Silber toppt Gold
Der Silberpreis zieht sehr steil an. Zu Wochenbeginn handelte das Edel- und Industriemetall noch an der 22-Dollar-Marke. Inzwischen nimmt Silber die Marke von 24 US-Dollar je Feinunze in Visier. Binnen weniger Tage ist der Silberpreis damit um gut 9% gestiegen. Damit hat Silber den „großen Bruder“ Gold aus Performance-Sicht klar abgehängt. Der Goldpreis zog im selben Zeitraum um gerade einmal 1,75% an. Die Chancen für einen weiteren deutlichen Kursanstieg stehen gut. Gelingt der Sprung über die Marke von 24 US-Dollar je Feinunze, wartet der nächste technische Widerstand erst bei rund 25,30 US-Dollar.
Edelmetalle profitieren von Zins-Spekulationen
Beide Edelmetalle profitieren derzeit von der Aussicht, dass das Ende der Zinserhöhungen in den USA möglicherweise erreicht sein könnte. Denn der Preisdruck in den Vereinigten Staaten hat im Oktober stärker nachgelassen als von vielen Beobachtern gedacht. Die Verbraucherpreise blieben im Durchschnitt konstant gegenüber dem Vormonat und lagen um 3,2% über dem Niveau des Vorjahresmonates. Analysten hatten indes mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,1% und einer Jahresteuerung von 3,3% gerechnet.
Damit stagnierten die Preise im Monatsvergleich zum ersten Mal in diesem Jahr. Als Reaktion darauf sanken die Renditen von US-Staatsanleihen, die oft als Opportunitätskosten für das Halten „zinsloser Metalle“ angesehen werden. In der Summe nährt dies die Hoffnungen auf eine Lockerung des Straffungszyklus der Fed. Laut CME-FedWatch-Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für unveränderte Zinsen im Dezember bei 99,7%. Für Mai preisen die Märkte nun bereits langsam eine Zinssenkung um 25 Basispunkte ein.