CEO hat den Durchblick und kauft ein
Die Aktie der Optikerkette Fielmann fällt in diesen Wochen mit markanten Insider-Käufen auf. Aufsichtsratschef Professor Dr. Mark Binz orderte zur Monatsmitte insgesamt 10.650 Aktien im Gegenwert von knapp 680.000 Euro. Das jüngste Insider-Geschäft liegt schon geraume Zeit zurück. Ende 2018 gab es die letzten Directors Dealings – ebenfalls von Binz - wenn auch nicht in diesem Umfang.
Trotz einer für das vergangene Jahr gestrichenen Dividende hält der Aufsichtsratschef die Aktie von Europas größter Optikerkette auf dem aktuellen Kursniveau für ein attraktives Investment. Fielmann hatte die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 im Zuge der Corona-Krise ausgesetzt. Ursprünglich wollte der SDax-Konzern die Dividende um fünf Cent oder knapp drei Prozent auf 1,95 Euro anheben. Dies wäre die 15. Dividendenerhöhung in ununterbrochener Folge gewesen. Doch die kaufmännische Vorsicht veranlasste die Geschäftsführung zu einer Aussetzung, um die Liquidität während der Krise im Unternehmen zu halten.
Kosten in der Krise gesenkt
Die Corona-Krise und die damit verbundenen temporären Filialschließungen hatten die Geschäfte des Konzerns im ersten Quartal schwer getroffen. Im Mai und Juni erholte sich das Business dann doch wieder recht schnell. Vorläufigen Zahlen zufolge sank der Konzernumsatz im ersten Halbjahr um fast 20% auf 611 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern brach sogar um mehr als 70% auf 35 Mio. Euro (H1/19: 128 Mio. Euro) ein. Im Juni wuchs der Umsatz aber bereits wieder um 3%.
Fielmann reagierte auf die Krise und drückte im zweiten Quartal die Kosten deutlich. Dennoch bleibt die Optikerkette ihrer Strategie treu und investiert weiter in den Aufbau ihrer digitalen Verkaufsplattformen. Auch eine Prognose für das Gesamtjahr traut sich der Konzern nach den ersten sechs Monaten wieder zu. Fielmann rechnet für 2020 nun mit einem Umsatz in Höhe von mehr als 1,3 Milliarden Euro – rund 14% weniger als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Steuern soll dann immer noch bei mehr als 100 Millionen Euro liegen.
CEO hält Aktie für preiswert - nachmachen
Zwar hat sich der Aktienkurs seit den März-Tiefs bei rund 42 Euro inzwischen wieder deutlich erholt. Bis zum Allzeithoch bei rund 77 Euro ist jedoch noch viel Luft. Mit einem für 2021 geschätzten KGV von rund 32 ist der Titel zwar nicht billig, doch die Wachstumsstory ist intakt und die in diesem Jahr ausgefallene Dividende dürfte bald nachgeholt werden. Da der CEO in großem Stil kauft, ist die Aktie wahrscheinlich gerade ein gutes Investments.
Empfehlung: kaufen Kursziel: 80,50 EUR; StoppLoss unter 57 EUR