AeroVironment Inc. – Drohnenhersteller für die Pizza mit Flügeln
Wer heute den Mut hat, in die zivile Nutzungsmöglichkeit unbemannter Flugroboter zu investieren, kann morgen überproportional Gewinne abschöpfen – oder Pech haben, weil die Politik nicht mitspielt.
ISIN: US 008 073 108 8; Kurs: 32,09 USD (Stand: 19.6., 12 Uhr)
Die kleine US-Technologiefirma AeroVironment Inc. entwickelt und produziert unbemannte Flugsysteme (Drohnen). Bislang werden Drohnen hauptsächlich für militärische Zwecke eingesetzt. Doch der Branche könnte bald der Markteintritt in die zivile Nutzung der Flugroboter gelingen. Bis aber Päckchen von Amazon oder die online georderte Pizza mittels Drohne ins Haus geliefert werden, ist es noch ein weiter Weg. Wahrscheinlicher ist, dass die US-Luftfahrbehörde FAA zunächst privaten Unternehmen aus anderen Branchen die Nutzung dieser unbemannten Flugzeuge ermöglicht. Firmen aus der Ölbranche und Landwirtschaft möchten mit Drohnen arbeiten. Sie wollen mit ihrer Hilfe beispielsweise Ölfelder überwachen oder landwirtschaftlich genutzte Flächen vermessen und kontrollieren. Drohnen sind dabei kostengünstiger, flexibler und energieeffizienter als Hubschrauber. Vor wenigen Tagen gab der Ölmulti BP bekannt, mit AeroVironment im Bereich der Ölfeld-Überwachung in Alaska zusammenarbeiten zu wollen. Dafür gibt es bereits die Genehmigung der US-Luftfahrtbehörde. AeroVironment ist dank der Abwesenheit von Konkurrenz eine der ersten Adressen im Geschäft mit den unbemannten Flugrobotern. Die Firma ist seit Jahren führend im Nischenmarkt der kleinen militärischen Drohnen. Luftfahrtgiganten wie Lockheed Martin oder Northrop Grumman zeigen bisher noch kein großes Interesse am kommerziellen Drohnenmarkt. Bereits heute weist AeroVironment beeindruckende Wachstumszahlen auf. Während das Geschäftsjahr 2013 vor allem durch Ausgaben für Forschung & Entwicklung geprägt war, legten die Verkäufe im dritten Quartal 2014 (das Geschäftsjahr endet am 30.4.) deutlich zu. So meldete der Konzern im dritten Quartal 2014 einen Umsatzanstieg um 47% auf 69,2 Mio. US-Dollar. Das Nettoergebnis kletterte im dritten Geschäftsjahresquartal auf 11,2 Mio. US-Dollar (ggü. 3,9 Mio. im Vorjahreszeitraum). Für das Gesamtjahr 2014 rechnet der Konzern mit Umsätzen in Höhe von 230 bis 250 Mio. US-Dollar und einem Gewinn je Aktie von 0,35 bis 0,50 USD. Damit errechnet sich ein KGV von weit über 60 – aus fundamentaler Sicht ein stolzer Preis. Die hervorragende Marktstellung der noch relativ kleinen Firma und ihr Vorteil im Bereich der zivilen Nutzung der Drohnentechnologie machen die Anteilsscheine von AeroVironment jedoch zu einem interessanten Nischeninvestment für risikobereite Investoren mit langem Atem.Empfehlung: spekulativ kaufen
Stopp-Loss: 27 USD (Schlusskurs Nasdaq)