulevardzeitung oder „Totengräber der deutschen Sparer“ wirklich eine „Verrohung der Sprache“? Rechtfertigt das Schnabels Vorwurf wenigstens ansatzweise? Ich sage nein. Das muss eine so machtvolle Institution wie die EZB schon aushalten. Viel wichtiger aber ist, dass die Gegner der EZB-Politik ein ebenso tragfähiges akademisches Fundament haben wie die Neokeynesianer, auf deren Denkmodellen die EZB-Politik seit Draghi beruht.

Wer so vorgeht, dem muss das Wasser bis zum Hals stehen

Welche Denkschule am Ende recht behält, ob sich eine neue herausbildet, das wird sich zeigen. Bisher ist es keinem Ökonomen gelungen, alle seit der Finanzkrise losen Fäden logisch zu verknüpfen. Aber eine Denkrichtung mit Hassrede und Fake-News in Verbindung zu bringen, ist nicht nur unredlich. Es ist unterste Schublade und zeigt, dass der EZB das Wasser geldpolitisch bis zum Hals steht.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang