Deutsche Bank - Neuer Besen
Die Deutsche Bank hat enttäuschende Jahre hinter sich. Jetzt ist ein neuer Mann am Ruder. Mancher Analyst spricht schon vom Turnaround der Aktie. Zu früh.
ISIN: DE 000 514 000 8 | Kurs: 26,42 Euro (Stand: 22.10., 12 Uhr) | Kurschance: 24% | Verlustrisiko: 14%
Der neue Co-Chef der Deutschen Bank, John Cryan, krempelt das Geldinstitut grundlegend um. Die wichtigsten Sparten des deutschen Branchenprimus, das Investmentbanking und die Vermögensverwaltung, werden aufgespalten, rund ein Dutzend verschiedener Gremien abgeschafft, mehrere Top-Manager ausgetauscht. Im Mittelpunkt des Konzernumbaus steht das Investmentbanking. Cryan will „eine besser kontrollierte, kosteneffizientere und stärker fokussierte Bank schaffen“ und so das Geldhaus wieder auf Kurs bringen. In der Vergangenheit hatten zahlreiche Skandale um Zinsmanipulationen, Devisengeschäfte und fragwürdige Hypothekengeschäfte den Ruf der Deutschen Bank beschädigt. Der Konzern stellt seit Jahren hohe Geldbeträge für Schadensersatzklagen und Strafzahlungen zurück. Doch der neue Chef greift entschlossen durch, um den Kulturwandel zu bewerkstelligen. Das kommt an der Börse gut an. Die Aktie kletterte im zuletzt wieder freundlicheren Gesamtmarktumfeld seit Anfang des Monats um rund 15%. Der Bodenbildungsprozess nimmt weiter Gestalt an. Es ist zwar noch zu früh, den Turnaround ausrufen zu wollen; das Chance/Risiko-Verhältnis hat sich nach den jüngsten Aussagen Cryans jedoch verbessert. Investierte Anleger bleiben dabei. Neueinsteiger nutzen mögliche Kursrücksetzer in den Bereich um 24,50 bis 25,00 Euro für den Aufbau erster Positionen.Empfehlung: halten (kaufen um 25 Euro)
Kursziel: 33,00 Euro; Stopp-Loss: unter 23 Euro