Spitzenämter ohne Spitzenkräfte
Die Hauptstadt debattiert derzeit besonders intensiv über die Qualität des politischen Personals. Und vor allem die CDU fällt hier negativ auf. Da ist eine Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer, die's ziemlich offensichtlich nicht kann. Neuste Kostprobe: „Der Versuch (von Hans-Georg Maaßen), eine gänzlich andere Partei zu schaffen, stößt auf meinen allerhärtesten Widerstand." Da hat sie wohl etwas nicht mitbekommen. Eine gänzlich andere Partei geschaffen, hat die Kanzlerin.
In Personalperson ist sie eine Verteidigungsministerin, die von dem Metier so viel Ahnung wie ihre Parteikollegin Anja Karliczek von Bildung und Forschung: keine. Und die geradezu von Kanzlerin Merkel in dieses Amt gedrängt wurde. So wie der Vielleicht-SPD-Chef, der's nur widerwillig probiert: Olaf Scholz.
Problematische Auswahlkriterien
Peter Altmaier hat zwar schon manches Ministerium geleitet, aber als Wirtschaftsminister ist er durchgefallen. Julia Klöckner ist als Landwirtschaftsministerin ebenfalls nicht über alle Zweifel erhaben. Ebenso wenig Andreas Scheuer als Verkehrsminister.
Die Auswahlkriterien Karriereabschnitt, Landesverband und inzwischen vor allem „Geschlecht weiblich" führen jedenfalls zu suboptimalen Ergebnissen. Vielleicht wäre eine IHK-Prüfung für angehende Minister gar nicht schlecht.